Ein abgeschossener Bauzaun vor einem Waldweg mit dem Schild "Kampfmittelräumung - Betreten verboten!"
Vor den Sprengungen der Weltkriegsmunition am Montag in der Nähe von Lichtenau wurde das Gebiet weiträumig abgesperrt. Bildrechte: MDR/Matthias Wetzel

Sperrkreis aufgehoben Weltkriegsmunition in Lichtenau erfolgreich gesprengt

20. November 2023, 21:44 Uhr

In einem Wäldchen bei Lichtenau liegt eine Unmenge Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Seit 2018 wird sie entsorgt. Nicht transportfähige Granaten wurden am Montag gesprengt. Dafür war eine Siedlung evakuiert worden.

Auch die zweite Sprengung von Weltkriegsmunition in einem Waldstück bei Lichtenau ist erfolgreich verlaufen. Das teilte die Gemeinde kurz nach 12:15 Uhr mit. Demnach konnte der Sperrkreis 12:45 Uhr aufgehoben werden. Anwohner und Gewerbetreibende können wieder zu den betroffenen Grundstücken gelangen.

Einwohner, Beschäftigte und Zugverkehr von Sperrung betroffen

Die erste Sprengung hatte gegen 10:40 Uhr stattgefunden und war laut Gemeindeverwaltung erfolgreich verlaufen. Für die Sprengungen war am Montagmorgen eine Siedlung der Gemeinde Lichtenau evakuiert worden. Die Behörden hatten dazu ab 7:30 Uhr einen Sperrkreis von 1.000 Metern um die Sprengstelle eingerichtet.

Wohnhäuser und Unternehmen, die sich innerhalb dieses Gebiets befinden, wurden vorsorglich evakuiert. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung waren etwa 600 Einwohner und Beschäftigte von der Evakuierung betroffen. Auf der Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Mittweida war der Verkehr während der Sprengarbeiten eingestellt worden. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

Bürgermeister: Bergung dauert noch zehn bis 15 Jahre

Nach der Freigabe des Sperrkreises sagte Lichtenaus Bürgermeister Andreas Graf (CDU), dass die Sprengung nur ein Teil der jahrelangen Suche nach Munition sei: "Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat hier zwischen zehn und 15 Jahre zu tun." Das Waldgebiet bleibe daher weiterhin abgesperrt und werde überwacht. Die Beräumung des Gebietes beginne jetzt erst richtig.

Andreas Graf, der Bürgermeister von Lichtenau, steht vor einem modernen Rathaus.
Lichtenaus Bürgermeister Andreas Graf geht davon aus, dass die Bergung aller Munitionsteile in dem Waldgebiet noch zehn bis 15 Jahre dauern wird. Bildrechte: MDR

"Wenn Munition gefunden wird, wird sie im besten Fall abtransportiert", so Bürgermeister Graf weiter. Es sei jedoch möglich, dass auch wieder vor Ort gesprengt werden müsse. "Das kann in Zukunft zu Evakuierungen führen." Man habe gezeigt, dass man eine solche Aktionen gut organisieren könne, sagte Graf.

MDR (tfr)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 20. November 2023 | 07:30 Uhr

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