Knut Kreuch (SPD), Oberbürgermeister Gotha
Knut Kreuch (SPD), Oberbürgermeister Gotha Bildrechte: Knut Kreuch

Kommunalwahl in Westthüringen Knut Kreuch bleibt Oberhaupt von Gotha

16. April 2018, 20:32 Uhr

Gothas SPD-Oberbürgermeister kann in seine dritte Amtszeit starten. Im Kreis wird noch ein neuer Landrat gesucht. Anders im Wartburgkreis, wo Reinhard Krebs klar gewählt wurde. Zur Stichwahl kommt es in Eisenach.

Knut Kreuch bleibt Oberbürgermeister von Gotha. Der SPD-Kandidat setzte sich in der Kreisstadt mit 61,1 Prozent gleich im ersten Wahlgang gegen drei Mitbewerber durch. Von ihnen kam keiner über 20 Prozent. Allerdings fiel Kreuchs Ergebnis in der SPD-Hochburg niedriger aus als bei den vergangenen beiden Wahlen (2012: 76,5 %, 2006: 64 %). Die Wahlbeteiligung in Gotha lag bei 43,7 Prozent.

Noch kein neuer Landrat im Kreis Gotha

Im Landkreis Gotha wird weiter nach einem Nachfolger für Landrat Konrad Gießmann (CDU) gesucht. Eine Stichwahl entscheidet am 29. April über den künftigen Kreis-Chef. Von den sechs Kandidaten entfielen am Sonntag mit 37,8 Prozent die meisten Stimmen auf Onno Eckert von der SPD, den auch die Linkspartei unterstützt hatte. Gegen ihn tritt in zwei Wochen Holger Kruse von der CDU an. Er holte am Sonntag 24,9 Prozent. Auf den Kandidaten der AfD, Stephan Müller, entfielen 18 Prozent, der parteilose Einzelkandidat Klaus Schmitz-Gielsdorf kam auf 10,9 Prozent der Stimmen.

Onno Eckert sagte, sein Ergebnis zeige, dass die Wähler ihm eine Zukunftsperspektive für den Landkreis zutrauten. Ein "weiter so" reiche nicht aus, um die Stärke des Landkreises zu erhalten. Sein Angebot richte sich auch an Nichtwähler. Holger Kruse sprach von einem Ergebnis, auf das sich gut aufbauen lasse. Im ersten Wahlgang habe das bürgerliche Lager sehr zersplittert abgestimmt. Er werde alles geben, dass Gotha ein CDU-Landkreis bleibe. Die Wahlbeteiligung lag mit 46 Prozent etwas niedriger als vor sechs Jahren.

Ohrdruf geht in die Stichwahl

Kurios gestaltete sich die Wahl im Vorfeld in Ohrdruf, einer Kleinstadt südlich von Gotha. Dort traten unter anderem mit Heinrich Josef Bley ein CDU-Mitglied als Einzelkandidat und mit Adrian Weber ein parteiloser Kandidat für die CDU an. Das beste Ergebnis erzielte allerdings Stefan Schambach für die SPD mit 32,8 Prozent. Er muss gegen Weber (25,8 Prozent) in die Stichwahl. Bley erhielt zwölf Prozent der Stimmen. Fünf Kandidaten hatten sich in Ohrdruf um die Nachfolge von Marion Hopf (CDU) beworben, die in Ruhestand geht.

Neuer Bürgermeister der Landgemeinde Hörsel wird Rainer Rudloff aus Teutleben, der für die CDU und die Freien Wähler antrat. Sein Vorgänger, der parteilose Werner Oppermann, konnte aus Altergründen nicht wieder kandidieren. Drei Bürgermeister im Landkreis wurden im Amt bestätigt: Thomas Klöppel (parteilos) setzte sich in Friedrichroda mit 67,9 Prozent gegen zwei Herausforderer durch. In Waltershausen holte Bürgermeister Michael Brychzy von der CDU bei einem Gegenkandidaten 83,3 Prozent. In Tambach-Dietharz trat der parteilose Bürgermeister Marco Schütz alleine an und erhielt 98,1 Prozent. In Bufleben wurde der ehrenamtliche Bürgermeister Andreas Döring abgewählt. Sein Gegenkandidat Heiko Stipek von den Freien Wählern Nessetal erhielt 77,9 Prozent der Stimmen.

Katja Wolf gegen SPD-Mann Klostermann

In Eisenach tritt die linke Oberbürgermeisterin Katja Wolf in der Stichwahl gegen den SPD-Landesgeschäftsführer Michael Klostermann an. Wolf holte am Sonntag im ersten Wahlgang 47,4 Prozent, Klostermann bekam 19,3 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 48 Prozent - das war etwas mehr als vor sechs Jahren. Wolf sprach von einem "sehr schönen Ergebnis", das höher sei, als sie erhofft habe. In den kommenden beiden Wochen wolle sie mit voller Energie um die Wählerstimmen kämpfen.

Michael Klostermann sagte, er habe auf über 20 Prozent gehofft. Nun gehe es darum, diejenigen zu erreichen, die nicht Katja Wolf gewählt hätten. Stichwahlen seien neue Wahlen. Christoph Ihling von der CDU hatte den Einzug in die Stichwahl mit 18,3 Prozent um rund 160 Stimmen verpasst. Die Partei werde in der kommenden Woche darüber entscheiden, ob sie sich für einen der beiden Stichwahlkandidaten ausspricht, kündigte Ihling an. Gregor Modos holte für die AfD in Eisenach 15 Prozent der Wählerstimmen.

Kaum Überraschungen im Wartburgkreis

Bei den Landrats- und Bürgermeisterwahlen im Wartburgkreis wurden fast durchweg die Amtsinhaber bestätigt. Landrat Reinhard Krebs von der CDU kann mit 71,3 Prozent in seine dritte Amtszeit starten. Sein Herausforderer Stefan Fricke von der SPD erzielte 28,7 Prozent. Ihn hatten auch die Linkspartei, die Grünen und die Liste für Alternative Demokratie unterstützt. Krebs sagte, das sehr eindeutige Ergebnis sei eine Bestätigung seiner Arbeit und gebe ihm guten Rückenwind. Die Wahlbeteiligung lag mit 38 Prozent fast fünf Punkte niedriger als vor sechs Jahren.

Bestätigt wurden auch die meisten Bürgermeister. In Geisa, Vacha, Unterbreizbach und Berka/Werra gab es keine Gegenkandidaten, Martin Henkel (CDU), Martin Müller (CDU), Roland Ernst (parteilos) und René Weisheit (Freie Wähler) wurden wiedergewählt. In der Kreisstadt Bad Salzungen setzte sich Amtsinhaber Klaus Bohl von den Freien Wählern sehr deutlich mit fast 84 Prozent gegen Herausforderer Thomas Wolf von der CDU durch.

In Ruhla muss eine Stichwahl über die Nachfolge von SPD-Bürgermeister Hans-Joachim Ziegler entscheiden, der aus Altersgründen nicht wieder antrat. Alle vier Bewerber kamen über 20 Prozent - in die Stichwahl schafften es Stefan Hartung von der CDU mit 30,7 Prozent und der parteilose Einzelkandidat Gerald Slotosch mit 25,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung in Ruhla lag bei 58,6 Prozent. Abgewählt wurde dagegen die ehrenamtliche Bürgermeisterin von Seebach, Maritta Nagel von der CDU. Ihr Nachfolger ist der parteilose Unternehmer Gerrit Häcker, auf den zwei Drittel der abgegebenen Stimmen entfielen.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten Westthüringen | 16. April 2018 | 07:00 Uhr

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