Blick auf Altstadt und Krämerbrücke in Erfurt
Altstadt und Krämerbrücke in Erfurt: Die Stadt arbeitet an einer Dunkelstrategie, um die Lichtverschmutzung in der Stadt zu verringern. Bildrechte: picture alliance/DUMONT Bildarchiv/Martin Kirchner

"Zielgerichtete Beleuchtung" Licht aus in Erfurt: Stadt plant Dunkelstrategie zum Schutz von Tieren, Menschen und Pflanzen

17. Januar 2025, 11:31 Uhr

Die Stadt Erfurt plant, das nächtliche Licht im Stadtgebiet deutlich zu reduzieren, um die Tier- und Pflanzenwelt zu schonen und die Menschen zu schützen. Mit dieser sogenannten Dunkelstrategie soll die Lichtverschmutzung verringert und die Lebensqualität verbessert werden. Laut Stadt ein bundesweit bisher einmaliges Projekt.

Im Stadtgebiet von Erfurt soll es abends künftig dunkler bleiben. Wie die Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte, arbeitet die Verwaltung an einer sogenannten Dunkelstrategie. Demnach soll das nächtliche Licht deutlich verringert werden, um die Tier- und Pflanzenwelt weniger zu belasten und die Menschen zu schützen. Mit dieser aufgelegten Strategie gehe Erfurt bundesweit einen einmaligen Weg.

Licht in der Stadt soll zielgerichtet eingesetzt werden

Nach Stadtangaben ist der Himmel über Erfurt nachts inzwischen so hell, dass sich zum Beispiel Zugvögel nur noch schwer an den Sternen orientieren können. Zu viel Licht störe zudem den menschlichen Tag-Nacht-Rhythmus, sagte ein Sprecher. "Wir befinden uns im Spannungsfeld der Vermeidung unnötiger Lichtverschmutzung  und müssen gleichzeitig dem Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gerecht werden", erläutert Jens Düring, stellvertretender Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes weiter.

Aus diesem Grund erarbeite Erfurt nun Leitlinien für künftige Bauvorhaben beispielsweise an Straßen, in Parks oder auf Friedhöfen.

Experten sollen Problemstellen finden

Ziel des Projekts ist es laut Stadt, die erforderliche Beleuchtung auf öffentlichen Flächen effizient und zielgerichtet einzusetzen. Dafür gibt es verschiedene Methoden, auch Bewegungsmelder und niedrigere Lichtstärken sind denkbar. Die Dunkelstrategie ist Teil eines Konzepts zur Verbreiterung der Artenvielfalt in der Stadt und wurde im November 2023 in Auftrag gegeben.

Ab nächster Woche sollen Experten des Umwelt- Verkehrs- und Gartenamtes auf dem Petersberg und in der Erfurter Innenstadt unterwegs sein, um Problemstellen ausfindig zu machen. Auch der Kriminalpräventive Rat wird dabei sein, denn unsicherer soll die Stadt deswegen nicht werden. Ergebnisse sollen im Verlauf des Jahres vorgestellt werden.

MDR (cfr/cma)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 17. Januar 2025 | 08:30 Uhr

71 Kommentare

Matthi vor 3 Wochen

Schichtarbeit nachts unter künstlichen Licht zu arbeiten ist auch schädlich. Das sollten wir auch abschaffen, dann kann jeder Arbeiter Angestellte Nachts schlafen. Arbeitszeiten wie früher, Arbeitsbeginn Sonnenaufgang Arbeitsende spätestens Sonnenuntergang. Hat den Vorteil wir sparen Licht und dadurch Energie.

Matthi vor 3 Wochen

Es gibt genug Leute die vor 5 Uhr zur Arbeitsschicht unterwegs sind oder schon 5 Uhr anfangen zu Arbeiten. Die wollen auch mit einer Straßenbeleuchtung sicher zur Arbeit kommen. Natürlich Leute die mit Gleitzeit erst 7.30 Uhr oder später im Büro aufschlagen denken nicht daran.

Matthi vor 3 Wochen

Die Planung ist das eine die Umsetzung eine ganz andere. Um eine Straßenbeleuchtung effizient vielleicht mit Bewegungsmeldern auszustatten müssten erstmal in der Stadt Flächendeckend die alten Straßenlaternen mit ihren Leuchtmittel die zum Teil noch aus DDR Zeiten sind gegen Moderne zum Beispiel LED austauschen. Das kostet Millionen, die Erfurt eigentlich nicht hat. Es sei denn Erfurt plant schon mit den Mehreinnahmen durch die Grundsteuer Erhöhung 2025 die alle Erfurter Zahlen müssen.

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