Politik Erfurter Grüne prüfen Verbot von Hochzeitstauben

17. Februar 2023, 23:33 Uhr

Die Fraktion der Grünen im Erfurter Stadtrat hat gefordert, künftig keine Tauben mehr bei Hochzeiten, Demonstrationen und Beerdigungen fliegen zu lassen. Der Sprecher für Tierschutz, Jasper Robeck, erklärte, das Fliegenlassen der hochgezüchteten Tiere sei eine aus heutiger Sicht unzeitgemäße Sitte.

Es komme sehr oft vor, dass diese Tauben zur Beute von Raubtieren würden. Außerdem tragen die Zuchttiere laut Robeck dazu bei, dass die Population der Stadttauben merklich zunehme. Er forderte Ordnungsdezernent Andreas Horn auf, zu prüfen, welche Möglichkeiten es für ein Einschreiten gibt.

Eine weiße Taube sitzt vor blauen Himmel auf einer Mauer
Die Grünen im Erfurter Stadtrat setzen sich für ein Verbot für das Fliegenlassen von Tauben auf bestimmten Veranstaltungen ein. Bildrechte: colourbox

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MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 17. Februar 2023 | 17:30 Uhr

148 Kommentare

Anita L. am 19.02.2023

Warum erwarten Sie dann einen Vorschlag für einen "Ersatz" für einen "Brauch", der zumindest in unseren Regionen gar kein Brauch, sondern höchstens ein Modetrend ist, von jenen, die diese Praxis der Tiermisshandlung unterbinden möchten, wenn Ihnen doch bewusst ist, dass es eine "Brauchtumsorganisation seitens der Regierung" nicht gibt? Alternativen zu tierwohlgefährdenden Nichtbräuchen erfragen Sie wohl eher bei Ihren Eltern oder Großeltern.

Simone am 19.02.2023

@dimehl
"Was aber fehlt, worauf ich auch keine Antwort habe: was könnte man stattdessen machen ? Einfach nichts ? Wieder nur ersatzlos gestrichen ?"

Diese Phrase von ihnen kann man durchaus als substanzlose Jammerei bezeichnen. Klingt ja fast so, als ob man ihnen ständig irgendwelche Bäuche wegnimmt, so dass sie kulturell völlig ausbluten. Die übliche substanzlose Jammerei aus der rechten Ecke, wenn z.B. so getan wird, als ob die thüringische Kultur in Gefahr gerät, wenn sich unter 200 Eingeborene ein Flüchtling mischt.

Wer so tut als wäre etwas ersatzlos gestrichen worden, der sagt doch konkludent aus, dass er irgend einen zentral vorgegebenen Ersatz fordert. Wollen sie das leugnen?

Was für ein Brauchtum soll es eigentlich sein, wenn Janine und Kevin an ihrem schönsten Tag einen auf Hollywood machen und irgendwelche Haustiere aussetzen?

Simone am 19.02.2023

Hallo Frau Schmidt,

hohle Phrasen wie "Kampf um die Deutungshoheit" sagen doch nur aus, dass sie sich nicht für das Thema des Artikels oder gar den Tierschutz interessieren, sondern nur gegen die Grünen stänkern wollen, wie es im Freundeskreis der in Thüringen als erwiesen rechtsextrem geltenden Alternative üblich ist. Viel heiße Luft und viel Hass, aber eben wenig Substanzielles zum Sachthema.

Jede Partei kämpft übrigens um die Deutungshoheit in Bezug auf gewisse Themen. Das ist keine böse Intrige, sondern politischer Alltag.
Im Artikel geht es aber schlicht und ergreifend darum, dass eine politische Fraktion in Erfurt prüfen lässt, ob eine gewisse Praxis aus Sicht des Tierschutzes zulässig ist, oder eben doch verboten gehört. Was stört sie daran?

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