Der Eingang einer Gaststätte
Das alte Hotel und Gasthaus Schmücke ist in die Jahre gekommen. Das könnte sich ändern, denn nun ist Großes angedacht. Bildrechte: MDR/Tino Geist

Thüringer Wald Neubau der Schmücke am Rennsteig: 25 Millionen Euro für Großprojekt veranschlagt

29. Dezember 2023, 10:49 Uhr

Der Neubau der Schmücke nahe des Suhler Ortsteils Gehlberg soll rund 25 Millionen Euro kosten. Entstehen sollen unter anderem ein neues Hotel, Chalets und eine Saunawelt - direkt am Rennsteig. Das alte Waldhotel ist in die Jahre gekommen. Nur die Gastronomie hat noch geöffnet. Beginnen können die Arbeiten aber voraussichtlich erst 2025. Es hängt auch am Geld.

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Die Schmücke auf dem 916 Meter hohen Bergplateau nahe Gehlberg ist Kult. Auch der Südthüringer Komponist Herbert Roth hat dazu beigetragen. Er sorgte dort immer wieder für gemütliche Stunden. 1966 wurde im Baudensaal sein Lied "Der alte Schmückewirt" uraufgeführt. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Was lebt, ist die Erinnerung.

Die Aussicht von der Schmücke über die Bergwiese in den Thüringer Wald ist wunderschön. Doch wer sich umdreht und das alte Gasthaus sieht, der kommt schnell ins Zweifeln, ob man da wirklich einkehren will. Den Eigentümern geht das mittlerweile genauso.

Ein Blick über den Thüringer Wald
Blick auf die Bergwiese direkt vor der Tür des Gasthauses Schmücke. Bildrechte: MDR/Tino Geist

Doch passiert ist augenscheinlich noch nichts. Julius Heuser hat nun das Projekt zusammen mit seinem Vater in die Hand genommen. Er klärt auf, was im Hintergrund läuft: "Wir haben in den letzten Monaten intensiv mit einem Planungsbüro zusammengearbeitet. Wir haben die Kosten jetzt auf 25 Millionen Euro geschätzt. 2025 soll es losgehen."

Neue Vision gefällt nicht jedem

Entstehen soll ein neues Hotel mit Chalets, einer Gastwirtschaft und einer Saunawelt. Die "Vision Schmücke 2025" hängt auch gut sichtbar am Eingang des alten Gasthauses. Weg vom traditionellen Charme hin zu moderner Architektur, so stellen sich die Eigentümer die neue Schmücke vor. Das gefällt nicht jedem, denn die Tradition und die Gemütlichkeit könnte verloren gehen. Überzeugungsarbeit ist gefragt.

"Es gibt immer wieder Leute, die sagen, es ist doch so schön, dieses alte Flair. Aber auch die hat man mit wenigen Sätzen abgeholt, indem man erklärt, was wir hier alles machen können und wie man das Ganze zukunftsorientiert wiederbeleben kann", sagt Julius Heuser.

Ein altes Hotel von außen
Der Außenbereich der Schmücke ist derzeit wenig einladend. Bildrechte: MDR/Tino Geist

Bauarbeiten starten frühestens 2025

Was fehlt, ist ein Bebauungsplan, die Grundlage fürs Baurecht. Dieser soll im nächsten Jahr aufgestellt werden. Was aber noch wichtiger ist, das nötige Geld muss erst eingeworben werden. Die Eigentümer setzen vor allem auf private Investoren, die sich am Schmücke-Projekt beteiligen sollen.

Ein Bebauungsplan für das neue Hotel "Schmücke"
Die Pläne für das Bauprojekt der neuen Schmücke. Bildrechte: Rittweger und Team GmbH

"25 Millionen Euro ist sehr viel. Auch aufgrund der wirtschaftlichen Lage aktuell müssen wir schauen, wie wir da mit Fördergeldern umgehen. Grundsätzlich soll das Projekt aber durch Investoren aus dem privaten Bereich gestemmt werden, sodass man da auch relativ zügig vorankommt", hofft Julius Heuser.

Frühestens 2025 könnte es losgehen. Dann soll zuerst die neue Gastronomie gebaut werden, damit der Betrieb auch während der Bauarbeiten weiterlaufen kann. Dann soll das Kapitel der "alten Schmücke" endgültig geschlossen werden, mit dem Abriss der alten Gebäude. Fest steht aber bis zur "neuen Schmücke" ist es noch ein weiter Weg.

MDR (jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 29. Dezember 2023 | 16:00 Uhr

42 Kommentare

pepe79 vor 17 Wochen

Ich bin ebenfalls oft in Lszerreich. Stimmt schon auch dort gibt es hässliche Klötze aber viele Neubauten schmiegen sich dort gut in die Landschaft. Beim Essen haben sie 200% recht!

m.guenni vor 17 Wochen

ich gebe ihnen nur teilweise, bezüglich österreich, recht! ich lebe sowohl in österreich, als auch in meiner rennsteigheimat. wer nicht nur als luftschnapper österreich kennt, weiß es gibt genügend neubauverschandelung gibt, die überhaupt nicht in die gegend passen. aber gastronomisch kann fast nirgend deutschland österreich das wasser reichen, traurig! in österreich bekommt man auch mal nur ein einfaches belegtes butterbrot mit leitungswasser oder regionalen einfachen urigen volksspeisen ohne gleich schnitzel, braten, gehobene speisen oder gar noch räumlichkeiten, die auf dem neuesten stand sind. oft ist das schlicht/einfache mehr wert als aller glanz. zusätzlich ist in deutschland die bürokratie für gastronomen arg bescheiden. bevor etwas angegangen werden kann, erst die sanitäranlagen planen, dann alles drumherum. in österreich reicht auch nur ein plumpsklo mit frischwasser für die hände, wo es keine anschlußmöglichkeiten gibt, aber die mit "müssen" erst ab 2020 wasserklos haben...

m.guenni vor 17 Wochen

und wie sie doch recht haben! und ich aus einer ehemaligen großen gastronomiefamilie verstehe nicht, was ein schicki micki "chalais" neubau sein soll. haben die jetztigen besitzer bisher es nicht geschafft einen guten gastronomischen betrieb zu führen, so ändert sich auch nichts mit einem neubau! so lang der fisch vom kopf her stinkt, wird auch der rest nicht besser! und ich weiß wovon ich hier schreibe. habe seit jahren das verkommen der schmücke beobachtet und meide auch schon jahre lang deren gastronomische einrichtung, weil es am einfachsten hapert wie: küche und service. somit hat sich ein neubau erübrigt! liebe grüße...

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