Sonnabend, 30.03.2019: Mach dich ran
Fast die ganze Woche habe ich Ihnen etwas über meinen Schreibtisch erzählt, die Anordnung der Bücher, der Papiere, meinen Bildschirm und die Glasplatte darauf. Und während ich die Texte schrieb, wuchs in mir ein Gedanke, mit dem ich diese Woche schließen möchte. Der Schreibtisch muss das Sprungbrett in die Realität des Lebens und des Glaubens sein, oder er ist sinnlos, wenn nicht noch Schlimmeres. Klar, am Schreibtisch arbeite ich sehr viel. Doch ich arbeite ja nicht für den Schreibtisch, die Ablage oder den Computer. Okay, vielleicht gelegentlich für den Papierkorb – aber nicht ganz so oft, ehrlich. Doch wenn ich an diesem Möbelstück hängen bleibe und all das, was ich an ihm produziere, nichts mit meinem Glauben und meinem Leben zu tun hat, was bin ich dann – na? – Klar! Ein Schreibtischtäter. Und die waren und sind nie gut.
Also muss ich das gute Stück auch mal verlassen und mich mit Kirche und Welt – und dem Kram von meinem Tisch – arrangieren, alles miteinander verbinden. Und zwar vor nicht nur meiner Zellen- sondern auch der Klostertür! Und hier kommt mir Christus in den Sinn, das lebendige Wort. Das Meiste, was man am Schreibtisch herstellt, sind ja nun mal Worte. Geschriebene Worte. Und die müssen mit Leben gefüllt werden, sonst sind es leere Worte.
Ja, Gott nimmt uns schon beim Wort, damit wir diesem auch entsprechende Taten folgen lassen. Und das geht nicht am Schreibtisch, so wichtig er sein mag. Das geht nur im wirklichen Leben – bei Ihnen und mir – also, mach Dich ran! Das kenn’se doch ...
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