Drei junge Flüchtlinge arbeiten im Ausbildungszentrum der Siemens Professional Education an der Verdrahtung eines Schaltschranks
An der GPS sollen Ausländer beispielsweise Deutschkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen vermittelt bekommen. So sollen sie nahtlos in die Ausbildung starten können. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa | Monika Skolimowska

Fachkräftemangel Schule für angehende Fachkräfte aus dem Ausland: "German Professional School" startet frühestens 2024

09. August 2023, 08:26 Uhr

Eine vom Land geplante Schule für angehende Fachkräfte aus dem Ausland wird laut Wirtschaftsministerium nicht mehr in diesem Jahr eröffnet. Das ursprüngliche Ziel war, bereits ab September Ausländer in einem ersten Kurs für den deutschen Arbeitsmarkt fit zu machen. Die Absolventen der "German Professional School" sollen dabei helfen, den Fachkräftemangel in Thüringen auszugleichen.

Der Starttermin der vom Land geplanten Schule für ausländische Arbeitskräfte in Thüringen ist offen. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte MDR THÜRINGEN, eine Eröffnung der "German Professional School" (GPS) noch in diesem Jahr sei nicht in Aussicht.

Laut Ministerium sollen an der GPS jährlich bis zu 5.000 junge Menschen aus dem Ausland auf die Ausbildung in Thüringen vorbereitet werden. Dazu hieß es Anfang des Jahres: Ziel sei, dass die ersten Schüler bereits ab September die deutsche Sprache und Kultur in der Schule lernen. Der Sprecher sagte MDR THÜRINGEN jetzt: Losgehen kann es frühestens ab Anfang 2024.

Starttermin für GPS weiter offen - keine Angabe zu Standorten

Der Sprecher sagte, zu einem genauen Starttermin könne er keine Angaben machen. Auch werde das Ministerium noch nichts zu möglichen Standorten der Schule sagen. Vorgesehen waren ein Hauptstandort in einer mittelgroßen Stadt Thüringens sowie langfristig vier weitere Außenstellen in den Regionen. Für die Umsetzung der Schulpläne ist die Landesentwicklungsgesellschaft zuständig.

Fachkräftemangel fordert Wirtschaft

Die Absolventen der GPS sollen nach Plänen der Landesregierung eine Antwort auf den Fachkräftemangel im Freistaat sein. Der stellt die Thüringer Wirtschaft vor Probleme. Laut Wirtschaftsministerium fehlen dem Freistaat bis in den nächsten Jahren Hundertausende ausgebildete Arbeiter.

Ministerium: Gezielt in Ländern mit Jugendarbeitslosigkeit werben

Um genügend Mitarbeiter zu finden, will Thüringen gezielt in "europäischen oder Drittstaaten" mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit werben. Eine zweite Zielgruppe sind demnach Menschen, die sich schon in Deutschland befinden und über ein dauerhaftes Bleiberecht verfügen.

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MDR (ls)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 08. August 2023 | 07:00 Uhr

57 Kommentare

Lavendel am 11.08.2023

@faultier:
Schon klar, dass sie wieder die Regierung dafür verantwortlich machen wollen, dass ihr lokaler Handwerker bzw. der oben genannte Bäcker seinen Laden dicht macht, aber die Gründe dafür sind wohl deutlich vielschichtiger.
Als Unternehmer muss ich z.B. Investitionsentscheidungen treffen und wenn klar ist, dass ich alterstechnisch nur noch 10 Jahre zu wirtschaften habe und ich keinen Nachfolger oder Interessenten für meinen Betrieb in Aussicht habe, dann tätige ich manche Investitionen einfach nicht mehr.

Wenn ich mit Müh und Not noch einen HiWi gefunden habe, der mir im Betrieb mit hilft, dann ist das vermutlich nicht der richtige Nachfolger, vor allem wenn der Chef schon vom "Schreibkram" überfordert ist. Auch hier würden Kollegen aus dem Ausland die Auswahl der Betriebe erhöhen.

Jana am 10.08.2023

@faultier
Na sind wir wieder am fabulieren?
Warum einer seinen ALden dicht macht kann tausend Gründe haben und 900 davon erzählt man besser nicht, weil man eigenes Versagen oder übermäßigen wirtschaftlichen Erfolg seinen Kunden besser nicht auf die Nase bindet.

Ich finde auslagen die Abends um 8 nicht mehr prall gefüllt sind super. Kein Mensch brauchtdas volle Angebot bis kurz vorm Ladenschluß, nur damit die Reste dann weggeschmissen werden, weil am nächsten Tag jeder frische Produkte erwartet.

Wenn man in Thüringen eh keine ausländischen Arbeitskräfte aus Mangel an Arbeit benötigt, dann müssen sie sich doch gar keine Sorgen machen. Dann kommt entweder eh keiner oder man geht nach kurzer Zei wieder, weil man nur als Altenpfleger nen Job finden würde.

martin am 10.08.2023

Fehlende Nachfolge ist ein gutes Stichwort. Es fehlt im hiesigen Handwerk ganz offensichtlich an Personen, die einerseits fachlich qualifiziert sind, dass sie sich mit ihrem Angebot auf dem Markt halten können und die bereit sind, Aufwand und Risiko einer Betriebsführung zu übernehmen.

Die Energiepreise sinken wieder und spielen nur in einigen Gewerken eine große Rolle in der Kostenverteilung. Und Kaufkraftmangel? Nun - möglicherweise bezogen auf "Luxusaufträge". Aber bei den normalen Handwerksleistungen gibt es den Mangel auf der Angebots- und nicht auf der Nachfrageseite. Falls das bei Ihrem Betrieb anders sein sollte, scheint das eher betriebsspezifisch zu sein.

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