Der syrisch-deutsche Künstler Manaf Halbouni vor seiner Kunstinstallation «Nowhere is Home»
Der syrisch-deutsche Künstler Manaf Halbouni vor seiner Kunstinstallation "Nowhere is Home". Bildrechte: picture alliance/dpa/Robert Michael

Ausstellung Neue Kunstinstallation "Nowhere is Home" im Kulturpalast Dresden

08. Februar 2024, 05:30 Uhr

Vor rund sieben Jahren sorgte sein Bus-Monument auf dem Dresdner Neumarkt für Aufsehen. Nun zeigt der deutsch-syrische Künstler Manaf Halbouni ein weiteres Kunstwerk zum Thema Krieg und Vertreibung in Dresden. Diesmal ist es nur ein einzelnes Auto und es steht im Kulturpalast.

Eine Installation des syrisch-deutschen Künstlers Manaf Halbouni zu Flucht und Vertreibung ist seit Mittwoch im Dresdner Kulturpalast zu sehen. Das Werk mit dem Titel "Nowhere is Home" ("Nirgendwo ist Heimat") besteht aus einem Fluchtauto mit einigen gepackten Habseligkeiten auf dem Dach. "Ich habe mich gefragt, was ich mitnehmen würde", sagte Halbouni bei der Eröffnung am Mittwoch im Gespräch mit MDR SACHSEN.

Auto ist beladen mit Koffern und Kisten

Das Auto soll auch stellvertretend für mehr als 50 Millionen Vertriebene weltweit stehen, die gezwungen seien, ihre Heimat hastig zu verlassen, sagte der Künstler. Beladen hat er sein Auto unter anderem mit Koffern, einem Fahrrad, einem Surfbrett und einem Radio sowie Büchern. Halbouni sagte, er freue sich über Reaktionen. "Kunst soll ja zum Dialog einladen", meinte er. Gäste könnten ihre Botschaften unter die Scheibenwischer klemmen.

Ein beladenes Auto im Foyer des Kulturpalasts Dresden
Halbouni hofft, dass die Installation zum Nachdenken und zum Dialog einlädt. Bildrechte: MDR/Benjamin Jakob

Ausstellung zum Kriegsgedenken

Anlass für die Austellung ist der Dresdner Kriegsgedenktag am 13. Februar. Zu sehen sein werde das Kunstwerk bis Ende April. Die Intendantin der Dresdner Philharmonie, Frauke Roth, sagte, das Fluchtauto im Foyer des Kulturpalastes solle zur Auseinandersetzung einladen und Denkanstöße geben.

Busse als "Monument" auf Dresdner Neumarkt

Manaf Halbouni ist der Sohn einer gebürtigen Dresdnerin. Er ist vor allem für seine Antikriegs-Skulptur "Monument" bekannt. Die drei vertikal aufgestellten Busse hatten 2017 auf dem Dresdner Neumarkt Aufmerksamkeit erregt. Sie sollten an die Bus-Barrikaden während des Bürgerkriegs 2015 im syrischen Aleppo erinnern. Nach Dresden war die zwölf Meter hohe Installation auch vor dem Brandenburger Tor in Berlin zu sehen.

MDR (ben)/epd

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 07. Februar 2024 | 19:00 Uhr

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