Windräder drehen sich vor dem Abendhimmel.
Der bundesweite "Tag der Erneuerbaren Energien" hat seine Wiege im mittelsächsischen Oederan. (Symbolfoto) Bildrechte: picture alliance / dpa-Zentralbild | Stephan Schulz

Energieversorgung Tag der Erneuerbaren Energien - Wer hat's erfunden? Oederan

29. April 2023, 07:00 Uhr

Die Erneuerbaren Energien an sich sind zwar nicht in Oederan erfunden worden, wohl aber der "Tag der Erneuerbaren Energien". Den gibt es dort schon seit 1996. Damit hat Oederan als Gemeinde nicht nur zur rechten Zeit aufs richtige Pferd gesetzt, es blickt auch selbstbewusst in eine energieoptimierte Zukunft.

Am Sonnabend wird in Oederan der "Tag der Erneuerbaren Energien" veranstaltet. Der Tag, dessen Name an die aktuelle politische Diskussion um die Energiewende denken lässt, hat in Oederan eine lange Tradition. Er wurde dort bereits 1996 ins Leben gerufen.

Der Bürgermeister von Oederan, Gernot Krasselt (l.) und Eberhard Ohm vom Energieteam der Stadt
Schon 2005 erhielten der damalige Bürgermeister Gernot Krasselt (links) und Eberhard Ohm vom Energieteam der Stadt den Deutschen Solarpreis als Anerkennung für den "Tag der Erneuerbaren Energien." (Archivfoto vom 28.10.2005) Bildrechte: picture-alliance/ ZB | Wolfgang Thieme

Bundesweiter "Tag der Erneuerbaren Energien" wurde in Oederan geboren

Erfinder des Tages ist Eberhard Ohm. Der Energiemanager der Stadt kann sich an diesen ersten "Tag der Erneuerbaren Energien" gut erinnern. "Ja, natürlich. Das ist ja letztlich mein Kind, auch über die vielen Jahre." Ausgangspunkt sei eine 700 Quadratmeter große Solaranlage in Oederan gewesen, die die Stadt vorstellen wollte.

"Dann haben wir nach einem Anlass gesucht. 1996 jährte sich zum zehnten Mal die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl." Daher habe man den Tag unter das Motto "Zehn Jahre nach Tschernobyl - wir zeigen, es geht auch anders" gestellt.

Ohm blickt stolz auf seine Vorreiterrolle zurück. "Es fühlt sich gut an, wenn man zur richtigen Zeit die richtige Idee hatte." Er sei nach wie vor davon fasziniert, dass man - abgesehen von der Biomasse - keinen Brennstoff oder Energieträger kaufen müsse. "Die Sonne und der Wind sind einfach da."

Die Sonne und der Wind sind einfach da.

Eberhard Ohm Energiemanager der Stadt Oederan

Windräder zwischen Solarmodulen auf dem Dach eines Wohnblocks
Eberhard Ohm schwärmt von der dauerhaften Verfügbarkeit von Sonnen- und Windenergie. Bildrechte: picture alliance / dpa | Patrick Seeger

Oederan will bis 2035 klimaneutral werden.

Ohm selbst wohnt in einem Passivhaus. Doch auch die Stadt Oederan hat in den vergangenen Jahren viel für die Versorgung mit Erneuerbaren Energien getan, sagt Ohm. "Bei den städtischen Gebäuden wie Kita, Schulen und Feuerwehr liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien bei knapp 40 Prozent."

Doch die restlichen 60 Prozent seien natürlich noch zu knacken. "Dafür haben wir ein Energie-Klimaschutz-Konzept, mit dem die Gebäude der Stadtverwaltung bereits 2035 klimaneutral sein sollen."

Einkaufspark
Nicht nur die Stadtverwaltung setzt in Oederan auf Erneuerbare Energien. Auch auf privaten Gebäuden wie dem Einkaufspark "Zur Stanze" gibt es Solaranlagen. Bildrechte: MDR/Anett Linke

Programm: Von alternativen Heizsystemen bis zum Segway

Das Programm des "Tages der Erneuerbaren Energien" in Oederan ist breit gefächert. Es gibt eine Energiemesse, eine Messe zur E-Mobilität. Experten beantworten Fragen zu alternativen Heizsystemen, Wärmepumpen und Solaranlagen. Die Messe findet von 9 bis 17 Uhr auf dem Oederaner Markt statt.

MDR (tfr/jhe)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 28. April 2023 | 14:30 Uhr

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