Leipziger Neuseenland Schwimmender Flashmob protestiert gegen gesperrten Störmthaler Kanal

07. Mai 2023, 11:48 Uhr

Der künstliche Kanal zwischen Störmthaler und Markkleeberger See im Südraum von Leipzig ist wegen Böschungsschäden und Rissbildungen nahe der Kanuparkschleuse seit März 2021 gesperrt. Seit vergangenen August arbeiten viele Firmen daran, das Problem zu beheben. Entschieden ist jedoch noch nicht, wann die einzige Verbindung zwischen den beiden Seen wieder geöffnet wird.

Für Kanutinnen und Kanuten könnte es so schön sein: vom Markkleeberger zum Störmthaler See hin paddeln und durch die idyllische Seenlandschaft wieder zurück. Das war zumindest einmal so. Doch seit März 2021 ist der 850 Meter lange Verbindungskanal zwischen den Seen gesperrt, als dort Risse in der Böschung festgestellt wurden. Weil seitdem nicht viel passiert ist, haben Wassersportler am Samstag ihre Paddel in die Hand genommen und in einer Art schwimmenden Flashmob direkt am Trichter des Störmthaler Kanals protestiert.

Die Kanutouristen forderten damit mehr Tempo bei der Wiederherstellung des gesperrten Kanals. Dazu der Leiter des Kanuparks Markkleeberg, Christoph Kirsten: "Als Kanutouristen fordern wir eine zügige Wiederherstellung des Seenverbundes, um die bereits geschaffene Infrastruktur an beiden Seen nutzen zu können." Dabei gab es erst jüngst schlechte Nachrichten für Wassertouristen, weil der Verbindungskanal zwischen Cospudener und Zwenkauer See für touristische Zwecke in weite Ferne gerückt ist.

Als Kanutouristen fordern wir eine zügige Wiederherstellung des Seenverbundes, um die bereits geschaffene Infrastruktur an beiden Seen nutzen zu können.

Christoph Kirsten Leiter des Kanuparks Markkleeberg

Erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstanden

Der Tourismus habe bereits erheblich gelitten, sagte Markkleebergs Oberbürgermeister Karsten Schütze (SPD). Der Störmthaler Kanal sei immens wichtig für die Tourismusbetriebe an den Seen. Seit der Sperrung vor zwei Jahren sei bereits ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstanden, sagt das Stadtoberhaupt. Doch die Sanierung des Kanals komme nicht voran, kritisiert Schütze: "Das dauert, dauert, dauert."

Gutachten zu Schäden frühestens Ende Juni

Wann der Kanal wieder betriebsbereit ist, könnte es noch dauern, denn seit mehr als zwei Jahren wird nach der Ursache für die Beschädigungen am Kanal gesucht. Der zuständige Bergbausanierer LMBV gab nach eigenen Angaben ein Gutachten in Auftrag. Dessen Abschlussergebnis sei jedoch frühestens Ende des zweiten Quartals 2023 zu erwarten, teilte LMBV-Sprecher Uwe Steinhuber mit.

LMBV hat Vertrauen verspielt

Für den Markkleeberger Stadtchef Schütze geht das alles zu langsam. Seine Kritik: Schon bei der Beauftragung des Gutachtens habe es Verzögerungen gegeben. "Dass das ein kompliziertes Thema ist, ist allen bewusst. Es hat noch niemand vorher eine Schleuse auf gekipptem Untergrund gebaut", so das Stadtoberhaupt. Dennoch müsse man den Wirtschaftsbetrieben in der Region endlich eine Perspektive geben. Es gehe auch darum, das Vertrauen in die Bergbausanierung zurückzugewinnen. Das ist laut Schütze "überhaupt nicht mehr vorhanden".

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MDR (phb)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 06. Mai 2023 | 19:00 Uhr

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