Vogelperspektive auf eine Logistikhalle
Das Großlager der Edeka-Kette in Berbersdorf wird seit Mittwoch bestreikt. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Vor Tarifverhandlungen Streiks beim Edeka-Großhandel in Berbersdorf

05. Juli 2023, 12:21 Uhr

In den sächsischen Edeka-Läden könnte es in den nächsten Tagen zu Lücken in den Regalen kommen. Besonders haltbare Lebensmittel wie Mehl, Reis und Nudeln könnten knapp werden. Auch Getränke und Tabakwaren sind betroffen. Der Grund: Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik aufgerufen.

Seit dem frühen Mittwochmorgen haben die Beschäftigten des Edeka-Großhandels in Berbersdorf ihre Arbeit niedergelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi soll der Streik bis zum Montag andauern. Es könne in dieser Zeit zu Lieferschwierigkeiten in Edeka-Märkten kommen. Vor allem haltbare Lebensmittel seien betroffen. Bei Milch, Obst und Gemüse würden die Großhändler versuchen, den Bedarf zu decken. Das Zentrallager in Berbersdorf versorgt nach Unternehmensangaben über 800 Edeka-Märkte in Nordbayern, Sachsen und Thüringen.

Tarifverhandlungen stocken

Hintergrund des Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen. Diese waren nach der zweiten Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. "Die Beschäftigten sind sauer über das Angebot der Arbeitgeberseite", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Sylke Hustan MDR SACHSEN. Die bisherigen Angebote lägen weit unter den von der Gewerkschaft geforderten Lohnerhöhungen.

Angebot und Forderung weit auseinander

Die Gewerkschaft fordert unter anderem 13 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten, mindestens aber 400 Euro mehr pro Monat. Außerdem soll die Laufzeit des Tarifvertrags auf ein Jahr verkürzt werden.

Die Arbeitgeberseite bietet bisher 4 Prozent mehr Lohn ab Dezember 2023 und 2,1 Prozent mehr ab Dezember 2024. Dazu jeweils 700 Euro Inflationsausgleich für die Jahre 2023 und 2024.

Hohe Streikbereitschaft

Hustan schätzt die Streikbereitschaft derzeit branchenübergreifend als sehr hoch ein. Energiekosten und Inflation führten zu spürbaren Geldsorgen. "Wir fordern die Arbeitgeber auf, uns bei der nächsten Verhandlung keine Almosen, sondern ein akzeptables Angebot vorzulegen", so Hustan. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 19. Juli geplant.

MDR (ben)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 05. Juli 2023 | 09:30 Uhr

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