Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und zwei weitere Männer gehen durch einen Schützengraben in der Region Tschernihiw.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei der Besichtigung eines Schützengrabens in der Region Tschernihiw Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Office | Uncredited

Ukraine-News Kiew rechnet mit russischer Offensive ab Mai

07. April 2024, 21:59 Uhr

Diese Ukraine-News vom Sonntag, 7. April 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Sonntag, 7. April 2024

21:59 Uhr | Drohnenangriff auf Atomkraftwerk Saporischschja

Das von Russland kontrollierte Atomkraftwerk in Saporischschja in der Ukraine ist nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass mit ukrainischen Drohnen angegriffen worden. Ein Lkw sei beschädigt. Eine Drohne sei auf der Kuppel eines Kraftwerksblocks explodiert, habe aber keinen Schaden angerichtet, berichtete die von Russland eingesetzte Verwaltung des ukrainischen Kraftwerks. Drei Mitarbeiter sind nach russischen Angaben verletzt worden.

Die nukleare Sicherheit ist laut UN-Atomaufsicht IAEA nicht gefährdet. Das schrieb IAEA-Chef Rafael Grossi auf der Plattform X.

21:30 Uhr | Selenskyj fordert Flugabwehr für Charkiw

Angesichts ständiger russischer Luftangriffe auf die ostukrainische Großstadt Charkiw fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj von den ausländischen Partnern dringend zusätzliche Flugabwehrsysteme. "Es ist ganz offensichtlich, dass die Luftverteidigungskapazitäten, die wir in der Ukraine haben, nicht ausreichen, und das ist allen unseren Partnern klar", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Er trug allen ukrainischen Diplomaten und internationalen Unterhändlern auf, mit den Partnern den Nachschub zu vereinbaren.

19:01 Uhr | Selenskyj: Ukraine wird Krieg gegen Russland ohne US-Hilfen verlieren

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat erneut eindringlich an die Republikaner im US-Kongress appelliert, die von ihnen blockierten Milliarden-Hilfen für Kiew freizugeben. "Wenn der Kongress der Ukraine nicht hilft, wird die Ukraine den Krieg verlieren", sagte Selenskyj bei einer Videokonferenz der Regierungsinitiative United24, die Spenden sammelt. Die Ukraine leidet angesichts der Verzögerungen unter Munitionsmangel an der Front. "Ohne die Unterstützung des Kongresses wird es für uns schwierig sein, als Land zu gewinnen oder sogar zu überleben", betonte Selenskyj in seiner Rede.

18:05 Uhr | Russland: 15 ukrainische Drohnen abgefangen

Russland hat am Sonntag nach eigenen Angaben 15 ukrainische Drohnen über den Grenzregionen Belgorod und Brjansk abgefangen und zerstört. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zwölf der Drohnen seien über der Region Belgorod zerstört worden, drei über der Region Brjansk. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, wurde eine junge Frau bei den Drohnenangriffen getötet.

12:43 Uhr | Schwierige Lage bei Tschassiw Jar

Die Lage um die seit Wochen heftig umkämpfte Stadt Tschassiw Jar ist nach ukrainischen Angaben "ziemlich schwierig und angespannt". Das sagte der Sprecher der 26. Artilleriebrigade, Oleh Kalaschnikow, heute im ukrainischen Fernsehen. Die russische Armee setzte "von gepanzerten Kampffahrzeugen unterstützte Infanterie" und Kampfjets ein. Alle Angriffe seien aber abgewehrt worden. Am Freitag war von "Dauerfeuer" auf die Stadt berichtet worden. In der ostukrainischen Region Donezk scheint sie das nächste große Ziel der Russen zu sein. Ukrainische wie russische Militärblogger schrieben schon am Freitag, dass russische Soldaten den Stadtrand erreicht hätten. Das war von ukrainischer Seite dementiert worden.

Die Stadt liegt einige Kilometer westlich von Bachmut, das Russland nach langen Kämpfen im Mai 2023 wieder eingenommen hatte. Sollte jetzt auch die Eroberung von Tschassiw Jar gelingen, könnte Russland seine Angriffe auf die Großstadt Kramatorsk im Donbass ausweiten.

