Ein Blick auf ein Handy mit den verschiedenen Social Media Apps, wie Facebook, Instagram, Twitter
Meta will sich die werbefreie Nutzung von Facebook und Instagram in Europa bezahlen lassen. Bildrechte: dpa

Meta-Konzern Facebook und Instagram ohne Werbung könnte bald Geld kosten

03. Oktober 2023, 10:31 Uhr

Die Facebook-Tochter Meta will die werbefreie Nutzung von Instagram und Facebook in Europa offenbar in kostenpflichtige Abonnements umwandeln. Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" will Meta pro Account eine Gebühr von zehn Euro erheben, wenn dieser werbefrei genutzt wird. Für die mobile Nutzung könnten in diesem Falle 13 Euro monatlich fällig werden. Eine Entscheidung dazu ist noch offen.

Facebook oder Instagram ohne Werbung sollen in der EU einem Medienbericht zufolge künftig ab zehn Euro im Monat kosten. Diesen Preis habe der Mutterkonzern Meta in Vorschlägen an Regulierer genannt, berichtet das "Wall Street Journal". Für einen weiteren verknüpften Account – also zum Beispiel wenn jemand sowohl Facebook als auch Instagram werbefrei nutzen will – sollen demnach zusätzlich sechs Euro fällig werden.

Auf dem Smartphone solle das Abo 13 Euro kosten, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Damit würde Meta die Nutzer die Abgabe bezahlen lassen, die Apple und Google als Betreiber der App-Stores vom Kaufpreis einbehalten.

Reaktion auf Erlaubnis für Verwendung von Nutzer-Daten in Europa

Meta würde mit den Bezahl-Abos auf die veränderte Datenschutzlage in Europa reagieren. Nach Gerichtsurteilen und Entscheidungen von Regulierern wird unter anderem strikter durchgesetzt, dass für die Verwendung von Daten der Nutzer zur Personalisierung der Werbung deren Erlaubnis erforderlich ist. Auch dürfen Daten aus verschiedenen Diensten unter dem Dach eines Konzerns nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer kombiniert werden.

Bei Meta glaube man, dass mit einer werbefreien Version Bedenken von Regulierern eingedämmt werden könnten, schrieb die "New York Times" bereits Anfang September.

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Entscheidung aus Brüssel noch offen

Der Konzern hatte bisher stets kostenpflichtige Abos abgelehnt, mit der Begründung, dass seine Dienste für alle nutzbar sein sollen. Dem "Wall Street Journal" zufolge ist noch unklar, ob die Behörden in Brüssel und am europäischen Meta-Sitz Irland den Vorschlag akzeptieren. Möglich wäre auch, dass verlangt wird, einen kostenlosen Zugang zu den Diensten auch für Nutzer zu gewährleisten, die die Verwendung ihrer Daten für die Personalisierung von Anzeigen ablehnen.

dpa (kkö)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 03. Oktober 2023 | 09:30 Uhr

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