Crystal Meth Abwasser-Analyse: Erfurt bleibt Drogen-Hochburg

23. März 2023, 11:06 Uhr

Erfurt gehört europaweit zu den Crystal-Meth-Hochburgen. Nur in sechs europäischen Städten wurde eine höhere Konzentration an Rückständen der synthetischen Droge im Abwasser gemessen.

In Erfurt gibt es überdurchschnittlich viele Rückstande von Drogen im Abwasser. Das geht aus Daten der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Dazu wird regelmäßig das Abwasser von über 100 europäischen Städten auf Drogenrückstände untersucht.

Nach Rückgang steigen Drogenrückstände wieder

Demnach weist Erfurt die sechsthöchsten Menge an Rückständen von Methamphetamin auf, das auch als Partydroge Crystal Meth bekannt ist. Höhere Werte haben nur noch Ostrava, Prag und Karlsbad in der Tschechischen Republik, außerdem Chemnitz und Dresden. Nach einem Rückgang 2021 sind die Methamphetamin-Rückstände im Abwasser im vergangenen Jahr in Erfurt wieder auf das Niveau der Jahre 2017 bis 2019 gestiegen. Sie liegen aber immer noch unter dem Wert von 2020.

Eines der größten Drogenlabore in Erfurt

Im Februar 2022 war in Erfurt eines der größten Drogenlabore Deutschlands aufgeflogen. Ermittler hatten in einem Industriegebiet 100 Kilogramm Marihuana, zehn Kilogramm Crystal und jede Menge Chemikalien und Laborausrüstung sichergestellt.

Bei den Rückständen von MDMA, einem Bestandteil von Ecstasy, liegt Erfurt unter den zehn gemessenen deutschen Städten hinter Berlin und Saarbrücken auf dem dritten Rang. Hier sind allerdings die Werte in zahlreichen europäischen Städten deutlich höher. Bei anderen Drogenrückständen wie Amphetaminen und Kokain sind die in Erfurt gemessenen Werte niedriger.

Mit den Abwasseranalysen können Trends ermittelt und unterschiedliche Regionen miteinander verglichen werden. Keine zuverlässigen Daten gibt es darüber, wie viele Menschen tatsächlich Drogen nehmen. Es können also wenige Menschen sehr viele Drogen nehmen oder sehr viele Personen ganz wenige. Inwieweit das ausgehobene Drogenlabor eine Rolle bei der Menge der Drogenrückstände im Erfurter Abwasser spielt, wird sich nächstes Jahr zeigen. Schließlich wird bei der Analyse nicht unterschieden zwischen Bewohnern, Pendlern oder Touristen. Erfasst werden die Rückstände von jedem, der in der untersuchten Stadt auf's Klo geht - Wildpinkler fallen damit durch das Analyse-Raster.

MDR (mw/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 22. März 2023 | 17:00 Uhr

26 Kommentare

Stefan Der am 24.03.2023

@Tpass: Soviel Unwissenheit in einem Kommentar ist aller Ehren wert. Bitte prüfen Sie nochmal die Aussage hinsichtlich der Hauptakteure. Sie sind da mächtig auf dem Holzweg.

@Harka2: Auch Sie sollten die Aussage zu den Beteiligten aus Italien nochmal prüfen. Die ’Ndrangheta, nicht die Mafia, hat sich in Thüringen, aufgrund der Hofierung durch frühere Regierungen, festgesetzt. Diese haben aber nichts oder nur wenig mit dem Drogenhandel in Thüringen zu tun. Sie nutzen Thüringen als Rückzugs- und Geldwaschgebiet.

Matthi am 24.03.2023

Es ist und bleibt eine Ordnungswidrigkeit, natürlich kann man Sagen baut mehr Toiletten, aber wie sehen diese in kürzester Zeit aus, Vandalismus und die damit verbundenen Kosten ist nunmal ein Thema was immer mehr Überhand nimmt.

Matthi am 24.03.2023

Da gebe ich ihnen recht, die Millionen wären in einer besseren Ausstattung der Polizei Suchtkliniken aber auch in mehr Haftplätzen für Drogenhändler besser angelegt. Ich habe so den Eindruck wenn es Probleme in Deutschland gibt wird entweder eine Behörde, Ministerium oder Institut gegründet anstatt das Problem direkt anzugehen, wieder eine ABM wo nichts rumkommt irgendwo müssen ja die ehemaligen Studenten untergebracht werden.

Mehr aus der Region Erfurt - Arnstadt

Mehr aus Thüringen