12:22 Uhr | Energieversorgung der Ukraine wieder stabil

Die Energieversorgung der Ukraine arbeitet nach aktuellen Angaben des Energieministeriums wieder weitgehend normal. Fast tägliche russische Raketen- und Drohnenangriffe auf Wasser- und Kohlekraftwerke sowie das Hochspannungsnetz hatten Ende März ein Rekordniveau erreicht und in mehreren Regionen für Stromaufälle gesorgt.

10:33 Uhr | Auch Lawrow will nach China reisen

Der russische Außenminister Sergej Lawrow will bei einem bis Dienstag geplanten Besuch in Peking mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi über den Krieg in der Ukraine und andere Themen sprechen. Das teilte heute das Außenministerium in Moskau mit. Demnach soll die Reise morgen beginnen. Zuvor hatte US-Finanzministerin Janet Yellen heute in Peking unter anderem den chinesischen Regierungschef Li Qiang in Peking getroffen. Beide Seiten zeigten sich optimistisch hinsichtlich einer besseren Zusammenarbeit.

10:00 Uhr | Ukraine rechnet mit russischer Offensive

Der Chef des ukrainischen Militärnachrichtendienstes, Kyrylo Budanow, hat die Lage als "schwierig, aber unter Kontrolle" beschrieben. Im ARD-Interview sagte Budanow, er rechne Ende Mai mit einer neuen russischen Offensive, besonders im Donbass im schwer umkämpften Osten des Landes.

Eine Ansicht zeigt den Fahrzeugverkehr entlang des reparierten Abschnitts der Krimbrücke nach dem Seedrohnenangriff der ukrainischen Streitkräfte am 17. Juli 2023 in der Region Krasnodar, Russland.
Die russische Krim-Brücke bleibt für die Ukraine ein wichtiges Ziel. Bildrechte: IMAGO/SNA

Weiter sagte er, dass Kiew nach wie vor auf die von Deutschland bislang abgelehnte Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern hoffe.

"Um Kommandozentralen zu treffen, um einige sehr wichtige Ziele zu treffen, ist es eine ausgezeichnete Waffe". Auch die russische Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim bleibe ein wichtiges Ziel: "Alle arbeiten an diesem Thema", sagte Budanow in dem Interview. Er traut demnach auch der EU zu, mögliche ausbleibende US-Waffenhilfen auszugleichen.

09:25 Uhr | Tote bei Beschuss mit Raketenwerfern

Bei einem russischen Angriff auf das Dorf Guliaipole in der Region Saporischschja sind nach ukrainischen Angaben drei Zivilisten getötet worden. "Zwei Männer und eine Frau starben unter den Trümmern ihres Hauses", schrieb der Gouverneur der Region im Süden der Ukraine, Iwan Fedorow, auf Telegram. Eine weitere Person sei verletzt. Die russischen Streitkräfte hätten das Dorf mit Mehrfach-Raketenwerfer vom Typ "Grad" beschossen.

07:52 Uhr | Scholz und SPD-Spitze gratulieren Schröder

Bundeskanzler Olaf Scholz und die SPD-Spitze haben Gerhard Schröder in einem Glückwunschschreiben zu seinem heutigen 80. Geburtstag gratuliert. Das teilte eine Regierungssprecherin mit. Schröder war von 1998 bis 2005 Kanzler und von 1999 bis 2004 SPD-Vorsitzender. Weil er dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auch nach dessen Angriff auf die Ukraine nicht die Freundschaft gekündigt hat und weiter für die russische Energiewirtschaft tätig ist, hat die Parteiführung mit ihm gebrochen. Ein von SPD-Verbänden beantragtes Parteiausschluss-Verfahren gegen ihn scheiterte aber.

07.20 Uhr | Russische Drohnenangriffe in der Nacht

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs in der Nacht zum Sonntag einmal mehr auch mit Kampfdrohnen angegriffen. Alle 17 Drohnen seien abgefangen worden, hieß es vom Generalstab auf Facebook.

07:10 Uhr | Stellungsausbau: Charkiw soll gehalten werden

Eine Eroberung der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw durch russische Truppen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ausgeschlossen. "Charkiw ist heute geschützt", sagte er, räumte dabei aber ein, dass die Stadt weiter anfällig gegen Luftangriffe sei. Für die Verteidigung am Boden sei er absolut zuversichtlich. Von der Ukraine gebaute Befestigungsanlagen seien in Charkiw und weiten Teilen des Front- und Grenzgebiets weitgehend fertig.

