Tommy Frenck (Bündnis Zukunft Hildburghausen), Kreistagsmitglied Hildburghausen, spricht am 12.01.2015 in Suhl (Thueringen ) beim ersten Ableger der Pegida
Tommy Frenck bezeichnete die Vorwürfe als haltlos. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance / ZB | Michael Reichel

Justiz Thüringer Neonazi Tommy Frenck wegen Steuerhinterziehung angeklagt

09. September 2023, 15:36 Uhr

Mehr als 100.000 Euro Steuern soll der bekannte Thüringer Neonazi Tommy Frenck hinterzogen haben. Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat nun laut einem Zeitungsbericht Anklage gegen ihn erhoben.

In Thüringen ist der bekannte Neonazi Tommy Frenck wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Das berichtet die Südthüringer Zeitung. Demnach geht es um rund 141.000 Euro, die Tommy Frenck dem Finanzamt vorenthalten haben soll.

Bei mehreren Geschäftsaktivitäten Steuern hinterzogen

Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat dem Zeitungsbericht zufolge Anklage beim Amtsgericht Meiningen erhoben. Der Gastwirt, Versandhändler und Konzertveranstalter aus Kloster Veßra im Kreis Hildburghausen soll sowohl Umsatz- als auch Gewerbesteuereinnahmen nicht gezahlt haben. Im Jahr 2017 soll Frenck der Staatsanwaltschaft zufolge in mehreren Geschäftsbereichen Steuern hinterzogen haben.

So soll er etwa Umsätze seines rechtsextremen Versandhandels und seines Gasthofes nicht ausreichend versteuert haben. Zusätzlich bestehe der Verdacht, dass er auf die Umsätze eines großen Festivals in Themar nicht ordnungsgemäß Steuern gezahlt habe. Mit rund 6.000 Teilnehmern aus ganz Europa war das Neonazi-Festival im Juli 2017 eines der größten in Europa.

exactly Rechtsextrem auf TikTok - Hakenkreuz und Rechtsrock-SongsVorschaubild 17 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wichtiger Anlaufpunkt für Neonazis

Laut der Zeitung bestreitet Tommy Frenck die Vorwürfe und bezeichnete sie als haltlos. Der 36-jährige ist seit Jahren eine Schlüsselfigur in der Neonazi-Szene, nicht nur in Thüringen. Sein Wirtshaus in Kloster Veßra gilt für die rechtsextreme Szene als wichtiger Anlaufpunkt für Konzerte, Liederabende, Vorträge und Spendenaktionen. 2020 verurteilte das Amtsgericht Hildburghausen Frenck wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 2.500 Euro. Er hatte öffentlich ein T-Shirt mit den Buchstaben "HTLR" getragen und das Foto davon in öffentlichen Netzwerken gepostet.

Bei der Bürgermeisterwahl in Kloster Veßra im vergangenen Jahr erreichte Frenck 29 Prozent der Stimmen. Zudem sitzt er mit zwei weiteren Vertretern des "Bündnis Zukunft Hildburghausen" im Kreistag des Landkreises Hildburghausen.

MDR (jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 09. September 2023 | 13:00 Uhr

Mehr aus der Region Suhl - Hildburghausen - Sonneberg - Ilmenau

Mehr aus Thüringen