EIn Mädchen schaut durch eine Linse auf Insekten an einem Baumstamm.
Insektenzählen ist kinderleicht, wenn man die Tipps des Nabu beachtet. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Aktion von Nabu und LBV Insektensommer 2022: Sechsbeiner zählen feiert Jubiläum

04. August 2022, 15:00 Uhr

Jubiläumszeit beim Insektensommer: Bereits seit fünf Jahren existiert die bundesweite Aktion, bei der der Naturschutzbund dazu aufruft, die Natur vor der eigenen Haustür besser kennenzulernen – in diesem vom Jahr 5. bis 14. August.

Es ist wieder so weit: der Naturschutzbund (Nabu), der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) und das Portal naturgucker.de rufen zum Insektensommer auf. Bei der Aktion, die nach der Etappe im Juni vom 5. bis 14. August in diesem Jahr nun das zweite Mal läuft, kann jeder mitmachen. Dafür muss man sich nur eine Stunde an einem sonnigen, eher windstillen Tag einen schönen Platz zu suchen – im Garten, im Wald, auf der Wiese oder am Wasser. In einem Umkreis von etwa zehn Metern sollte dann alles notiert werden, was man sieht. Dabei helfen können Lupe, ein Bestimmungsbuch eine Kamera sowie die Zählhilfe des Nabu.

Im Frühling hatten die Hummeln die Fühler vorn

Auf der Website des Naturschutzbundes finden sich zudem "Hinweise für Einsteiger*innen" genauso wie für "Fortgeschrittene" (die Zählhilfe) und "Profis". Nach er Zählung können die Beobachtungen in einer speziellen App eingetragen werden. Dabei interessieren besonders die Fragen, wo beobachtet wurde, an welchem Tag und natürlich die Art und Anzahl der Insekten.

Die Ergebnisse landen hinterher auf der großen Übersichtskarte des Nabu. Dazu gibt es auch eine Rangliste mit den am häufigsten beobachteten Insekten – hier hatten die Hummeln bei der letzten Zählung im Frühsommer 2022 die Fühler vorn. Allerdings kann sich das von Jahr zu Jahr sehr stark ändern. So war im vergangenen Frühjahr der Asiatische Marienkäfer das meistbeobachtete Insekt. Grund dafür war offenbar der wetterbedingte zeitlich versetzte Fortpflanzungszyklus der Käfer, der durch das kühle und feuchte Frühjahr erst später eingesetzt hatte. Im Sommer 2021 war in Mitteldeutschland die Blaue Holzbiene im Gegensatz zum Bundestrend in allen drei Bundesländern in den Top fünf, in Sachsen-Anhalt sogar auf Platz 1.

Ob die eingewanderte und so auffällig schillernde Biene den Erfolg wiederholen kann, hängt auch von Ihnen ab. Und damit ist nicht (nur) gemeint, dass Sie in Ihrem Garten etwas Totholz liegenlassen. Denn sie kann nur gewinnen, wenn Sie sie zählen. Also machen Sie mit. Im vergangenen Jahr waren rund 13.000 Hobbyforschende bei dem Projekt dabei und meldeten fast 30.000 Beobachtungen.

cdi

Große Insektenaugen, Nahaufnhame einer Libelle 45 min
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