Heilbäder "Extrem schwierige" Lage bei Thüringer Thermalbädern: Land soll finanziell helfen
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21. Oktober 2024, 15:30 Uhr
Der Thüringer Heilbäderverband fordert mehr finanzielle Unterstützung vom Land. Trotz steigender Besucherzahlen sei die wirtschaftliche Lage für die Bäder extrem schwierig. Gemeinsam mit dem Land soll ein landesweiter Modernisierungsplan erarbeitet werden.
Die Thüringer Thermalbäder fordern mehr Unterstützung vom Land. Obwohl die sechs kommunalen Heilbäder in Freistaat die Besucherzahlen 2024 steigern konnten, sei die wirtschaftliche Lage für die Bäder extrem schwierig, sagte der Präsident des Heilbäderverbandes und SPD-Bürgermeister von Bad Frankenhausen, Matthias Strejc, am Montag, beim Thüringer Bädertag in Ilmenau.
Betrieb oft nur durch Zuschüsse möglich
Steigenden Energie- und Personalkosten bringen die Bäder zunehmend in finanzielle Nöte. Die Energiekosten seien seit 2019 um 72 Prozent gestiegen, so der Heilbäderverband. Zudem hätten sich die Personalkosten seit 2022 um 23 Prozent erhöht.
Obwohl die Eintrittspreise in den vergangenen fünf Jahren um 18 Prozent angehoben wurden, sei der Betrieb und die Unterhaltung der Thermalbäder in der Regel nur durch Zuschüsse der Kommunen möglich. Der Verband forderte daher eine dauerhafte, finanzielle Förderung des Landes.
Verband verweist auf Bedeutung von Thermalbädern
Strejc verwies am Freitag auf die Bedeutung der Thermalbäder in den Kurorten für die Gesundheitsprävention. Sie seien essenzieller Bestandteil für die angebotenen Therapien und Heilmethoden. Das verwendete Thermalwasser sei als Heilmittel deklariert und werde in den Thüringer Thermalbädern unter anderem bei Gelenktherapien sowie bei Muskel- und Nervenleiden eingesetzt.
In den sechs kommunalen Thermalbädern in Bad Frankenhausen, Bad Langensalza, Bad Salzungen, Bad Lobenstein, Heilbad Heilgenstadt sowie in Bad Tabarz beteiligten sich rund 100.000 Menschen pro Jahr an Präventionskursen.
Verband fordert planbare und verlässliche Finanzierung vom Land
Notwendig sei eine planbare und verlässliche Finanzierungsbeteiligung des Freistaates für den Betrieb der Bäder - unabhängig vom Sonderlastenausgleich der Kurorte, so der Verband. Zur Modernisierung der Einrichtungen müssten die Förderprogramme so ausgelegt sein, dass die Kommunen die Investitionen finanzieren könnten.
Der Thüringer Heilbäderverband erklärte sich bereit, gemeinsam mit den zuständigen Ministerien an einem landesweiten Modernisierungsplan für Thermalbäder mitzuarbeiten.
Der 1991 gegründete Thüringer Heilbäderverband ist die landesweite Interessenvertretung der 17 Heilbäder und Kurorte im Freistaat. Die Orte müssen laut Thüringer Kurortgesetz unter anderem natürliche Heilmittel wie Sole, Heilwasser, Moor oder heilendes Klima aufweisen und anerkannte Heilverfahren wie die Kneipptherapie nachweisen.
MDR (kola/jn/dpa)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 21. Oktober 2024 | 17:00 Uhr
Kleingartenzwerg vor 7 Wochen
Wo bitte schön gehen denn die Löhne runter?
Ich würde mich freuen wenn statt ständigem AFD Bashing oder Linkspolelmik realistische Ideenvorschläge von mancher Seite kommen würden.
Ruinös ist die Wirtschaft- und Energiepolitik die von der Ampel gemacht wird und die zeigt ihre Folgen, auch in Bäderbetrieben.
wodiho vor 7 Wochen
Sie können von mir aus ändern, was Sie wollen.
Machen Sie es nur kenntlich.
Aber ich sprach von "Energiepolitik", und infolge dessen von hohen Energiekosten.
Das mit Personalkosten steht im Beitrag, kommt aber nicht von mir.
Peter vor 7 Wochen
Löhne runter, das ist die Devise. Nirgendwo lese ich, daß irgendwer eine Beendigung dieser ruinösen Politik angemessener Personalkosten fordert...
Keiner sagt: Der Kaiser ist nackt.
wodiho: Ich habe mal Ihr Statement ein ganz klein wenig verändert.