Durchsuchungen Verhaftung bei sachsenweiter Razzia wegen Dynamo-Krawallen 2021

13. April 2022, 14:57 Uhr

Im Mai 2021 sorgten Ausschreitungen vor dem Stadion von Dynamo Dresden für bundesweites Entsetzen. Polizeibeamte und Journalisten wurden attackiert und verletzt. Seit dem Morgen werden Wohnungen in Sachsen durchsucht. Ein 21-Jähriger Beschuldigter wurde verhaftet.

Die Polizei durchsucht seit dem frühen Mittwochmorgen mehrere Wohnungen in Dresden, Görlitz, Zwickau, Chemnitz und dem Umland der Städte. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit den Ausschreitungen am 16. Mai 2021 im Park nahe des Rudolf-Harbig-Stadions in Dresden, wie die Polizei mitteilte. Gegen eine Vielzahl von Beschuldigten werde wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs in besonders schwerem Fall ermittelt.

27 Wohnungen von 28 Beschuldigten durchsucht

Gegen 28 weitere Beschuldigte wird laut Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs im besonders schweren Fall ermittelt. Beamte durchsuchten 20 Wohnungen im Raum Dresden, vier im Raum Bautzen, zwei im Raum Zwickau und eine im Raum Chemnitz. Nach bisherigem Ermittlungsstand sind die Beschuldigten im Alter von 19 bis 48 Jahren der Gruppierung "Ultras Dynamo" zuzurechnen. Sie sollen bei den Ausschreitungen eine führende Rolle eingenommen haben.

Beschuldigte sollen Angriffe auf Polizisten initiiert haben

Ihnen wird insbesondere vorgeworfen, die ersten Angriffe auf Polizisten und deren Einsatzfahrzeuge an der Lennéstraße initiiert und damit den Startpunkt der Ausschreitungen gesetzt zu haben. Zuvor hatte sich die Gruppe mit Fackeln im Großen Garten formiert. Die meisten Beschuldigten sind bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten.

Beschuldigter 21-Jähriger festgenommen

Gegen einen der Beschuldigten im Alter von 21 Jahren hatte der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Dresden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden einen Haftbefehl erlassen. Der Beschuldigte wurde heute in Dresden verhaftet. Er soll im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

300 Polizisten im Einsatz

Insgesamt 300 Polizisten seien bei den Durchsuchungen im Einsatz. Die Polizei kündigte weitere Informationen im Laufe des Mittwochs an. Mehrfach hatte die Polizei öffentlich mit Erfolg nach Randalieren gesucht.

Die Ausschreitungen fanden nach dem Heimspiel des damaligen Drittligisten Dynamo Dresden gegen Türkgücü München statt. Wegen der Corona-Pandemie war kein Publikum im Stadion erlaubt, jedoch fanden sich im nahe gelegenen Großen Garten mehrere Tausend Menschen ein, um den Aufstieg der Dresdner in die 2. Bundesliga zu feiern. Noch während des Spiels griffen gewaltbereite Fans Polizisten mit Pyrotechnik an. Auch Journalisten der Jugendpresse wurden attackiert und verletzt.

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus Dresden | 13. April 2022 | 07:30 Uhr

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