Eine künstlerische Darstellung der Nasa-Raumsonde Osiris-Apex im Weltall.
Eine künstlerische Darstellung der Nasa-Raumsonde Osiris-Apex im Weltall. Bildrechte: University of Arizona, Nasa

Raumfahrt Auf dem Weg zum nächsten Asteroiden: Raumsonde Osiris-Apex wieder online

02. März 2024, 10:32 Uhr

Nachdem die Sonde Osiris ihre Asteroidenprobe abgeliefert hat, ist sie jetzt auf dem Weg zum nächsten Ziel und muss dafür die Sonne mehrfach dicht passieren. Das erste dieser Swing-By-Manöver hat sie überstanden.

Osiris-Rex war gestern; Osiris-Apex ist der neue Name der Raumsonde, die kürzlich eine Probe vom Asteroiden Bennu zur Erde gebracht hat. Damit war ihre ursprüngliche Mission abgeschlossen. Da das Raumschiff aber noch Treibstoff hat, wählte die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa ein neues Ziel aus: ein Weltraumfelsen namens Apophis.

Swing-By an der Sonne – Funkstille zum Schutz der Instrumente

Um diesen mit möglichst wenig Treibstoff zu erreichen, absolviert die Sonde sogenannte Swing-by-Manöver an der Sonne. Sie nutzt die Schwerkraft aus, um sich in die Richtung unseres Zentralgestirns ziehen zu lassen, wird dann von der Gravitation in einer weiten Bahn herumgeschleudert und erhält dabei neuen Schwung. Am 2. Januar hat sie das erste dieser Annäherungsmanöver absolviert. Sechs weitere solche Annäherungen, auch Perihele genannt, sollen bis zur Ankunft an (99942) Apophis im Jahr 2029 erfolgen.

Ein Mann übt die Bergung einer gelandeten Raumkapsel in der Wüste
Ein Mann übt die Bergung einer gelandeten Raumkapsel in der Wüste Bildrechte: IMAGO / Cover-Images

Die Herausforderung: Bei den Swing-bys kommt Osiris der Sonne nun 40,2 Millionen Kilometer näher, als es ihre Konstrukteure für die ursprüngliche Mission vorgesehen hatten. Damit das unbeschadet übersteht, hatte die Nasa veranlasst, dass die Sonde eines ihrer beiden Solarpanele zum Schutz ihrer empfindlichsten Instrumente umklappt.

Manöver erfolgreich – Nasa hat wieder Kontakt zu Osiris-Apex

Das beeinträchtigte ihre allerdings Leistung und Kommunikationsfähigkeit, weshalb die Nasa in den vergangenen zwei Monaten kaum Kontakt zur Sonde hatte und nur begrenzte Informationen zum aktuellen Missionsstatus erhielt.

Nach dem Perihel am 2. Januar entfernte sich Osiris-Apex wieder von der Sonne. Anfang Februar erreichte sie nun eine Entfernung von 96 Millionen Kilometern – war also weit genug weg, um das Solarpanel wieder in die richtige Position zu bringen. Jetzt ist der Kontakt zwischen Raumschiff und Erde wieder hergestellt.

Nächster Vorbeiflug an der Sonne im September

Derzeit ist unklar, ob die intensive Hitze der Sonne einen Teil der Oberfläche oder der Komponenten der Sonde beschädigt hat. Dies könnte später die Leistung der Sonde beeinträchtigen. Einen vollständigen Bericht werden die Beamten der Nasa erst nach der vollständigen Statusbewertung in ein paar Monaten abgeben können. Der zweite von sieben Sonnenannäherungen ist für den 1. September 2024 geplant. 

Korrektur Wir haben Angaben hinsichtlich der Positionierung des Solarpanels präzisiert. In der ursprünglichen Fassung hieß es, das Panel sei eingeklappt worden. Tatsächlich wurde es nur von der Sonne weggedreht und so positioniert, dass es Teile der Sonne verschatten konnte.

Links/Studien

Pressemitteilung der Nasa: Nasa's Osiris-Apex Completes 1st Perihelion (Osiris-Apex der Nasa erreicht das erste Perihel)

pk/ens

3 Kommentare

MDR-Team vor 9 Wochen

Lieber Herr Hirsch,
folgende Antwort erhielten wir von den zuständigen Redakteur*innen:

" [...] danke für Ihre Hinweise und ihren Rundfunkbeitrag!
Nein, ein Swing-By muss nicht notwendigerweise ein Manöver sein, bei dem ein Raumfahrzeug seinen Orbit mithilfe der Sonne und einem weiteren Körper verändert. Es kann sich auch um schlichte Beschleunigungs- oder Bremsmanöver unter Ausnutzung der Schwerkraft von Himmelskörpern handeln, das schließt die Sonne ausdrücklich mit ein.

Ja, ein Sonnensegel kann eine Antriebsform sein. Der Begriff wird aber bspw. in unserem irdischen Alltag auch für andere Gegenstände verwendet, bspw. für Verschattungselemente für den Gartenbereich. Auch das ist ein Hinweis darauf, dass es hier keine Engführung gibt, also nur diese eine [von Ihnen angeführte] Definition zugelassen ist.

Danke für Ihre Präzisierung, was die Positionierung des Solarpanels angeht. Das korrigieren wir.

[...]"

Herzliche Grüße

MDR-Team vor 9 Wochen

Hallo J. Hirsch,
vielen Dank für den Hinweis und Ihr Feedback. Da hat sich der Fehlerteufel tatsächlich bei uns ausgetobt. Wir haben ihn erfolgreich verscheucht und die Fehler im Artikel korrigiert. Wir bitten diese zu entschuldigen. Ihre inhaltliche Kritik haben wir an den Autor weitergeleitet und würden Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Antwort zukommen lassen.
Freundliche Grüße vom MDR-WISSEN-Team

J. Hirsch vor 9 Wochen

Der Artikel enthält neben Schreibfehlern ("Mannöver", "Swing-Bye", Plural von Perihel ist Perihele bzw Perihelien falls Perihelium als Singular verwendet wird, "der zweite von sieben Sonnenannäherungen") zahlreiche gravierende fachliche Fehler und Ungenauigkeiten.

Ein Swing-By bezeichnet einen Vorgang, bei dem eine Raumsonde, die um ein Zentralgestirn kreist, ihren Orbit unter Zuhilfenahme des Gravitationsfeldes eines dritten Körpers, der ebenfalls um das Zentralgestirn kreist, ändert. Die Sonne als Zentralgestirn kann damit nie als dritter Körper fungieren.

Ein Sonnensegel ist ein bisher wenig verwendetes Antriebssystem und ist nie als Synonym für Solarpaneele zu verwenden, weil diese im Wesentlichen zur Stromerzeugung dienen.

Das "Sonnensegel" (eigentlich Solarpaneel/Solarmodul) wird außerdem nicht "eingeklappt", sondern lediglich leicht gekippt um der Sonne erstens die Rückseite zu zeigen und zweitens den Rest der Sonde zu beschatten.

Ich hätte gerne meinen GEZ-Beitrag zurück.

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