Großkontrolle Drogen, Schleuser, Verstöße: Polizei kontrolliert Autos auf A72 gen Leipzig
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19. Oktober 2023, 20:31 Uhr
Am Donnerstag standen Autofahrer auf der A72 in Richtung Leipzig in der Nähe von Chemnitz im Stau. Grund: eine Großkontrolle der Polizei, die den Verkehr über einen Rastplatz leitete, um Drogenkuriere, Schleuser und weniger gesetztestreue Autofahrer zu finden.
Die Autobahn 72 ist am Donnerstag für mehrere Stunden nördlich von Chemnitz ein Nadelöhr für alle Fahrzeuge in Richtung Leipzig. Der Grund: die Polizei lotst alle Fahrzeuge über den Parkplatz "Am Mühlbachtal". Einige von ihnen werden bei einer Schwerpunktkontrolle genauer unter die Lupe genommen, sagt Polizeihauptkomissar Reiko Wunsch, der den Einsatz leitet.
"Grundsätzlich kontrollieren wir zur Grenzkriminalität, das heißt, wir suchen Kleintransporter, mit denen ja oftmals Schleusungen durchgeführt werden." Sonst gebe es keine speziellen Kriterien, nach denen Fahrzeuge für die Kontrolle ausgesucht würden.
Allerdings sei Leipzig auch ein Schwerpunkt bei der Drogenkriminalität. Daher würde auch danach gesucht. "Solche Kuriere aus Tschechien fahren hier auch in Richtung Leipzig", sagt Wunsch. Die Beamten versuchen auch solche Autos herauszufiltern.
Kontrolle durch mehrere Behörden
Laut Polizeidirektion Chemnitz sind an der Kontrolle mehr als 100 Einsatzkräfte der Verkehrspolizei, des Zolls, der Bundespolizei, des Technischen Hilfswerks und des Bundesamtes für Logistik und Mobilität beteiligt. Auch neun Beamte der tschechischen Polizei begleiten die Kontrollen - als Teil eines gemeinsamen EU-Projektes.
Guter Riecher: 28 Verstöße bei 138 kontrollierten Autos
Insgesamt werden 138 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei stellen die Beamten 28 Verkehrsordnungswidrigkeiten fest, darunter acht Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten. Außerdem werden zwei Autofahrer herausgewunken, die unter dem Einfluss von Drogen sind. Für sie endet die Fahrt am Parkplatz "Mühlbachtal". Zwei andere Fahrer haben keinen gültigen Führerschein. Schließlich geht den Beamten auch ein Auto mit gefälschten Kennzeichen ins Netz. Der Fahrer bekommt ein Anzeige wegen Urkundenfälschung und Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz.
Kein "großer Fisch", aber viele kleinere Delikte
Am Ende des Tages ist die Kontrolle für Polizeihauptkomissar Wunsch trotzdem ein Erfolg, obwohl ihm kein "großer Fisch" ins Netz gegangen ist. "Es gab einige Verkehrsverstöße, zum Beispiel das Fahren ohne Fahrerlaubnis und Fahren unter Einfluss von Betäubungsmitteln." Daher sei die Kontrolle ein Erfolg gewesen.
MDR (tfr/mur)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 19. Oktober 2023 | 19:00 Uhr