Ein Mann versucht am 16.08.10 in Bad Schandau in der Saechsischen Schweiz vor einem Haus an der ueberfluteten Kirnitzschtalstrasse das Hochwasser wegzukehren.
Bad Schandau 2010: Ein Mann versucht vor einem Haus an der überfluteten Kirnitzschtalstraße das Hochwasser wegzukehren. Bildrechte: picture alliance / dapd | Norbert Millauer/ddp

Versicherung Hohe Schäden durch Extremwetter in der Sächsischen Schweiz

21. November 2023, 10:16 Uhr

Sturm, Starkregen oder Hochwasser können in wenigen Minuten ganze Häuser zerstören. Bundesweit verzeichnen Versicherer durch extreme Wetterereignisse jährlich Schäden in Milliardenhöhe. In Sachsen ist der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am stärksten von Unwetterschäden betroffen.

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat es in den vergangenen 20 Jahren landesweit die schwersten Schäden durch Extremwetter gegeben. Sturm, Hagel und Überschwemmungen hätten dort im Schnitt 11.400 Euro Schaden je Gebäude angerichtet, so das Ergebnis einer neuen Langzeitbilanz des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Auf Platz zwei und drei folgen im Sachsenvergleich Dresden (rund 8.700 Euro Schaden) und der Landkreis Meißen (7.400 Euro). Die Versicherungen führen dies vor allem auf immense Schäden beim Augusthochwasser 2002 zurück.

Am glimpflichsten kam im Zeitraum 2002 bis 2021 in Sachsen demnach das Vogtland davon. Für den Landkreis wurde ein durchschnittlicher Schaden von rund 1.700 Euro je Gebäude errechnet. Damit liegt die Region unter dem Bundesschnitt von 2.900 Euro. Auch die Schäden in der Stadt Leipzig sowie den Landkreisen Bautzen und Erzgebirge waren geringer als im bundesweiten Schnitt, der Landkreis Zwickau lag etwa im Bereich des Durchschnittswertes.

Viele Gebäude nicht gegen Elementarschäden versichert

Nach Angaben der Versicherer sind nur etwa die Hälfte der Gebäude in Sachsen (51 Prozent) gegen Elementarschäden versichert und damit auch Folgen von Extremwetter abgedeckt. Der Verband mahnte zudem verbindliche Maßnahmen mit Blick auf die Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels an. "Sorgen Bund und Länder nicht für ausreichenden Schutz der Häuser und Städte, wird die Gebäudeversicherung sehr teuer und viele Eigentümer und Mieter werden erheblich belastet", erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Ohne Prävention werde die Versicherungslücke bei Naturgefahren nicht zu schließen sein.

MDR (ama)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 21. November 2023 | 09:00 Uhr

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