Die ukrainische Luftabwehr fängt beim dritten russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt innerhalb der letzten 24 Stunden eine Shahed-Drohne in der Luft ab.
Archivaufnahme vom Juni 2023: Die ukrainische Luftabwehr fängt bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt eine Shahed-Drohne in der Luft ab. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Evgeniy Maloletka

Ukraine-News Bulgarien beschließt Lieferung von Boden-Luft-Raketen

27. September 2023, 23:03 Uhr

Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 27. September 2023 sind beendet.

Ukraine-News vom Mittwoch, 27. September 2023

23:03 Uhr | Südukrainische Region Cherson meldet Opfer nach russischem Beschuss

Die Behörden der südukrainischen Region Cherson haben am Mittwochabend neue russische Angriffe mit mindestens einem Toten gemeldet. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Cherson sei ein 41 Jahre alter Mann getötet worden, teilte Militärgouverneur Olexander Prokudin auf Telegram mit. Ein weiterer Mann sei verletzt worden. Auch unweit der Stadt Beryslaw habe es Luftangriffe der russischen Armee gegeben, hieß es. Bereits in den vergangenen Tagen waren in der Region, die teilweise noch immer von russischen Truppen besetzt ist, immer wieder Zivilisten durch Beschuss getötet oder verletzt worden.

19:47 Uhr | Polen und Ukraine kündigen Fußball-Boykott an

Polen und die Ukraine haben einen Boykott aller Turniere des europäischen Fußballverbands Uefa mit Beteiligung Russlands angekündigt. Der Präsident des polnischen Fußballverbands, Cezary Kulesza, gab die Entscheidung am Mittwoch im Onlinedienst X, ehemals Twitter, bekannt.

Zuvor hatte auch die Ukraine einen solchen Boykott angekündigt. Beide Länder reagierten damit auf die Entscheidung der Uefa, ein Spielverbot für russische Jugend-Nationalmannschaften aufzuheben.

18:41 Uhr | Putin verlangt Maßnahmen gegen steigende Benzinpreise

Russlands Präsident Wladimir Putin hat von seiner Regierung Maßnahmen gegen die weiter steigenden Benzin- und Dieselpreise im Land verlangt. Putin erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters vor seinem Kabinett, es seien zwar schon Schritte unternommen worden. Die Preise stiegen aber weiter und die Verbraucher brauchten Ergebnisse.

Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak sagte, die Regierung prüfe weitere Maßnahmen wie eine Erhöhung der Exportsteuern für Treibstoffe. In Russland gab es in den vergangenen Monaten Engpässe bei Benzin und Diesel.

18:33 Uhr | Bulgarisches Parlament beschließt Raketen-Lieferung

Das bulgarische Parlament hat die Lieferung von Boden-Luft-Raketen und Munition an die Ukraine beschlossen. Wie der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Hristo Gadjew, am Mittwoch erklärte, handelt es sich bei den Raketen um mehr als drei Jahrzehnte alte Geschosse aus sowjetischer Produktion vom Typ S-300. Bulgarien könne diese nicht mehr reparieren, sagte Gadjew. Experten zufolge ist die Ukraine dazu aber in der Lage.

Neben den Raketen plant Bulgarien die Lieferung von Munition für Kleinwaffen aus Beständen der Polizei. Bereits im Juli hatte Sofia die Lieferung von rund 100 gepanzerten Mannschaftstransportwagen an Kiew beschlossen.

Für das neue bulgarische Hilfspaket für die Ukraine stimmte eine Mehrheit von 141 Parlamentariern des Regierungslagers, wie die Pressestelle des Parlaments mitteilte. Mit Nein stimmten 40 Abgeordneten vor allem der pro-russischen nationalistischen Partei Wasraschdane ("Wiedergeburt"). Die ebenso oppositionellen Sozialisten hätten sich nicht an der Abstimmung beteiligt.

16:15 Uhr | Bundesanwaltschaft ermittelt

Die Bundesanwaltschaft befasst sich mit einem möglichen Kriegsverbrechen im Ort Hostomel außerhalb der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Eine Sprecherin der Behörde in Karlsruhe erklärte, es gehe um den Vorwurf, dass Zivilisten von russischen Streitkräften beschossen und verletzt worden seien.

Die Bundesanwaltschaft leitete demnach Mitte Juli ein erstes personenbezogenes Ermittlungsverfahren ein. Es bestehe ein Anfangsverdacht der Begehung von Kriegsverbrechen, so die Sprecherin. Zur Aufklärung stehe die Bundesanwaltschaft in engem Kontakt mit den ukrainischen Strafverfolgungsbehörden.

16:12 Uhr | Nato-Generalsekretär begrüßt US-Panzerlieferung

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Lieferung der ersten US-Panzer vom Typ Abrams in die Ukraine begrüßt. Stoltenberg sagte am Rande eines Treffens mit der neuen lettischen Ministerpräsidentin Evika Silina in Brüssel, die signifikanten Beiträge der Bündnispartner stärkten die Fähigkeit der Ukraine, die russischen Streitkräfte zurückzudrängen.

Die Gegenoffensive der Ukraine mache in einigen Bereichen weiterhin stetige Fortschritte und die ukrainischen Streitkräfte hätten russische Verteidigungslinien überwunden, so Stoltenberg. Zugleich sehe man aber keine Anzeichen dafür, dass sich die Kriegsziele des russischen Präsidenten Wladimir Putin verändert hätten. Der beste Weg hin zu dauerhaftem Frieden sei es deswegen, die Unterstützung für die Ukraine weiter zu erhöhen.

