Fußball | Regionalliga Überraschung in der Lausitz: Carl Zeiss Jena stürzt Cottbus von der Spitze

11. Spieltag

21. Oktober 2023, 18:02 Uhr

Der FC Carl Zeiss Jena hat bei Energie Cottbus einen Überraschungserfolg gefeiert und dem bisherigen Tabellenführer die erste Niederlage nach fünf Siegen am Stück zugefügt.

Carl Zeiss Jena hat beim bisherigen Tabellenführer Energie Cottbus einen überraschenden 2:0 (1:0)-Sieg gefeiert. Damit kletterte die Mannschaft von Trainer René Klingbeil nach einem schwierigen Saisonstart in der Tabelle weiter nach oben und belegt nun den elften Platz. Die Lausitzer mussten derweil die erste Niederlage nach fünf Regionalliga-Siegen in Folge hinnehmen. Nachdem sich der Greifswalder FC durch einen 1:0-Erfolg bei der zweiten Mannschaft von Hansa Rostock den Spitzenplatz am Donnerstag zurückerobert hatte, verpasste Energie die Chance, wieder am Konkurrenten von der Ostsee vorbeizuziehen.

Jenas Trainer Klingbeil setzte auf dieselbe Startelf wie beim 5:1-Kantersieg gegen Rostock II. Sein Gegenüber Claus-Dieter Wollitz musste Axel Borgmann ersetzen, der sich beim 3:1-Erfolg in Eilenburg einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Für ihn begann Tim Campulka.

Krauß bringt Jena in Führung

Energie nahm vor 8.612 Zuschauern im Stadion der Freundschaft sofort die Zügel in die Hand, jedoch zeigte sich Jena von Beginn an als schwer zu bespielender Gegner. Die Thüringer standen stabil und ließen fast nichts zu. So hatte Cottbus zwar mehr Ballbesitz, fand aber keine Lücke. Die Gäste hingegen lauerten auf ihre Chance: Erst prüfte Joel Richter den Cottbuser Torwart Alexander Sebald nach einer Einzelaktion (20.), dann ließ Maximilian Krauß die mitgereisten Fans jubeln: Nach einer hübschen Kombination über Elias Löder und Lukas Lämmel landete der Ball bei Krauß, der mit einem platzierten Abschluss aus 13 Metern das 0:1 erzielte (23.).

Maximilian Krauß und Lukas Lämmel (Jena) jubeln.
Maximilian Krauß und Lukas Lämmel jubeln nach dem Jenaer Führungstor in Cottbus. Bildrechte: IMAGO / eckphoto

Bemerkenswert: Krauß hatte sich zu Beginn des Spiels an der Nase verletzt und stand dennoch bis zur 80. Minute auf dem Platz. Sein Tor erzielte er mit lädierter Nase. Was er sich genau zugezogen hatte, wusste er nach dem Spiel noch nicht. "Da wird auf jeden Fall eine Untersuchung nötig sein. Mal schauen, ob sie gebrochen ist, ob sie durch ist", sagte er im Interview mit "Sport im Osten". Warum er dennoch so lange durchgehalten hat? "Man stopft da alles mögliche hinein, damit das Bluten aufhört. Und dann übertüncht das Adrenalin den Schmerz."

Ein Fussballer mit blutverkrusteter Nase gibt ein Interview. 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Nach dem Rückstand schien Cottbus zunächst erwacht. Sofort hatte Timmy Thiele die Ausgleichschance, sein Abschluss im Strafraum wurde abgefälscht und klatschte an die Latte (26.). Doch das Gesamtbild änderte sich nicht: Jena blieb stabil und suchte nach vorn immer wieder fußballerische Lösungen. Löder setzte nach Freistoß aus dem Halbfeld sogar zum Fallrückzieher an, traf den Ball aber nicht richtig (34.). So ging es mit der knappen Gästeführung in die Kabinen.

Zank legt nach und zieht Cottbus den Stecker

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Thüringer selbstbewusst. Krauß schloss eine Einzelaktion selbst ab und prüfte Sebald im kurzen Eck (53.), auf der anderen Seite sorgte Thiele per Kopfball nach Freistoß von Tim Heike immerhin mal für einen Cottbuser Abschluss(56.). Aber in den entscheidenden Szenen hatten die Gäste die Nase vorn: Nach weitem Abstoß von Torwart Kevin Kunz behaupteten sie den Ball in der gegnerischen Hälfte, dann legte sich Benjamin Zank die Kugel hübsch vor und schloss aus 20 Metern wunderschön ab zum 0:2 (59.).

Ein Mann gibt ein Interview am Spielfeldrand. 4 min
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Damit zog Jena den Lausitzern den Stecker. Nach vorn gelang den Gastgebern nun kaum noch etwas. Stattdessen hatte Krauß nach Kombination mit Zank sogar die Chance zum 0:3 (66.). Der eingewechselte Cedric Euschen hatte noch eine Kopfballchance für Energie, die Kunz sicher entschärfte (80.) - ansonsten war von Cottbus nichts mehr zu sehen. Die Thüringer brachten den Vorsprung sicher über die Zeit und durften am Ende den überraschenden, aber letztlich verdienten Auswärtssieg bejubeln.

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mze

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Die Fußballmannschaft von Energie Cottbus verabschiedet sich nach einem Spiel von der eigenen Fankurve.
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Energie Cottbus hat im Kampf um den Staffelsieg einen Dämpfer einstecken müssen. Beim FC Carl Zeiss Jena kamen die Lausitzer nur zu einem Remis.

Sport im Osten Sa 06.04.2024 14:00Uhr 04:01 min

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 21. Oktober 2023 | 16:00 Uhr

38 Kommentare

megaboss vor 28 Wochen

Auch ich verurteile diese blöden Aktionen, Täter ermitteln und zur Kasse bitten.
Übrigens auch Lok Fans haben nach dem Spiel in Jena Toiletten zerstört...

Micha aus J. vor 28 Wochen

Aber schön zu wissen dass es euch auch interessiert wie es bei uns läuft, aber ein Dreiseitenhof wie bei euch ist es ja nur momentan, spätestens zur neuen Saison wird es fertig sein👍

B.S.B. vor 28 Wochen

Ich schätze P.Wollitz sehr,aber bei der Einschätzung nach dem Spiel???!!!....liegt er völlig daneben!!! Klinge hatte einen Plan,und der ist voll aufgegangen...mit,
aus Cottbuser Sicht,nerviger Zweikampfführung die zweiten Bälle gewinnen und mit der Waffe Kraus den Schneid abkaufen.Spätestens nach dem 2.Tor muss das jeder Fussballfan erkennen.zu Zank...auch ich bin eigentlich immer noch skeptisch mit dieser Personalie...aber Klinge musste nach dem Ausfall von Petermann auch das Spielsystem ändern,was Zeit und leider auch Punkte gekostet hat...jetzt gehört eben zu seiner Philosophie,das der Zank die letzte Reihe des Gegner anläuft und zu Fehlern zwingt.Zumindestens in den letzten 3 Spielen hat das wunderbar geklappt.Und nochmal zu Cottbus..mich hat es gewundert,daß Pele's Jungs konditionell eindeutig schwächer waren,als Klinges Elf,und hier kommen mir seine Interviewsaussagen in den Kopf,wo er immer wieder von harter Arbeit spricht...gestern hat man es gesehen!

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