Pharmazeutisch Technische Assistenten und Apotheker beim Protesttag der Apothekerverbände
Bereits am 14. Juni waren viele Apotheken dicht, weil das Personal streikte – da allerdings bundesweit. Bildrechte: picture alliance/dpa

Patientenversorgung Apotheke aus Protest geschlossen: Wo bekomme ich meine Medikamente?

29. November 2023, 18:00 Uhr

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hat den November zum Protestmonat ausgerufen. Am 29. November wurde den vierten Mittwoch in Folge gestreikt, diesmal in Ostdeutschland. Apotheken in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sollten geschlossen bleiben, um auf eine aus Sicht der Apotheker zu geringe Honorierung von Apothekenleistungen aufmerksam zu machen. Medikamente gab es trotzdem. Wir erklären, wo.

Warum protestieren die Apotheker und Apothekerinnen?

Die Bundesvereinigung der Deutschen Apothekerverbände (ABDA) hat jüngst am 29. November Apotheken in Ostdeutschland aufgerufen, aus Protest geschlossen zu bleiben. "Bundesgesundheitsminister Lauterbach ist auf dem Weg, das jetzige Apotheken-System zu zerstören", steht auf Flyern, die an Patienten und Patientinnen verteilt werden sollten. Apotheken würden kaputt gespart, hieß es weiter. Mit dem Streik sollte der Forderung nach einer höheren Vergütung von Apothekenleistungen und damit auch nach höheren Honoraren für das Personal Nachdruck verliehen werden. Ebenso gehe es um die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung, unter anderem mit Hinblick auf Lieferengpässe und das Apothekensterben auf dem Land.

Bundesweiter Protest im November: vier Streiktermine in unterschiedlichen Regionen - Norddeutschland (Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen) am 8. November
- Westdeutschland (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen) am 15. November
- Süddeutschland (Bayern, Baden-Württemberg) am 22. November
- Ostdeutschland (Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen) am 29. November

(Quelle: ABDA)

Wo bekomme ich im Streikfall noch Medikamente?

Die Arzneimittelversorgung bleibt auch gesichert, wenn viele Apotheken bei Streiks nicht für Kunden und Kundinnen offenstehen. Medikamente werden dann in den Apotheken-Notdiensten zu haben sein. "An allen Protesttagen sichern Notdienstapotheken die Arzneimittelversorgung ab", erklärte die ABDA auf ihrer Homepage mit Blick auf die Protest-Mittwoche im November 2023.

Tipp: Wer nicht unbedingt an bestimmten Tagen Medikamente braucht, umgeht Stress, indem er sich vor oder nach Apothekenstreiks mit Arzneimitteln versorgt.

Wo erfahre ich, wo die nächste geöffnete Notdienst-Apotheke ist?

Welche Notdienst-Apotheken während der Streikzeit geöffnet haben, zeigt eine Übersicht von aponet.de.

Zur aktuellen Lage der Apotheken

MDR (cbr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 22. November 2023 | 19:00 Uhr

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