Nach Asteroideneinschlag Die Dinosaurier starben im Frühling aus

23. Februar 2022, 17:00 Uhr

Der Asteroid, der die Ära der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren beendete, schlug an einem Frühlingstag ein. Das fanden Forschende bei Untersuchungen in den USA heraus. Demnach hatte dieser Zeitpunkt weitreichende Folgen für die weitere Entwicklung.

Künstlerische Darstellung der Situation am Tanis-Fluss während des Asteroiden-Einschlags.
Unten blühen Blumen, oben kommt ein Asteroid. So könnte das ausgesehen haben, als vor 66 Millionen Jahren die Dinosaurier ausstarben. Bildrechte: Joschua Knüppe

Die Forschenden des europäischen Teams um Melanie During (Uppsala Universität, Schweden) untersuchten für ihre im Fachjournal "Nature" erschienene Analyse eine Lagerstätte aus der Kreidezeit im US-Bundesstaat North Dakota. Dort fanden sich Fische, die offenbar direkt nach dem Einschlag gestorben waren, was sich an Ablagerungen in ihren Kiemen nachweisen ließ. Mithilfe von 3D-Analysen der Knochen und einer zeitlichen Bestimmung über Kohlenstoff-Isotope konnte damit belegt werden, dass zum Zeitpunkt der Katastrophe auf der nördlichen Erdhalbkugel Frühling herrschte.

Auswirkungen auf der Nord- größer als auf der Südhalbkugel

Diese Erkenntnis ist von großer Relevanz, da sich dadurch das Massensterben beschleunigte. Der Frühling ist nämlich eine sensible Zeit für viele Arten, die dann gerade Nachwuchs bekommen und diesen großziehen. Auf der Nordhalbkugel war das Massensterben dementsprechend auch stärker als auf der Südhalbkugel, wo zu diesem Zeitpunkt Herbst war. Laut den Forschenden erholten sich die Arten dort auch wieder doppelt so schnell.

 Melanie During gräbt einen Schwertfisch in der Tanis-Lagerstätte aus.
Melanie During gräbt einen Schwertfisch in der Lagerstätte in North Dakota aus. Bildrechte: Jackson Leibach

Insgesamt verbessert sich durch die Studie das Verständnis dieses entscheidenden Moments in der Erdgeschichte – vor allem, was die Muster des Aussterbens von Arten betrifft. Rund 76 Prozent aller Spezies wurden damals getötet, inklusive der Dinosaurier, Pterosaurier und Ammoniten. Die Auswirkungen des Einschlags sind im riesigen Chicxulub-Krater auf der mexikanischen Yucatán-Halbinsel auch heute noch zu sehen.

Link zur Studie

Die Studie Melanie During et al. The Mesozoic terminated in boreal spring erschien im Fachmagazin "Nature".

cdi

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