Illustration eines Asteroidenschauers auf das Erde-Mond-System
Bildrechte: Murayama/Osaka Univ.

Größer als der Dino-Killer Riesiger Asteroid traf Erde vor 800 Millionen Jahren

24. Juli 2020, 09:34 Uhr

Ein gigantischer Himmelskörper schlug vor langer Zeit auf der Erde auf - 30 bis 60 Mal größer als derjenige, der die Dinosaurier auslöschte. Das haben japanische Forscher anhand von Mondkratern herausgefunden.

Es muss sich wie der Weltuntergang angefühlt haben vor rund 800 Millionen Jahren: Ein ganzer Schauer von Asteroiden prasselte auf Erde und Mond ein, mindestens 40 bis 50 Billionen Tonnen an Material, das aus einem zerrissenen 100-Kilometer-Durchmesser-Asteroiden entstanden war. Dabei traf ein Himmelskörper auf die Erde, die 30 bis 60 Mal größer waren als der Asteroid, der vor 66 Millionen Jahren zum Aussterben der Dinosaurier führte.

Die Spuren davon sind durch Erosion, Vulkanismus und tektonischer Prozesse auf der Erde heute nicht mehr zu sehen. Anders sieht es auf dem Mond aus, wo es wegen der fehlenden Atmosphäre keine Erosion gibt und die Folgen des Asteroidenschauers daher noch sichtbar sind. Das machten sich Forscher der Universität Osaka zunutze. Die Wissenschaftler um Prof. Kentaro Tekada werteten Bilder der Kaguya-Sonde aus, die von 2007 bis 2009 den Mond observierte.

Große Veränderungen bei Tier- und Pflanzenwelt verursacht

Die 0,1 bis 1 Kilometer im Durchmesser großen Auswürfe (in Grün) rund um den Kopernikus-Krater auf dem Mond.
Die 0,1 bis 1 Kilometer im Durchmesser großen Auswürfe (in Grün) rund um den Kopernikus-Kra Bildrechte: Osaka University

Sie untersuchten für ihre Studie, die im Fachmagazin "Nature Communications" erschien, die Umgebung von insgesamt 59 Kratern, die mindestens einen Durchmesser von 20 Kilometern hatten - mit besonderem Fokus auf die von ihnen beim Aufprall produzierten Auswürfe, die wiederum weitere, kleinere Krater verursachten.

Einer davon war beispielsweise der 93 Kilometer im Durchmesser umfassende Kopernikus-Krater, dessen Alter über die Auswürfe bestimmt werden konnte. Auf die gleiche Weise stellten die Forscher bei acht weiteren Kratern fest, dass sie gleichzeitig entstanden sein mussten.

Über Berechnungen der Kratergrößen auf dem Mond und den Kollisionswahrscheinlichkeiten der Asteroiden, die auf das Erde-Mond-System einprasselten, kamen die Experten zu dem Schluss, dass die Erde vor 720 bis 635 Millionen Jahren ein 30 bis 60 Mal so großer Aufprall wie vor dem Aussterben der Dinosaurier (vor 66 Millionen Jahren) getroffen haben muss. Es war die Zeit des sogenannten Cryogeniums, in der große Veränderungen die Umwelt umwälzten. Wahrscheinlich trug auch der Asteroidenaufprall dazu bei.

Unsere Studie hat eine neue Perspektive auf die Erd- und Planetenwissenschaft eröffnet. Das wird positive Auswirkungen auch auf andere Forschungsfelder haben.

Prof. Kentaro Terada, Hauptautor der Studie

(cdi)

2 Kommentare

Jochen20 am 23.07.2020

Liebe MDR-Redaktion, überprüft bitte im Artikel zum Asteroiden-Einschlag vor 800 Mio. Jahren die Zahlen. Das Aussterben der Dinosaurier habt ihr im 1. Teil des Artikels mit 66 Mio. Jahren vor heute richtig angegeben. Im letzten Teil des Artikels schreibt ihr jedoch "... wie vor dem Aussterben der Dinosaurier (vor 720 bis 635 Mio. Jahren) getroffen haben muss....."
Das ist sehr missverständlich. Die Angabe "vor 720 bis 635 Mio. Jahren sollte als Zeitraum des Cryogeniums genannt werde, einer Zeit, in der die Erde weitgehend von Schnee und Eis bedeckt war (sogenannte Schneeballerde). Im übrigen gab es zu der Zeit noch keine Flora und Fauna wie wir sie heute kennen bzw. wie sie anfing sich erst im Ediacarium (635-541 Mio. Jahre vor heute) und später herauszubilden. Lasst etwas mehr Sorgfalt walten, damit bei den Lesern keine Verwirrung entsteht.

part am 21.07.2020

Nun schlagen Forscher aus China das Ping- Pong- Spiel vor um Masse mal extremer Beschleunigung etwas entgegen zu setzen. nun gut der Streueffekt dürfte etwas größer ausfallen und das letzte Feuerwerk etwas imposanter. Doch allemal besser als der Vorschlag aus Europa und den USA von Wissenschaftlern aus der Vergangenheit mit dem Einsatz von Atomwaffen im luftleeren Space, die rein gar nichts bringen würden. Manche reden über kleine Gesteinsbrocken, andere reden über Bedrohungen, die bis heute nicht berechenbar sind, da unbekannt. Und wenn nicht von außen etwas kommt, dann kommt es von den Menschen, die bis heute nicht gelernt haben ihren Planeten zu schätzen auf dem sie nur Gäste sind in einer extrem kurzen Zeitspanne.