Sporthallen-Sanierung Ringer fühlen sich in Chemnitz vor die Tür gesetzt

07. März 2024, 16:49 Uhr

Die Ringer des Leistungssportzentrums Chemnitz müssen nach eigenen Aussagen ohne Vorankündigung innerhalb einer Woche ihre Trainingshalle räumen. Grund sei eine Anordnung des Sportamtes der Stadt. Die Sporthalle aus DDR-Zeiten müsse saniert werden. Am Donnerstagnachmittag sollen alle Sportler und Sportschüler bei der Räumung der Halle mit anpacken, heißt es in einer anonymen Mail an MDR SACHSEN.

Leichtathletikhalle als Zwischenlösung

Die Stadt Chemnitz bestätigt MDR SACHSEN die Sanierungspläne für die Halle. Dass die Bauarbeiten schon am nächsten Montag, 11. März, beginnen sollen, habe erst am 27. Februar festgestanden, teilt die Stadt mit. Die Ringer seien am Montag, 4. März, darüber informiert worden.

Die Stadt habe bereits im vergangenen Jahr alle Beteiligten informiert, dass die Halle während der Sanierung nicht genutzt werden könne. In der Zeit der Bauarbeiten könnten die Ringer in der benachbarten Leichtathletikhalle auf dem Sportcampus trainieren. Auch eine Hilfe beim Umzug wäre laut Stadt vereinbart worden. Wo die Ringer nach Abschluss der Bauarbeiten trainieren können, sagte die Stadt nicht.

Kinder und Lehrer beim Sportunterricht
Die Ersatzangebote der Stadt sind für die Sportler mit mehr Aufwand verbunden, kritisieren sie. (Archivbild) Bildrechte: MDR SACHSEN

Schwierigere Trainingsbedingungen

Die rund 30 Kinder und Jugendlichen würden in den Vorbereitungen für die Deutschen Meisterschaften im Ringkampf in einem Monat stecken und müssten sich jetzt auf schwierigere Trainingsbedingungen einstellen, heißt es weiter in der anonymen Mail. In der Ausweich-Leichtathletikhalle nebenan seien die Kinder mit dem Auf- und Abbau der zum Ringen notwendigen Matten eine Stunde lang beschäftigt. Zeitgleich hätten auch die Leichtathleten dort ihr Training.

In Zukunft sollen die Ringer in einer Trainingshalle im Heckertgebiet trainieren, zu der die Sportler mehr als eine Stunde mit Bus oder Bahn unterwegs wären, kritisiert ein Betroffener in der anonymen Mail.

Kinder und Lehrer beim Sportunterricht
Training von Ringern in der Sportoberschule Chemnitz. (Archivbild) Bildrechte: MDR SACHSEN

Sportoberschule strebt Lösung auf dem Campus an

Die Sportoberschule strebt eine Lösung für die Ringer im Sportforum an. Die Trainingseinheiten sollten auf den Campus stattfinden. "Der Unterricht muss abgesichert werden", sagt ein Mitarbeiter der Sportoberschule Chemnitz, der nicht genannt werden will. Eine Trainingshalle im Heckertgebiet sei von den Wegezeiten mit dem Stundenplan nicht vereinbar, sagt er weiter.

Die Ringer erwarten vom Sportamt der Stadt Chemnitz eine verlässliche und praktikable Lösung. Denn der Leistungssport Ringen habe in den vergangenen Jahren viele nationale und internationale Titel in die Stadt geholt, schreibt der anonyme Absender weiter.

MDR (nom/tfr)

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