Friedensgebet
Nach dem Friedensgebet in der Kreuzkirche fand eine Mahnwache statt. Bildrechte: Mira Körlin / Kirchenbezirk Dresden-Mitte

Gedenken Friedensgebet für Nawalny in Dresdner Kreuzkirche

20. Februar 2024, 06:00 Uhr

In der Dresdner Kreuzkirche haben am Montagabend rund 70 Teilnehmer mit einem Friedensgebet dem in einem sibirischen Straflager verstorbenen russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny gedacht. Anschließend wurde am Denk- und Mahnmahl "Steine des Anstosses" neben der Kreuzkirche der Verstorbene mit einer Mahnwache geehrt. Dabei hielten Menschen Kerzen in den Händen und legten Rosen nieder. Mira Körlin vom Kirchenbezirk Dresden-Mitte sagte MDR SACHSEN, dass auch ein Text, den Nawalny für den Fall seiner Tötung hinterlies, vorgetragen wurde.

Friedensgebet
Kerzen und Blumen für Nawalny am Denk- und Mahnmal "Steine des Anstosses" neben der Kreuzkirche. Bildrechte: Mira Körlin / Kirchenbezirk Dresden-Mitte

Auszüge aus Nawalnys Reden vorgetragen

Darin heißt es: "Ihr dürft nicht aufgeben. Wenn sie beschließen, mich zu töten, bedeutet das, dass wir unglaublich stark sind. Wir müssen diese Kraft nutzen, nicht aufgeben, uns daran erinnern, dass wir eine große Macht sind, die von diesen bösen Kerlen unterdrückt wird. Wir sind uns nicht bewusst, wie stark wir eigentlich sind. Das einzige, was den Triumph des Bösen ermöglicht, ist, dass die guten Menschen nichts tun. Seien Sie also nicht untätig."

Wir sind uns nicht bewusst, wie stark wir eigentlich sind.

Alexej Nawalny Gestorbener russischer Oppositionspolitiker

Im Anschluss stimmten die Versammelten in den Kanon "Dona nobis pacem" ("Gib uns Frieden!") ein. Auch der ehemalige Dresdner Oberbürgermeister Herbert Wagner (CDU) und der frühere sächsische Oberlandeskirchenrat Harald Bretschneider nahmen an dem Friedensgebet teil.

Kürzlich auch Friedensplakette verliehen

Die AG "8. Oktober-Dresdner Aufbruch" hatte erst vor wenigen Wochen an gleicher Stelle Alexej Nawalny in Abwesenheit mit der Friedensplakette "Schwerter zu Pflugscharen" gewürdigt. Veranstalter des Friedensgebetes sind neben der AG auch der Kirchenbezirk Dresden-Mitte und das Ökumenische Informationszentrum Dresden, wie Körlin weiter mitteilte.

Friedensgebet
Jürgen Bönninger (links), Jochen Flade und Annelie Möller von der AG "8. Oktober-Dresdner Aufbruch" lesen während des Friedensgebetes in der Kreuzkirche abwechselnd die Texte von Nawalny vor. Bildrechte: Mira Körlin / Kirchenbezirk Dresden-Mitte

Vorschlag: Gedenk-Platte für Nawalny an russischen Ehrenmalen

Der Landesverband Sachsen der Partei "Bündnis Deutschland" will an Nawalny mit einer Gedenkplatte an russischen Ehrenmalen erinnern. Die bewusst gewählte Platzierung solle die russische Regierung darauf hinweisen, dass das Töten von Oppositionellen ein Wesensmerkmal von Diktaturen sei, gegen welche auch die Rote Armee im Zweiten Weltkrieg gekämpft habe, hieß es in der Pressemitteilung der Partei. Sie fordert die Landesregierung auf, über ein Gedenken an Nawalny zu diskutieren. "Wir bringen uns hier gern mit ein", sagte Landeschef Frank Anton.

Ein Blick auf den Eingang vom Gefängnis im Straflager Charp, in dem Kremlgegner Alexej Nawalny starb.
Ein Blick auf den Eingang vom Gefängnis im Straflager Charp, in dem Kremlgegner Alexej Nawalny starb. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Uncredited

MDR (nom)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 19. Februar 2024 | 16:30 Uhr

Mehr aus Dresden und Radebeul

Mehr aus Sachsen

WUNDERKAMMER BIBEL 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min 16.05.2024 | 19:41 Uhr

Das Dresdner Bibelhaus gibt es bereits seit 200 Jahren. Die Bibel selbst will man hier für Kinder richtig erlebbar machen. Deshalb kann man jetzt in ihre Geschichten eintauchen.

MDR SACHSENSPIEGEL Do 16.05.2024 19:00Uhr 02:33 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video