
Planeten Unerwartete Temperaturschwankung: Klimawandel auf dem Neptun?
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11. April 2024, 12:54 Uhr
Auf der Südhalbkugel des Neptuns ist eigentlich seit 2005 Sommer, trotzdem fallen die Temperaturen auf dem ganzen Eisriesen dramatisch – außer am Südpol selbst. Dort steigen sie steil an. Astronomen rätseln.
Astronomen der Europäischen Südsternwarte haben unerwartete Temperaturschwankungen auf dem Neptun gemessen. Zwischen 2003 und 2018 sei die globale Durchschnittstemperatur auf dem Eisriesen um acht Grad Celsius gesunken, schreibt ein Team um Michael Roman von der Universität Leicester und Glenn Orton vom Jet Propulsion Laboratory in der Fachzeitschrift "Planetary Science Journal". Doch am Südpol selbst seien die Temperaturen von 2018 bis 2020 wiederum um 11 Grad Celsius gestiegen. Diese Veränderungen überraschten die Wissenschaftler.
Überraschender Temperaturanstieg am Südpol
Von den bisher bekannten Planeten des Sonnensystems ist Neptun der am weitesten außen gelegene. Er umkreist den Stern im etwa 30-fachen Abstand der Erde und ist eiskalt: Durchschnittlich -220 Grad Celsius herrschen in der vor allem aus Wasserstoff, Helium und Methan bestehenden Atmosphäre. Doch wie auf der Erde schwanken die Temperaturen mit den Jahreszeiten. Mit dem Unterschied, dass ein Neptun-Jahr, also ein Umlauf um die Sonne, 165 Erdenjahre dauert.
Seit 2005 ist auf der Südhalbkugel Sommer. Ein Team von Astronomen hat in den 17 Jahren seither mit den besten Teleskopen der Erde Wärmebildaufnahmen des Planeten gemacht. Diese zeigen, dass sich der Planet bis 2018 abgekühlt hat. In den letzten zwei Jahren kam es dann zum überraschenden Temperatursprung am Südpol. "Unsere Daten decken weniger als die Hälfte einer Jahreszeit des Neptuns ab, so dass niemand erwartet hatte, große und schnelle Veränderungen zu sehen", sagt Co-Autor Glenn Orton.
Mögliche Ursache: Sonnenzyklus
Bisher haben die Forschenden keine Erklärung für die heftigen Schwankungen. Möglich seien Schwankungen in der Stratosphärenchemie, zufällige Wettermuster oder Veränderungen durch den Sonnenzyklus. Das sollen nun weitere Daten zeigen, die in den kommenden Jahren erhoben werden sollen.
An der Untersuchung beteiligt waren neben dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte auch das Subaru-, das Keck- sowie die Gemini South- und North Teleskope. Zudem zogen die Forscher Daten des Spitzer-Weltraumteleskops der NASA hinzu.
Links/Studien
- Roman, Fletcher, Orton et.al.: Sub-Seasonal Variation in Neptune's Mid-Infrared Emission, Planetary Science Journal
(ens)
MDR-Team vor 48 Wochen
Hallo Niemann,
okay, vielen Dank für Ihren "satirischen" Kommentar zu diesem Artikel. Aber haben Sie eventuell noch etwas ernsthaftes und wissenschaftliches beizutragen? Dann könnte man in einen vernünftigen und konstruktiven Austausch kommen.
- Das MDR WISSEN Team
Niemann vor 48 Wochen
Ich finde es sehr dramatisch was da auf dem Neptun passiert. Doch Rettung naht. Da der Neptun hunderttausende Kilometer entfernt ist gehört er zum Wirkungsfeld deutscher Außenpolitik. Eine grüne Delegation dorthin sollte entsendet werden um Klarheit zu schaffen und zu helfen diese Klimakrise zumindest zu entschärfen. Nichts für Ungut. Es gibt da schon ein paar personelle Vorschläge. Für einige zur Erklärung, das ist Satire und von der Meinungsfreiheit gedeckt!