Eine Frau steckt sich einen Kosmetikartikel in die Gesäßtasche
Hunderttausende Euro Schaden verursachen Ladendiebstähle jedes Jahr in Thüringen. Bildrechte: Colourbox.de

Kriminalität Deutlich mehr Ladendiebstähle in Thüringen: Wie sich Einzelhändler wehren können

17. April 2024, 13:13 Uhr

In Thüringen ist die Zahl der Ladendiebstähle stark angestiegen. Händler erhielten in Suhl daher am Dienstagabend von der Polizei Tipps zum Schutz vor Dieben - und Hinweise, wo sich Opfer von Diebstählen helfen lassen können.

Ladendiebstähle bedeuten für Einzelhändler in Thüringen einen immensen Schaden - mehr als 800.000 Euro allein im vergangenen Jahr. Und die Zahl dieser Diebstähle ist stark gestiegen. Ernüchternd für die Händler ist es dabei, wenn die Diebe ungeschoren davonkommen. Viele Einzelhändler sind genervt, weil Verfahren eingestellt werden oder die Anzeigenaufnahme viel Zeit kostet.

Suhler Einzelhändler bei einer Infoveranstaltung zu Ladendiebstählen
Suhler Einzelhändler informieren sich darüber, wie sie sich besser gegen Ladendiebstähle schützen können. Bildrechte: MDR/Tino Geist

Trotzdem sollten auch vermeintlich kleine Vergehen zur Anzeige gebracht werden, ermutigt die Polizei am Dienstagabend bei einer Informationsveranstaltung der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Suhl. 20 Einzelhändlerinnen und Einzelhändler waren gekommen.

Polizei: Präzise Angaben und Zeugen bei Ladendiebstählen wichtig

Manuela Ploch, Präventionsbeauftragte bei der Landespolizeiinspektion Suhl, rät Händlern und deren Mitarbeitern deswegen zu kostenlosen Schulungen oder Beratungsangeboten der Polizei. So könnten sie dabei helfen, Ladendiebstähle aufzuklären und vor allem Wiederholungstäter zu stoppen. Unpräzise Angaben oder fehlende Zeugen würden die Arbeit der Beamten erschweren, so Ploch. Auch deswegen sei das Wissen entscheidend, wie eine Anzeige erstattet wird und was dabei wichtig ist.

So können Sie Ihr Geschäft gegen Ladendiebe schützen

Den besten Schutz bieten laut Polizei geschulte Mitarbeiter, weil diese präsent und erfahren im Umgang mit Ladendieben sind. Vermeiden Sie unübersichtliche Winkel und Ecken auf ihren Ladenflächen. Spiegel helfen, versteckte Waren zu entdecken.

Von einer sogenannten "Schutzbewaffnung", zum Beispiel mit Pfeffersprays, rät sie jedoch ab. Diese seien bei einer ungeübten Anwendung zu gefährlich. Außerdem könnten die Anwender dadurch leicht selbst in Konflikt mit dem Gesetz kommen.

Opfer oft psychisch stark belastet: Hilfsangebote vorgestellt

Wer einmal einen brutalen Ladendiebstahl erlebt hat, der kann auch selbst lange Zeit damit zu kämpfen haben. Immer wieder erlebt diese Erfahrungen Wera Leißner-Koch, Opferbeauftragte und Leiterin der Außenstelle des Weißen Rings in Schmalkalden/Meiningen-Suhl. Die psychische Belastung kann für Angestellte krankhaft werden. Sie sollten sich deswegen Hilfe suchen, so Leißner-Koch. Die Betreuung der Opfer von Ladendiebstählen dürfe nicht zu kurz kommen.

9.444 angezeigte Ladendiebstähle gab es im vergangenen Jahr in Thüringen. Das sind der Polizeilichen Kriminalstatistik zufolge 32 Prozent mehr als noch im Jahr 2022. Die Polizei hat für diese Delikte demnach 6.401 Tatverdächtige ermittelt. Rund 2.300 davon kamen nicht aus Deutschland. Rund ein Viertel der Diebstähle in Thüringen werden in Einkaufsmärkten und Geschäften verübt.

MDR (co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | Thüringen Journal | 17. April 2024 | 19:00 Uhr

10 Kommentare

Wahrsager vor 14 Wochen

Dermbacher, was wollen Sie wohl mit Ihrer Gegenfrage ausdrücken ? Geben Sie dem Kopfschüttler doch lieber eine schlüssige Antwort, warum in Suhl mehr geklaut wird als anderswo. Dermbach ist doch nicht so weit weg von Suhl, da könnte man sich ja glatt dort auskennen.

Silent_John vor 14 Wochen

Genau das Gleiche habe ich ebenfalls in einem NETTO - laden gesehen. Eine Gruppe Jugendlicher/Kinder in den üblichen dunklen Kleidungsstücken mit Hoodie-Kapuze oben bei über 20 Grad . Geht nach dem "Streifzug" rotzfrech eiligen Schrittes an der Kasse und den Kunden
vorbei und beginnt , draußen zu rennen nachdem sie sich sofort aufgeteilt hatten.
Ich stand nur mit ein paar Leuten sprachlos in der Schlange und habe beobachtet . Sinngemäßer Kommentar der Kassiererin im Laden war, daß sie sich nicht mit dem Asi-pack anlegt. Die Frau war sichtlich schon rein körperlich nicht dazu befähigt, und wir Anstehenden und Wartenden waren einfach nur überrascht und ehe wir das Ganze überschaut hatten war der Spuk auch schon vorbei. Ich hätte gerne einen gegriffen, aber die waren einfach zu flink , man rechnet ja nicht mit sowas.

Ralf G vor 14 Wochen

Laut Artikel 36% Ausländer als Täter. Wie hoch ist ihr Anteil an der Bevölkerung?
Man sollte doch annehmen, die sind dankbar für den Schutz und die Versorgung in Deutschland.
Aber da verstehe ich doch sicher wieder irgendwas falsch, in unserer schönen neuen Welt. Bin sicher, die Guten unter den Usern werden es mir erklären.

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