Panzersperren stehen in einem Getreidefeld zwischen Odessa und der Grenze zur Republik Moldau.
Der ukrainische Grenzschutz hat nach eigenen Angaben einen Deserteur unweit der moldauischen Grenze erschossen. (Archivlbild einer Panzersperre zwischen Odessa und der Republik Moldau vom Juni 2022) Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Ukraine-News Ukrainischer Deserteur auf dem Weg zur Grenze erschossen

15. Juli 2024, 20:46 Uhr

Diese Ukraine-News vom Montag, 15. Juli 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Montag, 15. Juli 2024

20:46 Uhr

EU-Kommissionspräsidentin reagiert auf Orbans Ukraine-Politik

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reagiert mit einer Boykott-Entscheidung auf die Alleingänge von Ungarns Regierungschef Viktor Orban in der Ukraine-Politik. Die deutsche Spitzenpolitikerin ließ ankündigen, dass an künftigen informellen Ministertreffen unter der Leitung der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft in Ungarn keine Kommissarinnen oder Kommissare, sondern nur ranghohe Beamte teilnehmen werden. Zudem verzichtet die EU-Kommission auf den traditionellen Antrittsbesuch bei der ungarischen Präsidentschaft, wie ein Sprecher mitteilte.

16:21 Uhr

Rekrutierungsamt in Region Lwiw beschädigt

Im Westen der Ukraine ist ein Rekrutierungsamt der Armee offiziellen Angaben zufolge mit einer Granate attackiert worden. Wie die Polizei in der an Polen angrenzenden Region Lwiw erklärte, wurde das Geschoss nach Augenzeugenberichten am Montag kurz nach Mitternacht auf das Gebäude in der Kleinstadt Busk geworfen. Der Polizei zufolge wurde bei dem Vorfall niemand verletzt, nach einem Verdächtigen wurde nach Behördenangaben gefahndet.

Wie die Polizei weiter berichtete, wurden bei dem Angriff die Fassade beschädigt und zwei Fenster zertrümmert. Die Spurensicherung arbeite am Tatort. In der Ukraine haben die verstärkten Anstrengungen der Regierung bei der Rekrutierung von Soldaten zu Unmut in Teilen der Bevölkerung geführt. So wurden dutzende Männer im wehrfähigen Alter auf der irregulären Flucht aus dem Land gefasst, Rekrutierungsoffiziere haben mehrfach über Beschimpfungen berichtet.

Nach mittlerweile fast zweieinhalb Jahren Krieg leidet die ukrainische Armee unter einem akuten Mangel an Soldaten. Im Mai war deshalb ein neues Gesetz verabschiedet worden, durch welches das Einberufungsalter von Reservisten von 27 auf 25 Jahre herabgesetzt wurde.  

15:23 Uhr

Estland schlägt Russland Untersuchung des Grenzflusses vor

Estland hat zur Beilegung eines Grenzstreits dem benachbarten Russland die gemeinsame Untersuchung der Fahrrinne im Fluss Narva vorgeschlagen. Das Außenministerium in Tallinn habe einem russischen Diplomaten eine entsprechende Note übergeben, teilte die Behörde mit. Beide Seiten seien sich offenbar über die Fahrrinne und damit den Verlauf der gemeinsamen Grenze entlang der Narva uneins, heißt es nun in dem Schreiben.

Im Mai hatten sich die Spannungen zwischen beiden Ländern verschärft, als Russland in der Nacht Markierungen im Grenzfluss entfernt hatte. Tallinn hatte dagegen protestiert, auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock warf Russland aggressives Verhalten vor. Moskau hatte die Entnahme der Bojen später damit begründet, dass Estland die Seezeichen bereits auf russischem Gebiet postiert habe.

14:01 Uhr

Selenskyj: Alle Elemente für Friedensplan bereit

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Worten alle Elemente für einen Friedensplan bereit, um im November einen weiteren Gipfel zur Beendigung des Krieges zu bestreiten. Das sagte er bei einer Pressekonferenz in Kiew. An dem vergangenen Friedensgipfel in der Schweiz im Juni hatte Russland nicht teilgenommen.

