Thüringen Alpin GmbH Zu warmer Winter: Betreiber von Thüringens größtem Skigebiet meldet Insolvenz an

06. März 2024, 15:58 Uhr

Die Thüringen Alpin GmbH betreibt im Kreis Sonneberg das größte Skigebiet des Freistaates. Aufgrund des milden Winters steht das Unternehmen nun vor finanziellen Problemen und hat einen Insolvenzantrag gestellt.

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Der Betreiber von Thüringens größtem Skigebiet steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Die Thüringen Alpin GmbH mit Sitz in Steinach im Kreis Sonneberg hat beim Meininger Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt. Das bestätigte ein Gerichtssprecher MDR THÜRINGEN.

Das Gericht hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet. Betroffen sind 44 Mitarbeiter. Die Thüringen Alpin GmbH betreibt unter anderem in Steinach die Skiarena Silbersattel sowie die Winterwelt in Schmiedefeld am Rennsteig.

14 Millionen Euro Fördergeld vom Land Thüringen

Wie Geschäftsführer Axel Müller MDR THÜRINGEN sagte, läuft der Bikebetrieb in der Skiarena Silbersattel normal weiter. Hauptgrund für die finanziellen Probleme ist laut Müller der ungewöhnlich milde Winter. Der Februar sei ein Totalausfall gewesen. Der Skibetrieb sei bereits Mitte Februar eingestellt worden, erklärte der Geschäftsführer des Unternehmens, Axel Müller. Gleichzeitig musste für die Schneeerzeugung viel Geld aufgewendet werden. Auch die gestiegenen Energiekosten haben die Lage laut Müller verschärft.

Erst im Januar hatte das Wirtschaftsministerium für den Umbau der Skiarena Silbersattel rund 14 Millionen Euro Fördergeld übergeben. In das Skigebiet sollen nach Angaben von Steinachs Bürgermeister Ulrich Kurtz (pl) fast 16 Millionen Euro investiert werden.

Beispielsweise soll anstelle des alten Schleppliftes ein Förderband installiert werden. Damit können sowohl im Sommer als auch im Winter Gäste mit unterschiedlichen Sportgeräten befördert werden. Künftig soll das Skigebiet von den Besuchern das ganze Jahr über genutzt werden können, so Kurt. Der Ausbau ist von der Insolvenz nicht betroffen. Allerdings spricht Kurtz von einer "schwierigen Situation".

Die Skiarena Silbersattel am 842 Meter hohen Fellberg in Steinach ist mit acht Strecken das größte alpine Skigebiet in Thüringen. Die Winterwelt Schmiedefeld verfüge über zwei Pisten, einen Funpark sowie ein Kinder- und ein Rodelland.

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MDR (bee/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 06. März 2024 | 13:30 Uhr

64 Kommentare

Simone vor 7 Wochen

Man sollte es einsehen, dass man in den Mittelgebirgen zwar ab und zu Ski laufen kann, aber dass es für ein GEschäftsmodell wohl nicht mehr reichen wird.
So ist das halt mit dem Klimawandel:
Dieser nimmt immer mehr Fahrt auf, verändert die Umgebungsbedinungen für Mensch und Natur und das oft weit schneller als wir uns anpassen können.
Aber manche glauben es ja immer noch nicht und verweisen gerne auf das Wetter, bei dem es natürlich ab und zu schneit, regnet oder erträgliche Temperaturen hat.
Sonneberg kann nur auf ein Abreissen des Golfstroms hoffen, wenn Europa dann für längere Zeit eine Kälteperiode bescheert wird. Dann haben wir aber andere Probleme als Wintersport.

martin vor 7 Wochen

@peter: Nun ja, selbst wenn DIESE Förderung wirklich nur der Sommerfestigkeit dient, hat es in den letzten Jahren auch noch viel Geld für Schneekanonen (bspw. auch für Schmiedefeld) gegeben.

Durch den Klimawandel machen Skigebiete unter 2000 m in Mitteleuropa keinen mittel- oder langfristigen Sinn mehr.

Daher liegt 'nur ...' mit seiner Bemerkung m.M.n. nicht völlig falsch.

Simone vor 7 Wochen

Wieder einer der den Unterschied zwischen Wetter und Klima nicht kapiert.

Schauen sie sich die langjährigen Temperaturmittel an und sie werden erkennen, dass es nur aufwaärts geht mit den Temperaturen mit allen Folgen.

Fehl bloss noch, dass sie veruschen und klar zu machen, dass es keine Klimaerwärmung gibt, wenn im Herbst die Temperature sinken. Na ja bis zur nächsten Hitzewelle im Sommer kann man sich da vielleicht selbst belügen, wenn man sich gerne selbst für dumm verkauft.

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