Der Ort Wünschendorf an der Elster von oben.
Trotz gelungener Fusion bereitet den Wünschendorfern derzeit eine anstehende Änderung der Postleitzahl Kopfzerbrechen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Berga-Wünschendorf Nach Fusionierung: Neue Postleitzahl sorgt für Frust

26. Januar 2024, 19:03 Uhr

Am Donnerstagabend hat zum ersten Mal der Stadtrat der fusionierten Stadt Berga-Wünschendorf im Landkreis Greiz getagt. Uneinigkeit gibt es bei der Entscheidung über eine Postleitzahl und Straßennamen.

Unter großer Bürgerbeteiligung hat am Donnerstagabend zum ersten Mal der Stadtrat der fusionierten Stadt Berga-Wünschendorf im Landkreis Greiz getagt. Mit großer Mehrheit wurde die neue Hauptsatzung beschlossen und die neuen Beigeordneten gewählt.

Die Beschlüsse gelten bis zum 26. Mai. Dann wird in Berga-Wünschendorf ein neuer hauptamtlicher Bürgermeister und ein neuer Stadtrat gewählt. Der bisherige Bürgermeister von Berga, Heinz-Peter Beyer (pl), führt bis dahin die Amtsgeschäfte als "berufener" Bürgermeister.

Wünschendorf soll neue Postleitzahl bekommen

In der Sitzung wurde der Beschluss der Deutschen Post verkündet, dass Wünschendorf ab April eine neue Postleitzahl erhalten soll. Viele Wünschendorfer lehnen das jedoch ab. Die Stadträte hatten deswegen den Bürgermeister beauftragt, bei der Deutschen Post dagegen Widerspruch einzulegen.

Von Seiten der Post wurde jedoch lediglich auf die Notwendigkeit einer neuen Postleitzahl verwiesen, um klar unterscheidbare Kriterien zur Briefzustellung zu liefern. In beiden Teilen der nun fusionierten Stadt gibt es außerdem vier Straßennamen, die sich doppeln. Beschlüsse dazu wurden in der Sitzung jedoch zurückgewiesen.

Bürgermeister mahnt vor Diebstahl der alten Ortsschilder

Nach der Fusionierung muss die Kommune nun rund 35.000 Euro in 75 neuen Ortsschilder investieren. Bürgermeister Beyer appellierte an die Vernunft der Bürger, die alten Ortsschilder nicht zu stehlen, wie es im Dezember geschehen war. Das sei gefährlich für den Straßenverkehr. Zudem würden der Stadt so weitere Kosten entstehen. Aus dem Stadtrat kam die Anregung, die alten Ortsschilder später zu versteigern und den Erlös für Kindergärten, Schulen oder Vereine der Stadt zu nutzen.

Stadt trägt alle Kosten fürs Ändern von Papieren

Auf die Einwohner kommen hingegen keine Kosten zu, weil sie von der Stadt getragen werden. Demnach wird Berga-Wünschendorf das Umschreiben der 6.254 KFZ-Papiere insgesamt rund 75.000 Euro kosten. Laut Bürgermeister Heinz-Peter Beyer werde dafür die "Hochzeitsprämie" des Landes verwendet.

Auch für das Ändern der Anschrift im Personalausweis entstehen den Bürgern keine Kosten. Bis Jahresende haben sie Zeit, ihre neue Adresse eintragen zu lassen. Die neue Stadt Berga-Wünschendorf hat rund 6.000 Einwohner.

MDR (ost,kabe)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten Ost | 26. Januar 2024 | 08:30 Uhr

7 Kommentare

Vogtlander vor 14 Wochen

Von außen betrachtet kann ich nur den Eindruck gewinnen das da zwei Gemeinden zwangsverheiratet worden sind ohne das die Einwohner es gern mittragen(eine reine Vermutung).Es sei mal dahingestellt das immer größere Einheiten wirklich effizienter zu verwalten sind und Kosten sparen.Am Ende ist es wichtig sich mit seiner Gemeinde,Stadt usw. zu identifizieren.Da kann eine neue PLZ schon hinderlich sein.Hauptsache ist jedoch das in 10 Jahren nicht die PLZ von Gera übernommen werden muss ,um des Rationalisierungsgedankens willen.Räumliche Identität spielt gerade im ländlichen Gebiet eine nicht zu unterschätzende Rolle.Und da ist es halt auch mal eine PLZ😅;-)

lk2001 vor 14 Wochen

Das Gedächtniss wird nicht das Problem sein sondern der ganze Bürokratische Rattenschwanz. Wenn auch das Umschreiben der Papiere bezahlt wird ... die Zeit die man dafür auf den Ämtern verbringt und der Arbeitsausfall bezahlt keiner.

NormaBates vor 14 Wochen

Mir fällt zu dieser Sitzung nur eines ein. Es war fremdschämen vom Feinsten. Wie gewohnt, hatte der BM von Berga auf fast nichts eine konkrete Antwort. Es wurde herum geeiert, solange bis die ursprüngliche Frage übergangen ist. Wie immer eigentlich. Die alten Herren aus dem Gemeinderat blamieren ihr Gemeinde mit Beschwerden über ungelochte Unterlagen usw. Peinlichst! Und sowas trifft wichtige Entscheidungen... Die einzig sinnvolle Anmerkung war, dass die Entscheidungsbefugnis des BM zu hoch ist, aber das wurde ja auch solange umredet und mit der kurzen Laufzeit der Satzung abgebügelt bis dem Tagesordnungspunkt zugestimmt wurde. Ganz bestimmt gibt's nach Mai dann eine neue HS... Hahaha. Der einzige kompetente Mensch, der sich dort geäußert hat, war der Mann von der deutschen Post. Ich hatte das Gefühl, er war der wirklich einzige, der von dem, was er sagte, Ahnung hatte... Und dann wollte man ihn zuletzt noch "zerreißen"... Armselige Vorstellung von beiden Seiten Berga und Wünschendorf

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