Forschungsprojekt Männl adé? Chemnitzer Studierende erschaffen vielfältige Räucherfiguren
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12. April 2024, 18:11 Uhr
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Die Technische Universität Chemnitz hat in einem Forschungsprojekt das erzgebirgische Kunsthandwerk beleuchtet. Dabei wurden von Masterstudierenden des Studiengangs Interkulturelle Kommunikation Geschlechterklischees hinterfragt. Es fiel auf, dass überwiegend Männerberufe dargestellt werden und es nur wenige weibliche Figuren gibt. Letztlich entwarfen die Projektteilnehmer selbst neue Räucherfiguren. Diese sollen Frauen und Menschen verschiedener sexueller Orientierungen in der Holzkunst sichtbarer werden lassen.
"Man braucht nur Zuhause mal bei den eigenen Weihnachtssachen schauen, was man so stehen hat", sagt die Projektverantwortliche Melanie Hühn. "Die Frauen sind bei den Räucherfiguren sehr unterrepräsentiert." Bei den vier neu entstandenen Figuren handelt es sich um eine migrantische Pflegefachfrau, eine Musikerin, eine Professorin und eine queere Räucherfigur, der man das Geschlecht nicht direkt ansieht.
Die Frauen sind bei den Räucherfiguren sehr unterrepräsentiert.
Öffentliche Ausstellung am Wochenende
Von Freitagabend bis Sonntag werden die Ergebnisse bei einer Ausstellung auf dem Brühl in Chemnitz vorgestellt. Das Ganze ist ein Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr. Hühn hofft, dass die Figuren nicht in der Schublade verschwinden und auch weiterhin in Chemnitz gezeigt werden. "Vielleicht gibt es ja auch eine Manufaktur, die Interesse daran hat, die Figuren in Serie zu produzieren", sagt sie.
MDR (ali)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | MDR SACHSENSPIEGEL | 12. April 2024 | 19:00 Uhr