Ein Porträt von Jewgeni Prigoschin steht an einer informellen Gedenkstelle in der Nähe des Kremls
Nach DNA-Tests haben russische Behörden den Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bestätigt. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP

Ukraine-News Russische Ermittler: DNA-Tests bestätigen Tod von Prigoschin

27. August 2023, 21:16 Uhr

21:16 Uhr | Selenskyj will Korruption wie Hochverrat bestrafen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will nach eigenen Angaben in der neuen Woche das Parlament zu strengeren Strafen für Korruption auffordern. Er kündigte einen Gesetzentwurf an, wonach Korruption im Kriegsfall mit Hochverrat gleichzusetzen sei. Die Ukraine belegt Platz 116 von 180 Ländern im aktuellen Korruptionsindex von Transparency International.

20:11 Uhr | Ukraine meldet zivile Opfer durch russischen Beschuss

Bei russischen Artillerieangriffen in der Ukraine sind am Sonntag nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Nahe der südukrainischen Stadt Cherson wurde eine 35-jährige Frau getötet und ein Mann verletzt, wie die regionale Militärverwaltung erklärte. Etwas später berichtete die Staatsanwaltschaft über eine weitere Tote und einen weiteren Verletzten in Cherson selbst. Die Ermittler gingen von russischem Artilleriebeschuss aus. In einem Dorf nahe der ostukrainischen Industriestadt Charkiw starb laut Militärverwaltung eine Frau im Artilleriefeuer. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

19:20 Uhr | Russischer Kampfjet startet wegen US-Drohne

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben über dem Schwarzen Meer eine US-Drohne zum Abdrehen gezwungen. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, erkannten Luftüberwachungssysteme ein Ziel in der Schwarzmeerregion, das sich auf den russischen Luftraum zubewegte. Daraufhin sei ein Jagdflugzeug vom Typ Su-30 entsandt worden, um das Flugobjekt zu identifizieren und eine Verletzung der Grenze zu verhindern. Nach russischen Angaben drehte die Drohne vom Typ MQ-9A Reaper daraufhin ab, auch der Kampfjet kehrte zurück.

18:13 Uhr | Ukraine meldet Erfolge im Süden

Die ukrainische Armee arbeitet sich nach eigenen Angaben seit dem Durchbruch der russischen Verteidigungslinie bei Robotyne weiter Richtung Süden vor. Die nächsten Ziele seien die Dörfer Nowoprokopiwka, Mala Tokmatschka und Otscheretuwate. Oleksander Schtupun, Sprecher der Truppen in diesem Frontabschnitt, sagte am Sonntag im ukrainischen TV, die russische Luftwaffe verstärke dort zwar ihre Angriffe. Doch das sei eher ein Zeichen, dass die erschöpfte russische Artillerie und Infanterie dem ukrainischen Vorstoß nicht mehr viel entgegenzusetzen habe. Diese Angaben waren zunächst nicht zu überprüfen.

15:52 Uhr | Miliz Rusitsch doht mit Befehlsverweigerung in der Ukraine

Eine Truppe rechtsgerichteter russischer Paramilitärs droht angeblich mit Befehlsverweigerung im Ukraine-Krieg, weil einer ihrer Anführer in Finnland inhaftiert ist. Wie das renommierte US-Institut für Kriegsstudien ISW meldet, fordert die nationale Miliz Rusitsch vom Kreml, eine Ausreise des Mannes nach Russland durchzusetzen. Die Miliz teilte am Sonntag auf Telegram mit: "Wenn ein Land seine Bürger nicht schützt, warum sollen die Bürger dann das Land schützen?".

Der inhaftierte Russe wird verdächtigt, 2014 und 2015 in der Ostukraine Gräueltaten gegen ukrainische Soldaten begangen zu haben. Die Ukraine verlangt deshalb seine Auslieferung. Das Bezirksgericht von Vantaa bei Helsinki verlängerte am Freitag den Gewahrsam gegen den 36-Jährigen, wie der finnische Rundfunk Yle berichtete. Der einschlägig bekannte Rechtsextremist war im Juli wegen eines Verstoßes gegen Aufenthaltsbestimmungen festgesetzt worden.

