130-Millionen-Investition Autobauer Stellantis kündigt Großinvestition in Eisenacher Opel-Werk an
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22. März 2023, 20:10 Uhr
Seit 2019 wird im Eisenacher Opel-Werk nur noch der SUV Grandland gebaut. Das Fahrzeug soll nun einen rein elektrischen Nachfolger bekommen. Für die Produktion dieses Autos plant der Opel-Mutterkonzern Stellantis nun eine Großinvestition. Es geht um 130 Millionen Euro.
Der Opel-Mutterkonzern Stellantis investiert mehr als 130 Millionen Euro in sein Eisenacher Werk. Wie der Konzern am Mittwoch mitteilte, soll das Geld in die Produktion des elektrischen Nachfolgers des SUV Grandland gesteckt werden. In der zweiten Jahreshälfte 2024 solle damit begonnen werden, das batterieelektrische Auto zu bauen.
Zum Aufklappen: Was ist Stellantis?
Der Konzern Stellantis ist ein europäisch-US-amerikanischer Automobilhersteller mit Sitz in den Niederlanden. Er entstand im Januar 2021 mit der Fusion Fiat Chrysler Automobiles und der französischen PSA Group. Insgesamt beherbergt er 14 Automarken wie etwa Citroën, Peugeot, Fiat und Opel. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte Stellantis einen Umsatz von knapp 150 Milliarden Euro. Der Konzern zählt zu den größten Automobilherstellern der Welt.
Opel: Nur noch vollelektrische Autos ab 2028
Opel will nach eigenen Angaben ab 2028 in Europa nur noch vollelektrische Autos anbieten. In Eisenach wird derzeit der Opel Grandland produziert, mit klassischem Verbrennungsmotor oder als Plug-in-Hybrid. "Wir halten Hybrid für eine hervorragende Übergangstechnologie, für die es in Europa und weltweit auch große Nachfrage gibt", sagte Opel-Chef Florian Huettl.
"Hybrid ist für uns aber ganz klar eine Übergangstechnologie." Aus diesem Grund plant der Konzern, ab der zweiten Jahreshälfte 2024 in Eisenach eine rein batterieelektrische Variante des Grandlands zu produzieren.
Zum Aufklappen: Was ist ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug?
Ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug ist ein Auto mit zwei Motoren. Das Fahrzeug hat einen Benzinmotor und einen Elektromotor. Der Akku kann sowohl über den Verbrennungsmotor als auch mit einem Stecker am Stromnetz geladen werden.
Im Jahr 2022 konnte der Konzern laut Huettl die Verkäufe von batterieelektrischen Fahrzeugen weltweit um 52 Prozent steigern. Etwa jeder fünfte in Deutschland verkaufte Opel sei bereits ein reiner "Stromer". Allerdings müsse mit der Fertigung von Elektroautos auch die Infrastruktur Schritt halten, wandte sich Huettl an die Politik.
Ministerpräsident Ramelow begrüßt Investition
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) begrüßte die Investition. Thüringen sei ein Automobilstandort mit großer Tradition, der gerade mit Höchstgeschwindigkeit den Wandel hin zur Elektromobilität vollziehe, sagte er. Dass Eisenach dabei eine entscheidende Rolle spiele, freue ihn sehr.
Positiver Lichtblick für Mitarbeiter in Eisenacher
Auch die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat begrüßten die Zusage für die Produktion eines vollelektrischen Fahrzeugmodells. Damit bleibe Opel mit mehr als 1.300 Beschäftigten einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region.
Zudem könne die gesamte Automobilbranche in der Region davon profitieren, sagte Gewerkschaftssprecher Jörg Köhlinger. Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Lösche sprach von einem positiven Lichtblick für die Eisenacher Belegschaft nach Monaten der Unsicherheit durch die Corona-Pandemie.
Konzern will an Eisenacher Mitarbeitern festhalten
An der Mitarbeiterzahl in Eisenach will Opel laut Huettl festhalten. "Das Werk bestätigt damit seine wichtige Rolle im weltweiten Produktionsnetzwerk von Stellantis und seine herausragende Rolle für Opel", sagte der Opel-Chef.
In der Vergangenheit hatte es oft Befürchtungen gegeben, das Werk könnte vom früheren Opel-Mutterkonzern General Motors geschlossen werden. Die Auslastung von Eisenach, wo über viele Jahre vor allem Kleinwagen gefertigt worden waren, hatte stark geschwankt. Seit 2019 wird dort mit dem SUV nur noch ein Modell gebaut.
MDR (jhi/jn)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 22. März 2023 | 19:00 Uhr
Bugs am 23.03.2023
Elektroautos werden sich niemals durchsetzen zumindest nicht auf dem Land und gleich gar nicht bei LKWS!!!
Warum ist Opel so dumm und setzt nur auf Elektrik...!?
kleinerfrontkaempfer am 22.03.2023
1.300 Mitarbeiter für das Erste weiter an Bord. Gut so!
Wie viele von denen sind Leiharbeiter? Also Arbeitnehmer 2.Klasse.
Die Quoten bei BMW in Lpz. sind ja im Vergleich ziemlich hoch.
Und E-Mobilität auf dem Vormarsch stimmt auch "bedenklich". Wenn das so weiter geht steht Doitschland dann im grünen Stau. Also Investitionen in noch mehr Beton und Asphalt. So wird es was mit dem Klimaschutz.
DanielSBK am 22.03.2023
60% Fest, 40% Leiher ... kann man sich auch nichts von kaufen.