Autozulieferer Drohende Werksschließung: Erneut Streiks bei GKN in Zwickau

15. Februar 2023, 07:32 Uhr

Die Beschäftigten des Gelenkwellenwerkes in Zwickau-Mosel kämpfen weiter um den Erhalt ihres Betriebs. Für Mittwoch sind neue Streiks angekündigt. Auch die Suche nach einem potenziellen Käufer für das Werk läuft.

Im Kampf um den Erhalt des Gelenkwellenwerkes in Zwickau hat die IG Metall die 835 Beschäftigten erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Laut Gewerkschaft wurden die Mitarbeitenden am Mittwoch erneut aufgefordert, ihre Arbeit einige Stunden früher zu beenden. Den Anfang mache die Frühschicht ab 10 Uhr, sagte Benjamin Zabel von der IG Metall Zwickau. Später sollen sich auch die Spät- und die Nachtschicht am Streik beteiligen. "Der Geschäftsführung und dem Eigentümer muss endlich klar werden, dass eine lautlose Werksschließung mit dieser Belegschaft nicht zu machen ist", so Zabel.

Verhandlungen bislang ohne Ergebnis

Die dritte Verhandlungsrunde über einen Sozialtarifvertrag verlief nach Aussagen der Gewerkschaft am Dienstag ohne Ergebnis. Bereits vergangene Woche hatten die Mitarbeitenden die Arbeit niedergelegt, um gegen die Schließung ihres Werks zu protestieren.

Suche nach Käufer läuft

Unterdessen wird für das Gelenkwellenwerk nach Gewerkschaftsangaben ein Käufer gesucht. Das Unternehmen habe sich dazu verpflichtet, einen Käufer zu suchen, teilte die IG Metall am Dienstag mit. Außerdem sei schriftlich vereinbart worden, gemeinsam Innovationen voranzutreiben, um das Werk zukunftsfähig zu machen. "Es ist gut, dass die Käufersuche für unser Werk in Mosel nun endlich abgesichert ist und richtig losgeht", sagt der Betriebsratsvorsitzende Jörg Kisten. Das sei eine gute Nachricht für die Beschäftigten. Das Unternehmen äußerte sich bisher nicht.

GKN hatte Mitte Januar bekanntgegeben, das Werk im Ortsteil Mosel in absehbare Zeit zu schließen. Dort werden Gelenkwellen für Autos hergestellt. Der Konzern begründete die Pläne mit einer zurückgehenden Auslastung und sinkenden Preisen. Auch an anderen Standorten von GKN Driveline sind Einschnitte geplant. Das größte Werk befindet sich in Offenbach mit rund 1.500 Beschäftigten.

MDR (ali/ben)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 15. Februar 2023 | 06:30 Uhr

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