Medizinische Versorgung Neues Haftkrankenhaus in Leipzig eröffnet

16. Juli 2022, 14:33 Uhr

Auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt Leipzig gibt es ein neues Haftkrankenhaus. Es ist vor allem für erkrankte Gefangene aus Sachsen gedacht, aber auch Insassen der Justizvollzugsanstalten in Sachsen-Anhalt und Thüringen können behandelt werden. Den Schwerpunkt der Einrichtung bildet die Psychiatrie.

In Leipzig ist am Freitag ein neues Haftkrankenhaus der Justizvollzugsanstalt eingeweiht worden. Sachsens einzige Klinik für Gefangene war bislang in einer ehemaligen Heilerziehungsanstalt untergebracht, die seit dem Jahr 1913 bestand. Der danebenliegende Neubau bietet nun 80 statt bisher 70 Betten, davon zwei Drittel für Psychiatriepatienten. Gefangene mit Drogenproblemen, Depressionen, Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen können schwerpunktmäßig behandelt werden.

Das können Suchterkrankungen, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und auch Anpassungsstörungen sein, die hier bei uns auftauchen.

Marcus Meißner Leiter der Psychiatrie der JVA Leipzig

Inbetriebnahme kommt drei Jahre verspätet

In der neuen Haftklinik sollen überwiegend männliche und weibliche Insassen sächsischer Gefängnisse behandelt werden, aber auch Gefangene aus Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dazu gebe es eine entsprechende Vereinbarung, so das sächsische Justizministerium. Aktuell könne es wegen Personalmangels allerdings noch nicht mit voller Leistung betrieben werden.

Ursprünglich sollte der Neubau schon vor drei Jahren fertig sein. Laut Justizministerium gab es jedoch Bauverzögerungen durch die Corona-Pandemie und gestiegene Materialkosten. Der Bau des neuen Haftkrankenhauses kostete 21 Millionen Euro.

MDR (sme)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 15. Juli 2022 | 19:00 Uhr

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