13:50 Uhr

Lettland untersagt Einreise von belarussischen Fahrzeugen

Lettland lässt ab Dienstag keine in Belarus zugelassenen Pkw aus Russland oder Belarus mehr ins Land. Das Verbot werde im Rahmen eines neuen Sanktionspaketes der EU verhängt, teilte die lettische Regierung mit. Damit würden die gegen Belarus verhängten Sanktionen weitgehend an die gegen Russland erlassenen Strafmaßnahmen angeglichen, da Russland und Belarus enge Verbündete sind. Polen, Estland, Lettland, Litauen und Finnland sowie Norwegen haben im vergangenen Jahr bereits die Einfahrt von Fahrzeugen mit russischen Kennzeichen verboten.

13:33 Uhr

Bundesregierung weist Forderung nach F-16-Lieferung zurück

Die Bundesregierung hat die Forderung von CDU-Chef Friedrich Merz zurückgewiesen, wie andere westliche Staaten F-16-Kampfflugzeuge an die Ukraine zu liefern. "Es wird nicht besser, wenn alle alles machen wollen", sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Regierungssprecher Steffen Hebestreit verweist darauf, dass Deutschland nicht über F-16-Kampfjets verfügt, die Lieferung durch andere Länder aber unterstützt. Deutschland wiederum liefert der Ukraine dafür etwa Material zur Luftverteidigung.

13:12 Uhr

Ein Drittel der Ukrainer lehnt Friedensverhandlungen mit Russland ab

Einer neuen Umfrage zufolge sind nur gut ein Drittel der Ukrainer strikt gegen Verhandlungen mit der russischen Regierung. Mehr als 40 Prozent sind für Friedensgespräche mit dem Kreml, wie eine repräsentative Erhebung des renommierten Rasumkow-Zentrums im Auftrag des Internetportals Dserkalo Tyschnja ergab. Dabei sprachen sich vor allem Einwohner der zentralen und südlichen ukrainischen Gebiete für den Beginn offizieller Verhandlungen mit Moskau aus. Die Mehrheit der Befragten lehnt jedoch Putins Bedingungen für Frieden ab.

12:55 Uhr

Ukrainischer Deserteur auf dem Weg zur Grenze erschossen

Der ukrainische Grenzschutz hat nach eigenen Angaben einen Deserteur unweit der moldauischen Grenze erschossen. Dieser habe zuvor einen Grenzschutzbeamten angegriffen, sagte der Sprecher der Behörde, Andrij Demtschenko, dem Internetportal "Ukrajinska Prawda". Demnach wurde am Sonntagabend eine Gruppe von vier Deserteuren in einem Auto an einem Kontrollpunkt etwa 15 Kilometer vor der Grenze angehalten. Einer von ihnen habe bei seiner Entdeckung Widerstand geleistet und sei nach einem Warnschuss an den Folgen eines zweiten direkten Schusses gestorben. Den Angaben zufolge wurden Ermittlungen eingeleitet. Grenzschutzsprecher Andrij Demtschenko sagte, der Beamte habe in Notwehr gehandelt.  

03:19 Uhr

Russische Luftabwehr meldet ukrainische Drohnenangriffe

In der Nacht zum Montag sind über dem Westen Russlands und der Halbinsel Krim nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau 22 ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Fünf Drohnen wurden demnach über der Region Brjansk abgefangen und zerstört. Der Gouverneur des Gebiets, Alexander Bogomas, teilte auf Telegram mit, es habe keine Schäden oder Verletzte gegeben.

Sechs Drohnen wurden von der Halbinsel Krim gemeldet. Der Gouverneur der an die Ukraine angrenzenden Region Kursk teilte mit, dass dort drei weitere Drohnen abgeschossen worden seien. Auch im russischen Gebiet Lipezk südlich von Moskau wurde ein Drohnenangriff gemeldet. Eine Drohne sei auf dem Gelände eines elektrischen Umspannwerks abgestürzt. Es gebe keine Verletzten, die Arbeit des Umspannwerks sei nicht gestört, schrieb der Gouverneur der Region, Igor Artamanow, in der Nacht bei Telegram.

00:00 Uhr

Heftige Angriffe auf Odessa

Medienberichten zufolge ist es in der Nacht nahe der ukrainischen Hafenstadt Odessa zu heftigen Explosionen gekommen. Der Gouverneur der Militärverwaltung des Gebiets, Oleh Kiper, rief die Bewohner der Stadt und des Bezirks Odessa über Telegram auf, in Schutzräumen zu bleiben, bis das Feuer gelöscht sei. Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe eine Bedrohung durch ballistische Raketenangriffe aus dem Süden gemeldet. Informationen über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst nicht.

00:00 Uhr

Ukraine-News am Montag, 15. Juli 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 14. Juli 2024 | 06:00 Uhr

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