Radfahrer fahren auf einer Rennstrecke für Autos.
Runde um Runde fahren die Teilnehmer die 3,5 Kilometer lange Rennstrecke entlang. Durch das enorme Gefälle ist das besonders schweißtreibend. Bildrechte: MDR/Stephan Hönigschmid

Sport Kaiserwetter bei Radrennen auf dem Sachsenring

01. April 2024, 10:00 Uhr

Auf dem Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal war am Ostersonnabend wieder Zeit für das traditonelle Radrennen. Beim Wettkampf der "Jedermänner" treten viele aus Lust und Laune an. Unbedarft sind die meisten Teilnehmer jedoch nicht. Wer sich mit ihnen unterhält, merkt schnell, dass sie sich intensiv vorbereitet haben.

Statt dröhnender Motoren ist an diesem Vormittag auf den Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal eine Kuhglocke zu hören. Ein älterer Mann sitzt am Rand der Rennstrecke und feuert die vorbeifahrenden Radfahrer an. Grundlos läutet er nie. Ganz genau wartet er, bis wieder eine Gruppe Rennradler in Sichtweite ist. Die Sportler, denen er zujubelt, nehmen am 82. Radrennen "Rund um den Sachsenring" teil. So wie in jedem Jahr, sind sie aus nah und fern angereist. Eines ist jedoch anders als sonst:  Sie haben Glück mit dem Wetter.

Ein Mann in Fahrradkleidung schaut in die Kamera. 1 min
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So 31.03.2024 16:10Uhr 00:22 min

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Teilnehmer freut sich über gutes Wetter

"Es ist schön, dass das Rennen diesmal nicht bei zwei Grad und Regen stattfindet, sondern bei Sonnenschein", sagt Rocco Meisel aus Chemnitz-Grüna. "Das ist für mich das Auftaktrennen für die Saison. Es liegt mir zwar überhaupt nicht, weil es zu viel bergauf und bergab geht, aber es ist das erste Kitzeln, die erste Aufregung in der neuen Saison." Die nächsten Rennen gehe er bereits viel entspannter an, sagt Meisel.

Ein Mann mit dunkler Kleidung schaut freundlich in die Kamera. 1 min
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So 31.03.2024 16:10Uhr 00:10 min

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Respekt vor anspruchsvollem Parcours

Ein Heimspiel hat bei dem Rennen Oliver Günther aus Hohenstein-Ernstthal. Ähnlich wie Rocco Meisel hat er Respekt vor dem Parcours. "Der Kurs ist sehr anspruchsvoll. Es sind etwa 70 Höhenmeter pro 3,5 Kilometer langer Runde. Bei 15 Runden macht das 1.000 Höhenmeter. Das ist schon sehr viel“, sagt Günther, der sich intensiv auf das Rennen vorbereitet hat.

"Ich versuche täglich eine halbe bis dreiviertel Stunde zu trainieren. Natürlich wäre noch mehr möglich, doch die Familie hat natürlich Vorrang", sagt der Radsportler. Obwohl er Einheimischer ist, ist es für ihn etwas Besonderes, über den Sachsenring zu fahren. "Hier sollen nicht nur Motorräder und Autos fahren, sondern auch Fahrräder. Ich kann nur jedem empfehlen, einmal mitzumachen."

Ein Mann mit Fahrradkleidung schaut freundlich in die Kamera. 1 min
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Sachsenring als Einstiegsrennen für neue Saison

Steffen Reise ist einer, der diese Gelegenheit nutzt. Er hat sich aus Saalfeld in Thüringen auf den Weg gemacht. "Für mich ist der Wettkampf eine gute Vorbereitung auf ein Gravel-Rennen nächste Woche um den Wörthersee", sagt Reise. Bei einem Gravel-Rennen handelt es sich um eine Mischung aus Mountainbike- und Rennradrennnen, bei dem es nicht nur über Asphalt, sondern darüber hinaus querfeldein über Schotterpisten geht.

An diesem Sonnabendvormittag findet es Reise am Sachsenring jedoch gut, auf dem Asphalt einer Rennstrecke unterwegs zu sein. "Auf einer Rennstrecke ist die Gefahr von Stürzen nicht so hoch wie draußen auf der Straße. Es sind zudem mehrere Runden, da kann man sich seine Kräfte gut einteilen." Um fit für den Wettkampf zu sein, trainiere er pro Woche 300 bis 400 Kilometer.

Ein Mann in dunkler Kleidung montiert etwas am Rad eine Radrennfahrers.
Betreuer Sven Schiefer (li.) montiert eine Kamera am Fahrrad von Robert Duda. Mit den Aufnahmen soll später das Rennen analysiert werden. Bildrechte: MDR/Stephan Hönigschmid

Anreise aus Freiburg im Breisgau

Robert Duda hat sich auch gut vorbereitet, dennoch steht für ihn vor allem die Freude im Vordergrund. "Ich mache das heute hier aus Spaß", sagt er. Dafür hat er einige Kilometer auf sich genommen, denn Robert Duda ist extra aus Freiburg im Breisgau angereist. "Ich bin über das Internet auf das Rennen aufmerksam geworden. Zusammen mit meinen Teamkameraden habe ich beschlossen herzufahren." Es sei auf jeden Fall ein anspruchsvoller Kurs, sagt Duda, der das Rennen auf dem Sachsenring ebenfalls als Auftakt für die Saison nutzt.

Rennradfahrer machen sie kurz vor dem Start eines Rennens bereit. 1 min
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So 31.03.2024 18:29Uhr 00:52 min

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Ausgelassene Atmosphäre an der Rennstrecke

Das "Rennen der Jedermänner" gibt es als kleine Version über fünf Runden (18 Kilometer) oder als große Version über 15 Runden (52 Kilometer). Voller Euphorie stürzen sich die Radsportler auf diese Aufgabe, während Freunde und Familie sie von der Tribüne oder vom Wegesrand aus anfeuern. Die Atmosphäre ist ausgelassen und familiär. Familien schlendern durch die Boxengasse, wo sonst bei den Autorennen die Rennautos stehen. Auf Rollen trainieren am Rand schon die Junioren, die in einem weiteren Rennen im Anschluss antreten. Auf der Strecke zieht sich das Feld im "Jedermänner-Rennen" indes immer weiter auseinander. Die Anstrengung steht den Fahrern ins Gesicht geschrieben. Ein Kinderspiel ist es jedenfalls nicht.  

Organisator: Es gab viele Nachmeldungen

Dietmar Lohr, der das Rennen seit 20 Jahren organisiert, zieht nach den ersten beiden Rennen ein positives Fazit: "Es ist schön zu sehen, dass hier viele am Start sind und unfallfrei über den Kurs kommen." Insgesamt hätten sich ursprünglich 70 Fahrer für die lange und 22 für die kurze "Jedermänner-Strecke" gemeldet. "Es gab noch eine Menge Nachmeldungen. Von daher sind weit über 100 Fahrer am Start", sagt Lohr.

Glücklich und zufrieden trotz Überrundung

Zufrieden und glücklich beendet an diesem Tag auch Rocco Meisel sein Rennen. 15 Runden lang war er auf dem Sachsenring unterwegs. "Ich dachte mir schon, dass ich überrundet werde. Statt einer Runde sind es dann zwei Runden geworden, aber das ist in Ordnung. Es hat trotzdem Spaß gemacht. Für mich ist es im Endeffekt ein Trainingsrennen. Ich bin ja ansonsten eher der Mountainbiker", sagt Meisel.

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