06:00 Uhr | Selenskyj erwartet Offensive im Sommer

In seinem jüngsten Fernseh-Interview hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut auch vor einem Mangel an Munition gewarnt. Demnach braucht sein Land unter anderem etwa 25 Patriot-Luftwabwehr-Systeme. Nach seinen Worten plant Russland zum 1. Juni nun eine weitere Mobilmachung von rund 300.000 Soldaten und eine größere Offensive.

05:50 Uhr | Ukraine bereit für US-Waffenhilfe auf Kredit

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich offen für US-Waffenhilfen auf Kredit gezeigt. "Wir werden jede Option akzeptieren", sagte Selenskyj im ukrainischen Fernsehen. Sein Land habe keine Wahl: Es müsse jedes Angebot akzeptieren, um überleben zu können. Die Idee, der Ukraine die Waffen auf Kredit bereitzustellen, stammt von Ex-US-Präsident Donald Trump, der eine Rückkehr ins Weiße Haus am 20. Januar 2025 anstrebt. Seine Republikaner blockieren jedoch schon jetzt und seit Monaten die Freigabe eines weiteren Rüstungspakets im Wert von 60 Milliarden US-Dollar.

05:20 Uhr | Tote und verletzte Zivilisten im Gebiet Donezk

Im ukrainisch kontrollierten Teil des Gebiets Donezk sind durch russischen Artilleriebeschuss nach offiziellen Angaben mindestens fünf Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern im Landkreis Pokrowsk sei eine Minderjährige, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zwei weitere Menschen seien verletzt. Getroffen wurden demnach auch Wohnhäuser in mehreren Ortschaften, nur wenige Kilometer von der Front entfernt, westlich von Donezk.

Auf der anderen Seite meldeten die Behörden der von russischen Truppen besetzten Gebietshauptstadt elf Verletzte durch ukrainischen Beschuss. Unter den Verletzten seien zwei Kinder, schrieb der Chef der russisch annektierten Region Donezk, Denis Puschilin, bei Telegram. In verschiedenen Stadtteilen von Donezk seien neun Wohnhäuser beschädigt worden. Neben der Stadt selbst wurden nach Angaben von Puschilin auch die ebenfalls vom russischen Militär kontrollierten Städte Makijiwka und Horliwka angegriffen.

04:15 Uhr | Schwer verletzte ukrainische Soldaten in Berlin

Gut 60 ukrainische Soldaten, die nach einer Amputation eine Prothese benötigen, sollen demnächst in eine neue Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Charlottenburg einziehen. Seit vergangener Woche werden dort die ersten Wohnungen genutzt, bislang vor allem von Asylsuchenden aus Syrien. Von insgesamt 570 Plätzen der sogenannten Modularen Unterkunft seien 60 bis 70 für schwerbehinderte ukrainische Soldaten reserviert, teilte das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten mit. Weiteres Ziel des Projekts im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Kiew ist demnach die Schulung von Mitarbeitern eines Prothesenzentrums in der ukrainischen Hauptstadt.

03:00 Uhr | Neuer Präsident in der Slowakei

In der Slowakei hat der sozialdemokratische Parlamentspräsident Peter Pellegrini die Präsidentenwahl gewonnen. Das dürfte Regierungschef Robert Fico stärken, der sich für weniger Ukraine-Hilfen ausgesprochen hat.

00:52 Uhr | Hoffnung auf Vermittlung der Schweiz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft, dass er und die Bundespräsidentin der Schweiz, Viola Amherd, schon in den nächsten Tagen ein Datum für einen Friedensgipfel in der Schweiz festlegen können. Im ukrainischen Fernsehen sagte er: "Wir gehen davon aus, dass wir 80 bis 100 Länder dabei haben werden", die in der Lage sein könnten, Russland zu einem fairen Frieden zu bewegen. Aus Russland hieß es dazu allerdings, ein solches Treffen sei sinnlos, wenn man nicht daran teilnehme.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 7. April 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Radio | 07. April 2024 | 06:00 Uhr

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