12:49 Uhr | Russische Ermittler: DNA-Tests bestätigen Tod von Prigoschin

Russische Behörden haben den Tod des Chefs der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, offiziell bestätigt. Das meldete die Agentur Tass unter Berufung auf das Staatliche Ermittlungskomitee. Bei den genetischen Untersuchungen seien alle zehn Todesopfer des Flugzeugabsturzes identifiziert worden. Es handele sich um die auf der Passagierliste des Fluges aufgeführten Personen, zu denen Prigoschin sowie sein Stellvertreter und Mitbegründer der Wagner-Gruppe, Dmitri Utkin, gehörten. Das Flugzeug war vor vier Tagen abgestürzt. Über die Ursache wird noch spekuliert.

09:55 Uhr | Verletzte durch abgeschossene Raketen in der Region Kiew

In der Region Kiew sind nach Angaben der Behörden in Folge russischer Raketenangriffe zwei Menschen verletzt worden. Zudem seien zehn Gebäude beschädigt worden, als Trümmer abgeschossener russischer Raketen niedergingen, erklärt Gouverneur Ruslan Krawtschenko. Dank der ukrainischen Luftwaffe habe es bei dem nächtlichen Angriff keine Raketeneinschläge an zivilen Zielen oder der kritischen Infrastruktur gegeben. Das ukrainische Militär meldete den Abschuss von vier Marschflugkörpern. In der ganzen Ukraine gab es am frühen Morgen für rund drei Stunden Luftalarm.

08:52 Uhr | Russlands Marine beendet Pazifik-Übung mit China

Verbände der russischen und der chinesischen Marine haben einem Agenturbericht zufolge eine gemeinsame Patrouillen-Fahrt im Pazifik abgeschlossen. An der mehr als dreiwöchigen Übung nahmen einige der größten Kriegsschiffe Russlands teil, wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die russische Flotte berichtete. Während der Patrouille seien gemeinsame U-Boot- und Flugabwehrübungen durchgeführt worden. Die Verbände legten demnach mehr als 7.000 Seemeilen unter anderem auch durch das Japanische Meer und das Beringmeer zurück.

07:02 Uhr | Moskau: Drohnen über Brjansk und Kursk zerstört

Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums erneut Drohnenangriffe auf Grenzgebiete zur Ukraine abgewehrt. Je eine Drohne sei über den beiden Region Brjansk und Kursk im Südwesten des Landes abgeschossen worden, teilt das Ministerium auf dem Nachrichtendienst Telegram mit.

Update 04:45 Uhr | Angriffe auf Kiew und Tscherkassy – Luftabwehr aktiviert

Mehrere Regionen in der Ukraine sind Berichten zufolge am frühen Morgen unter Raketenbeschuss geraten. Unter anderem wurde in den Außenbezirken Kiews die Luftabwehr aktiviert, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt bei Telegram mitteilte.

Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, die Marschflugkörper seien von russischen Kampfflugzeugen bei der Stadt Engels an der Wolga gestartet worden. Insgesamt seien acht Flugkörper beobachtet worden. Vier von ihnen seien über der nördlichen und zentralen Ukraine abgeschossen worden. Trotzdem seien keine Einschläge oder Schäden bekannt geworden. Es könnte sich bei einigen der Lenkraketen um Attrappen gehandelt haben.

Auch der Gouverneur von Tscherkassy in der Zentralukraine, Ihor Taburez, schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass die Luftabwehr aktiviert wurde. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt. Nach Angaben von Kiewer Anwohnern, mit denen die Nachrichtenagentur Reuters gesprochen hat, waren Explosionen in der Stadt zu hören.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 27. August 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. August 2023 | 06:00 Uhr

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