Drei Mitglieder der Hamburger Ratmusik mit Instrumenten.
Das Ensemble der Hamburger Ratsmusik spielt das Eröffnungskonzert des Heinrich Schütz Musikfests in Gera. Bildrechte: Simone Eckert

6. bis 15. Oktober 2023 Heinrich Schütz Musikfest 2023 beginnt in Gera

06. Oktober 2023, 10:26 Uhr

Unter dem Titel "Klang.Welt.Wissen" startet am Freitag in Gera das Heinrich Schütz Musikfest 2023. Über 40 Veranstaltungen stehen auf dem facettenreichen Programm, darunter eine Aufführung von Schütz' Oper "Dafne". Der diesjährige Schütz-Preisträger Roland Wilson hat das unvollständig überlieferte Werk rekonstruiert.

Das 26. Heinrich Schütz Musikfest wird am Freitag mit einem Konzert in der Geraer Marienkirche eröffnet. Bis zum 15. Oktober seien über 40 Veranstaltungen geplant, teilte der Verein Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Magdeburg mit. Aufgeführt werde an den Schütz-Orten Bad Köstritz, Gera, Weißenfels, Zeitz und Dresden.

Rekonstruierte Schütz-Oper "Dafne" ein Highlight des Festivals

Zum Programm gehören neben Konzerten auch Führungen, Lesungen, Gespräche, Vorträge und Gottesdienste. Ein Highlight ist nach Angaben der Veranstalter die Rekonstruktion von Heinrich Schütz' Oper "Dafne", von der nur das Libretto erhalten sei. Der britische Musiker Roland Wilson habe dazu eine Oper vorgelegt, die von seinen Ensembles Musica Fiata und La Cappella Ducale am 14. Oktober in Dresden aufgeführt werde. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird Wilson auch der Internationale Heinrich-Schütz-Preis 2023 verliehen.

Ein Mann in schwarzer Kleidung steht an einem Notenpult, in der Hand einen länglichen Gegenstand, der wie eine Flöte aussieht.
Der britische Musiker Roland Wilson erhält den Internationalen Heinrich-Schütz-Preis 2023. Bildrechte: Christian Klenk

Hamburger Ratsmusik gestaltet Heinrich Schütz Musikfest 2023

Als "Artist in Residence" gestaltet in diesem Jahr die Hamburger Ratsmusik das Musikfest maßgeblich mit. Das 1991 gegründete Ensemble eröffnet laut den Organisatoren das Schütz-Festival in Gera und spielt unter der Leitung von Gambistin Simone Eckert zudem auch an anderen Orten Konzerte. Zu hören seien dabei Werke von Schütz' Schüler Dietrich Becker, orientalische Musik aus dem Iran sowie neue Musik für alte Instrumente.

Ensemble der Hamburger Ratmusik spielt ein Konzert in einer Kirche.
Das Ensemble der Hamburger Ratsmusik gestaltet das diesjährige Festival als "Artist in Residence" mit. Bildrechte: Roy Cabenda

Musikfest zeigt Alte Musik zwischen Tradition und Gegenwart

Mit dem diesjährige Motto "Klang. Welt. Wissen" will das Heinrich Schütz Musikfest nach eigenen Angaben eine Brücke schlagen zwischen den Herausforderungen der Gegenwart und der Kunst des 17. Jahrhunderts. Die Epoche sei ähnlich der heutigen von Umbrüchen geprägt gewesen. Die aufgeführten Werke aus der Zeit der Renaissance und des Barock sollen "neben Trauer und Verzweiflung auch viel Trost und Hoffnung" spenden, so die amtierende künstlerische Leiterin des Festivals, Uta Schirmer.

Heinrich Schütz (1585–1672) gilt als der bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarocks. Zumeist wirkte er im mitteldeutschen Raum, war jedoch auch als Oberkapellmeister am dänischen Königshof sowie am herzoglichen Hof in Hannover tätig. Schütz wurde in Köstritz geboren und starb in Dresden.

Quellen: epd, MDR Klassik (Claus Fischer), redaktionelle Bearbeitung: vp

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR am Vormittag | 05. Oktober 2023 | 10:15 Uhr

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