Fahndungserfolg Verdächtige nach Bombendrohungen ermittelt

20. November 2023, 15:37 Uhr

Sie sollen für zahlreiche Drohungen unter anderem gegen Schulen und Hochschulen sowie Medienhäuser und andere Unternehmen verantwortlich sein – Polizisten haben nun zwei Verdächtige ermittelt. Es handele sich um einen 19-Jährigen aus Baden-Württemberg und einen 30-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen.

Im Zusammenhang mit einer Serie von Bombendrohungen haben Ermittler zwei Verdächtige ermittelt und zwei Wohnungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen durchsucht. Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Montag mitteilten, wurden bei den Durchsuchungen am Freitag zahlreiche Beweismittel wie Computer, Festplatten und Mobiltelefone sichergestellt. Verhaftungen habe es nicht gegeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die Ermittlungen richten sich den Angaben zufolge gegen einen 19-Jährigen aus dem Hohenlohekreis im Norden Baden-Württembergs und einen 30-Jährigen aus dem Landkreis Minden-Lübbecke in Ostwestfalen. Laut Staatsanwaltschaft geht es bei den Ermittlungen um eine bundesweite Serie von Bombendrohungen. Per Mail sollen sich die Täter als Gegner oder Mitglieder der Hamas oder des IS ausgegeben haben und gedroht haben, Unschuldige zu töten.

Ermittler vermuten Gruppierung hinter den 250 Drohungen

Ziel sei es gewesen, aufwendige Polizeieinsätze auszulösen und das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zu stören, hieß es. Konkret sollen die beiden Tatverdächtigen unter anderem gezielt falsche Notrufe ausgelöst haben, um damit Polizei- und Feuerwehreinsätze zu provozieren. Zudem wollten sie eine möglichst große mediale Aufmerksamkeit erreichen. Die Staatsanwaltschaft teilte auf Nachfrage mit, beide Verdächtigen seien vernommen worden. Ob sich die beiden Männer zu den Vorwürfen geäußert haben, wollte ein Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Gegen den 30-Jährigen werde wegen 29 Bombendrohungen ermittelt, dem 19-Jährigen werfen die Behörden bislang vier mutmaßliche Taten vor, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Es bestehe der Verdacht, dass die beiden Teil einer Gruppe gewesen seien. Insgesamt seien bundesweit seit dem 19. Oktober mehr als 250 solcher Bombendrohungen erfasst worden.

Die Drohungen, die den beiden Verdächtigen vorgeworfen werden, gingen nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein ein. Der Staatsanwaltschaft Stuttgart liegen derzeit keine Hinweise vor, dass die beiden Verdächtigen auch Drohmails nach Thüringen geschickt haben. Es werde noch ermittelt.

Die Drohungen richteten sich gegen unter anderem gegen Schulen, Hochschulen, Medien und Unternehmen und hätten bundesweit mehr als 30 Polizeieinsätze ausgelöst – häufig auch mit umfangreichen Evakuierungsmaßnahmen, teilten die Ermittler mit. Betroffen sei auch der Hamburger Flughafen und der Berliner Hauptbahnhof gewesen.

dpa (kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 20. November 2023 | 13:00 Uhr

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