Kreis Gotha Anwohner protestieren gegen Solarpark auf Bergwiese

30. August 2023, 16:49 Uhr

Auf einer Bergwiese zwischen Tambach-Dietharz und Georgenthal im Kreis Gotha soll ein Solarpark entstehen. Dagegen erhebt sich Protest. Eine Bürgerinitiative befürchtet Eingriffe in die Landschaft.

Gegen einen geplanten Solarpark zwischen Tambach-Dietharz und Georgenthal im Landkreis Gotha regt sich Protest. Eine Bürgerinitiative kämpft gegen das Vorhaben. Sie hat 1.600 Unterschriften gesammelt und Georgenthals Bürgermeister Florian Hofmann (CDU) übergeben.

Bergwiese oder Biotop?

Das Agrarunternehmen Zuchtgenossenschaft Ernstroda (TZG) will 20.000 Solarmodule auf einer Bergwiese in der Nähe der Bungalowsiedlung Vitzerod aufstellen. Die Bürgerinitiative kritisiert, dass auf 16 Hektar ein landschaftliches Kleinod zerstört werde. Das entspricht in etwa der Größe von 22 Fußballfeldern.

Die TZG hält dagegen und meint, dass es sich bei der Wiese nicht um ein Biotop handle. Es sei eine Bergwiese mit wenig Ertrag, sagte Geschäftsführerin Simone Hartmann MDR THÜRINGEN. Das habe man prüfen lassen. Der Solarpark könne grünen Strom für die Unternehmen in Tambach-Dietharz liefern.

Alternativer Standort wird geprüft

Bürgermeister Hofmann will jetzt mit der Bürgerinitiative ins Gespräch kommen. Er versprach, einen alternativen Standort zu prüfen. Das Grundstück gehöre zwar der TZG, die Gemeinde habe aber die Planungshoheit. Noch sei nichts entschieden, alle Umweltaspekte würden nun geprüft. Das könne noch Monate dauern. Die Bürgerinitiative bekommt in der nächsten Gemeinderatsitzung im September ein Rederecht. Zuerst hatte die "Thüringer Allgemeine" berichtet.

MDR (dvs)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 30. August 2023 | 16:30 Uhr

52 Kommentare

AlexLeipzig am 01.09.2023

"Dient eine solche Anlage dem Gemeinwohl ?" Na klar! Auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, natürlich dient regenerativ erzeugte Energie dem Gemeinwohl.

martin am 31.08.2023

Sie spielen m.M.n. Sachverhalte gegeneinander aus, die gar keine Widersprüche sind. Auch landwirtschaftliche Fläche profitieren von Verschattung und im städtischen Bereich ist nur ein Teil der Flächen für Fotovoltaik oder Solarthermie sinnvoll nutzbar. Zur Kühlung der Städte bedarf es einer Entsiegelung von Flächen, vieler Bäume sowie einer massiv erhöhten Speicherkapazität für Niederschlagswasser.

martin am 31.08.2023

@harka2: Auch eine "Trockenwiese" kann ein wertvolles Biotop sein - gerade weil sie nicht intensiv bewirtschaftet wird. Aber wie gesagt - ich kenne die Fläche nicht. Inwieweit es mit der Ökologie einer Trockenwiese vereinbar ist, wenn dort großflächig Paneele aufgestellt werden, kann ich nicht beurteilen. Dazu fehlt mir die einschlägige Fachkompetenz.

Allerdings ist es aufgrund der Schilderungen fraglich, ob es sich überhaupt eine ökologisch wertvolle Trockenwiese handelt oder nur um eine Fläche trockener Wiese.

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