Der Schriftzug «Krim-Brücke» steht auf dem Festland mit der beschädigten Krim-Brücke, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet, im Hintergrund.
Russland hat eigenen Angaben zufolge Seedrohnenangriffe auf die Krim-Brücke vereitelt. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | -

Ukraine-News Moskau: Angriffe auf Krim-Brücke verhindert

02. September 2023, 23:55 Uhr

Diese Ukraine-News vom Samstag, 2. September sind beendet.

Ukraine-News vom Samstag, 2. September 2023

22:30 Uhr | Zwei weitere Schiffe haben Getreidekorridor passiert

Nach Informationen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben zwei weitere Frachtschiffe den eingerichteten Getreidekorridor passiert. Man stelle die Freiheit der Seefhart im Schwarzen Meer wieder her, schrieb Selenskyj im Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter. Kiew will die Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer organisieren, obwohl Russland aus dem Abkommen ausgestiegen war. Es besteht das Risiko, dass die russische Armee die Frachter angreift. Russland hatte gedroht, Schiffe, die ukrainische Häfen anlaufen, als Träger militärischer Fracht anzusehen. Das Verlassen der ukrainischen Häfen gilt demnach als geringeres Risiko.

15:25 Uhr | Selenskyj: Gegenoffensive zeigt Wirkung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Fortschritte bei der Gegenoffensive der Streitkräfte zur Befreiung der von Russland besetzten Gebiete. "Die ukrainischen Streitkräfte bewegen sich vorwärts. Trotz allem und ungeachtet dessen, was alle sagen, kommen wir voran, und das ist das Wichtigste. Wir sind in Bewegung", teilte Selenskyj am Samstag bei Telegram mit. Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder kritisiert, dass westliche Experten von einem schleppenden Fortgang der Offensive ohne die erwarteten Durchbrüche an der Frontlinie sprachen.

12:45 Uhr | Weitere ukrainische Angriffe auf russisches Grenzgebiet

Nach Angaben Russlands hat die Ukraine weitere Angriffe auf Russlands Grenzgebiete verübt. Ein russischer Gouverneur meldete, an der Grenze zur Ukraine seien auch in der russischen Region Brjansk mehrere Dörfer unter Beschuss geraten. Einen verletzten Zivilisten melden die von Russland eingesetzten Behörden zudem aus dem russisch kontrollierten Teil der ukrainischen Region Cherson. Hier sei das Dorf Masliwka von Drohnen getroffen worden. Aus Kiew gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.

10:52 Uhr | Ukrainisches Drohnenprogramm: Reichweite von Drohnen ausgeweitet

Die Ukraine kann mit eigenen Waffen nach offiziellen Angaben aus Kiew inzwischen Ziele auf russischem Staatsgebiet in 1.500 Kilometern Entfernung erreichen. Der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, sagte in Kiew im ukrainischen Radio, das Land arbeite schon länger an einem Raketen- und Drohnenprogramm, weshalb Ziele sogar in solch weiter Entfernung kein Problem mehr seien. Die auf russischem Staatsgebiet angewendeten Waffen seien ukrainischer Herkunft, sagte er mit Blick auf die Angriffe auf militärische Ziele im Nachbarland.

Zugleich betonte Danilow, dass die Ukraine nur militärische Ziele angreife. Die Attacken gegen ölverarbeitende Betriebe oder andere Objekte hingegen seien das Werk russischer Partisanen, die nicht von der Ukraine kontrolliert würden. Die Ukraine hatte zuletzt etwa Militärflugplätze im russischen Hinterland und auf der bereits 2014 von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim angegriffen.

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09:48 Uhr | Russland meldet erneut Angriffe auf Grenzregionen

Das russische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministerium einen Drohnenangriff in der Grenzregion Belgorod abgewehrt. Zwei unbemannte Fluggeräte seien zum Absturz gebracht worden, teilt das Ministerium mit und macht die Ukraine für die Attacke verantwortlich. In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Kursk wurde laut den dortigen Behörden eine Frau durch Beschuss verletzt.

Aus Kiew gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. Die ukrainische Regierung äußert sich in der Regel nicht zu Vorwürfen, russisches Territorium anzugreifen. Die Zahl der Drohnenangriffe in Russland hat in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen.

09:27 Uhr | London sieht Schwächen bei Russlands Strategie

Da russische Truppen im Süden des Landes die ukrainische Gegenoffensive bekämpfen und selbst im Osten angreifen, riskiert Russland durch die Aufteilung der Soldaten seine Stärke. Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. "Angesichts der Tatsache, dass Russland seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni bescheidene Gewinne in der Nähe von Kupjansk erzielt hat, wird es höchstwahrscheinlich versuchen, daraus Kapital zu schlagen, indem es die Achse weiterhin mit Ressourcen versorgt", hieß es in London.

Allerdings könne Russland dadurch selbst gezwungen sein, seine Truppen aufzuspalten, um im Süden auf der Orichiw-Achse einen Durchbruch der Ukraine zu verhindern. Dort hätten ukrainische Kräfte die erste russische Hauptverteidigungslinie erreicht. Einheiten der 58. Armee sowie Luftlandetruppen versuchten, die Ukrainer aufzuhalten.

04:50 Uhr | Moskau stuft Friedensnobelpreisträger Muratow als "ausländischen Agenten" ein

Dmitri Muratow, Chefredakteur der Moskauer Zeitung «Nowaja Gaseta», hält während der Verleihung des Friedensnobelpreises im Rathaus von Oslo eine Rede.
Dmitri Muratow war 2021 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Bildrechte: picture alliance/dpa/POOL NTB | Stian Lysberg Solum

Russland hat Medienberichten zufolge den mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Journalisten Dmitri Muratow als "ausländischen Agenten" eingestuft. Muratow ist Herausgeber der unabhängigen Zeitung "Nowaja Gazeta" und Friedensnobelpreisträger des Jahres 2021. Er sei einer von mehreren russischen Staatsangehörigen, die auf der Liste stünden", erklärte das Justizministerium.

Die Nowaja Gazeta und Muratow waren im Ausland für ihre investigative, oft kremlkritische Berichterstattung bekannt. Muratow war zusammen mit seiner philippinischen Kollegin Maria Ressa für ihren mutigen Kampf für die Meinungsfreiheit ausgezeichnet worden.

01:10 Uhr | Russland meldet verhinderte Angriffe auf Krim-Brücke

Russland hat nach offiziellen Angaben drei Seedrohnenangriffe auf die Krim-Brücke abgewehrt. "Die ukrainische Marinedrohne wurde rechtzeitig in den Gewässern des Schwarzen Meeres entdeckt und zerstört", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht bei Telegram mit.

Ein erster Angriff habe sich am späten Abend ereignet, zwei weitere in den frühen Morgenstunden. Eine unabhängige Überprüfung zu den Angaben gab es zunächst nicht.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonnabend, 2. September 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. September 2023 | 06:00 Uhr

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US Außenminister Antony Blinken trifft die Botschafterin der Ukraine. 1 min
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Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere zwei Milliarden US-Dollar für militärische Zwecke zur Verfügung. Währenddessen gelten mehrere Dörfer bei Charkiw im Zuge der russichen Bodenoffensive als umkämpft.

Mi 15.05.2024 20:36Uhr 00:32 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-ukraine-us-hilfe-geld-militaer-kaempfe-charkiw-russland-offensive102.html

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Di 14.05.2024 11:45Uhr 00:38 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-russsisch-truppen-blinken-vormarsch100.html

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