13:56 Uhr | Kiew: Kämpfer der Privatarmee Wagner wieder in Ukraine

Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner sind wieder im Osten der Ukraine aktiv. Der Sprecher der Heeresgruppe Ost des ukrainischen Militärs, Ilja Jewlasch, teilte mit, dass es sich um Wagner-Männer handele, die zuvor auf dem Gebiet von Belarus stationiert gewesen seien. Während ein Teil der Söldner nach Afrika gegangen sei, hätten andere neue Verträge mit Russlands Verteidigungsministerium geschlossen und nähmen wieder an Kampfhandlungen teil. Zuvor hatten Medien berichtet, dass Wagner-Kämpfer an den Gefechten um Bachmut beteiligt seien.

Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind von den etwa 6.000 nach Belarus gegangenen Wagner-Söldnern, noch 500 dort. Die Privatarmee Wagner gilt seit dem Absturz eines Flugzeugs mit Gründer Jewgeni Prigoschin und Kommandeuren im August als führungslos.

11:22 Uhr | Russland wirft USA und Großbritannien Beihilfe beim Raketenangriff vor

Russland wirft Großbritannien und den USA vor, der Ukraine bei dem Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim geholfen zu haben. Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums sagte, es bestehe nicht der geringste Zweifel daran, dass der Angriff im Voraus unter Einsatz westlicher Geheimdienstmittel, Nato-Satellitenausrüstung und Aufklärungsflugzeugen geplant wurde. Der Angriff am 22. September sei "in enger Abstimmung mit den amerikanischen und britischen Geheimdiensten" ausgeführt worden.

10:52 Uhr | Angeblich toter Admiral Sokolow erneut im Fernsehen gezeigt

Russland hat den nach ukrainischen Angaben bei einem Angriff getöteten Admiral Viktor Sokolow erneut im Fernsehen gezeigt. Der Kommandeur sagt in einem Interview, dass die russische Schwarzmeerflotte erfolgreich arbeite. Der Fernsehsender gehört dem Verteidigungsministerium.

Aus den Aussagen des Admirals geht nicht hervor, ob das Interview nach dem ukrainischen Raketenangriff am Freitag auf das Hauptquartier der Flotte auf der Krim aufgezeichnet wurde.

10:37 Uhr | Russland gibt USA die Schuld an Nord-Stream-Sprengung

Russland macht die USA für die Sprengungen der Nord-Stream-Leitungen verantwortlich. Der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja, sagte im Sicherheitsrat, es tauchten mehr und mehr Beweise auf. Sie zeigten, dass die Explosionen ein Werk Washingtons gewesen seien. Zudem warf er Deutschland, Dänemark und Schweden vor, die Ermittlungen zu verschleppen. Belege legte Nebensja nicht vor.

10:11 Uhr | Russland sanktioniert britischen Militärchef Tony Radakin

Das russische Außenministerium hat nach eigenen Angaben Sanktionen gegen weitere 23 britische Politiker, Militärs, Journalisten und Wissenschaftler verhängt. Die Behörde veröffentlichte eine Liste mit den Personen auf ihrer offiziellen Webseite. Ihnen ist nun die Einreise nach Russland verboten. Gelistet ist auch der britische Militärchef Tony Radakin, dem die russischen Medien eine Schlüsselrolle bei der Koordination von Militärhilfen für die Ukraine zuschreiben. 

Moskau begründet die Ausweitung der Sanktionen mit dem angeblichen antirussischen Kurs Londons, und der "Unterstützung des neonazistischen Regimes in Kiew."

08:43 Uhr | Pistorius sichert Ukraine langfristig militärische Unterstützung zu

Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung
Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat in seiner Rede den Nato-Verbündeten im Baltikum die militärische Verlässlichkeit Deutschlands bei der Abschreckung Russlands zugesichert. Zudem betonte er, die Ukraine könne langfristig auf die deutsche Unterstützung gegen die russischen Angreifer setzen. "Wir werden an ihrer Seite stehen, solange es nötig ist", sagte Pistorius. Putin benutze abscheuliche, kriminelle und unmenschliche Methoden.

Die Rede ist der Abschluss des dreitägigen Besuchs des Ministers in Lettland und Estland. Dort nimmt er unter anderem an der Nato-Sicherheitskonferenz in Tallinn teil.

06:45 Uhr | Verkehr über Krim-Brücke zeitweise gestoppt

Nach Angaben der russischen Behörden ist der Verkehr über die Krim-Brücke für etwa 45 Minuten ausgesetzt worden. Gründe wurden in der via Telegram verbreiteten Nachricht nicht genannt. Seit 7:30 Uhr wird die Brücke wieder befahren. Staus gebe es keine, meldeten die russischen Behörden. Häufig wird der Verkehr auf der Auto- und Eisenbahnbrücke wegen ukrainischer Drohnenangriffe gestoppt.

00:05 Uhr | Estland für mehr Verteidigungsausgaben

Estlands Regierungschefin Kaja Kallas hält eine weitere Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Staaten für notwendig. Sie verwies auf ihr eigenes Land, das diesen Etatposten im kommenden Jahr auf 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöhen werde. "Und das ist etwas, für das ich auch auf Ebene der Nato werbe", sagte Kallas am Rande der baltischen Sicherheitskonferenz in Tallin. Derzeit sind jährliche Ausgaben von zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes das Ziel der Nato.

00:00 Uhr | Ukraine-News Mittwoch, 27. September 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. September 2023 | 06:24 Uhr

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