Die Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge in Sömmerda ist leer gezogen.
Die Notunterkunft in Sömmerda ist ein Gebäude, das dem Landkreis gehört. Bildrechte: MDR/Sophie Hartmann

Sömmerda Notunterkunft soll Feuerwehrzentrum werden - Übergangslösung für Flüchtlinge

21. Dezember 2023, 16:10 Uhr

In Sömmerda soll ein Feuerwehrtechnisches Zentrum entstehen. In dem dafür vorgesehenen Gebäude waren bislang Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht. Der Kreis hatte sie aufgefordert, die Räumlichkeiten bis zum Ende des Jahres zu verlassen. Aber weil geeigneter Wohnraum knapp ist, stellte sich die Frage, wohin die Betroffenen ziehen könnten. Nun wurde eine Lösung gefunden - für den Übergang.

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell App.

Die Notunterkunft in der Leubinger Straße in Sömmerda ist leergezogen. Alle 47 ukrainischen Flüchtlinge, darunter zehn Familien und zwei Einzelpersonen, seien inzwischen ausgezogen, teilte das Landratsamt mit. Sie wurden auf andere Gemeinschaftsunterkünfte verteilt oder in Wohnungen untergebracht. Sie waren zuvor aufgefordert worden, die mittlerweile kreiseigene Immobilie bis spätestens Ende des Jahres zu verlassen, weil der Landkreis das Gebäude zu einem Feuerwehrtechnischen Zentrum umbauen will.

Unterbringung ist Übergangslösung

Flüchtlinge aus der Ukraine haben nach Angaben des Landratsamtes grundsätzlich keinen Anspruch auf eine Unterbringung durch den Landkreis. Stattdessen ist das Jobcenter zuständig. Da derzeit jedoch nicht genügend Wohnraum zur Verfügung stehe, seien Vereinbarungen über den 31. Dezember hinaus geschlossen worden, damit die Flüchtlinge vorerst in Gemeinschaftsunterkünften oder Wohnungen bleiben können.

Bau des Feuerwehrtechnischen Zentrums soll im Frühjahr beginnen

Dabei handelt es sich um eine Übergangslösung, bis die Betroffenen neue Wohnungen gefunden haben. "Wir wollen die Leute nicht auf die Straße setzen", sagte die Sprecherin des Sömmerdaer Landratsamtes, Ulrike Dittmann. Dank frei gewordener Plätze konnten die ukrainischen Flüchtlinge in den Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden. Durch die Umverteilung aus der Leubinger Straße sind den Angaben nach alle Gemeinschaftsunterkünfte des Landkreises voll belegt.

In dem Gebäude in der Leubinger Straße befand sich während der Corona-Pandemie zunächst ein temporäres Impfzentrum. Danach wurde es als Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Ukrainer genutzt. Nach Angaben des Landratsamtes soll im Frühjahr mit dem Bau des Feuerwehrtechnischen Zentrums begonnen werden. 2024 ist im Kreishaushalt etwa eine Million Euro für Planung und erste Arbeiten eingeplant. Insgesamt soll das Vorhaben gut fünf Millionen Euro kosten, Fördermittel sind dafür beantragt.

Kreistag Sömmerda beschließt Haushalt

Der Kreistag hat am Mittwoch den Haushalt einstimmig beschlossen. Demnach beträgt der Etat 145 Millionen Euro. Das sind 2,9 Millionen Euro weniger als im vergangenen Jahr. Auch der Vermögenshaushalt fällt mit rund elf Millionen Euro deutlich geringer aus als im Vorjahr. Das Feuerwehrtechnische Zentrum gehört zu den wichtigsten Investitionsvorhaben.

MDR (sha/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 21. Dezember 2023 | 08:30 Uhr

Mehr aus der Region Weimar - Apolda - Sömmerda

Mehr aus Thüringen