Verkehrsverbände warnen Bund kommt bei Elektrifizierung von Bahnstrecken nicht voran
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17. April 2024, 15:02 Uhr
Die geplante Elektrifizierung der Bahnstrecken tritt auf der Stelle. Um bis 2030 drei Viertel der Strecken zu elektrifizieren, müssten jährlich 600 Kilometer gschafft werden, tatsächlich sind es aber nur 80. Sachsen und Thüringen gehören zu den Bundesländern mit den niedrigsten Elektrifizierungsgraden bei Bahnstrecken.
Der Bund kommt nach Angaben zweier Verkehrsverbände bei der Elektrifizierung der deutschen Bahnstrecken nicht voran. Wie die Allianz pro Schiene und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mitteilten, müssten im Jahr rund 600 Kilometer Elektroleitungen gebaut werden, damit – wie geplant – bis 2030 rund drei Viertel des Bundesschienennetzes elektrifiziert sind. In den vergangenen 13 Jahren seien jedoch im Schnitt jährlich nur rund 80 Kilometer elektrifizierter Bahnstrecken im Jahr hinzugekommen. Insgesamt würden noch 4.500 Kilometer elektrifizierter Strecke fehlen, um die Zielvorgabe zu erfüllen.
Bund müsste achtmal schneller werden
Nach Angaben der beiden Verkehrsverbände müsste der Bund beim Ausbau fast achtmal schneller werden, um das 75-Prozent-Ziel zu erreichen. Das sei, beim bisherigen Umsetzungsstand jedoch "gänzlich unrealistisch", kritisierte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Wie der VDV-Geschäftsführer für den Eisenbahnverkehr, Martin Henke, sagte, wünscht sich die Branche einen deutlich schnelleren Fortschritt. Sein Verband halte ein Elektrifizierungsziel von 80 Prozent bis 2035 "nicht nur für wünschenswert, sondern auch für realistisch".
62 Prozent aller Bahn-Strecken elektrifiziert
Den Daten zufolge waren im vergangenen Jahr knapp zwei Drittel (62 Prozent) des Schienennetzes des Bundes mit Oberleitungen ausgestattet. Das entsprach in etwa dem Niveau des Vorjahres 2022. Weil besonders stark befahrene Strecken längst elektrifiziert sind, liegt der Anteil des elektrischen Schienenverkehrs mit 90 Prozent deutlich höher.
Die höchsten Anteile elektrifizierter Bahnstrecken besitzen nach Angaben der Allianz pro Schiene die Stadtstaaten Hamburg (99 Prozent), Bremen (98 Prozent) und Berlin 90 Prozent. Von den Flächenländeren hat das Saarland mit 85 Prozent die meisten elektrifizierten Bahnstrecken. Die niedrigsten Elektrifizierungsraten weisen Schleswig-Holstein (33 Prozent), Thüringen (40 Prozent), Rheinland-Pfalz (46 Prozent) und Sachsen (52 Prozent) auf. Von den mitteldeutschen Ländern schneidet Sachsen-Anhalt mit 63 Prozent elektrifizierter Bahnstrecken am besten ab.
dpa (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL FERNSEHEN | 17. April 2024 | 19:30 Uhr
steka vor 33 Wochen
Die sind ja mit der Bahnreform abgeschafft worden. Bahnmeistereien, Ingenieurbaubetriebe, Gleisbaubetriebe, Planungsbüros, Baugrundfirmen, Signalbaufirmen, Brückenbau, Fahrleitungsbau alles in Eigentum der damaligen Reichsbahn.
steka vor 33 Wochen
harka2, woher haben Sie denn, ihr "Fachwissen", etwa noch aus bundesdeutschen Schulen ode der "bebilderten Zeitung" ? Erst mal richt informieren bevor andere belehren zu wollen. Bis Neudietendorf und Arnstadt wurde die fahrletung in den 70ziger Jahren gebaut, vorher war sie nur seit den 5ziger Jahren bis Weißenfels. Was vor dem letzen Krieg war wurden komplett abgebaut, dei Maste abgesägt und nach Russland gebracht.
steka vor 33 Wochen
Naja Westberlin mal ausgenommen, die Züge fuhren bis Lichtenberg, Ostbahnhof, Containerbahnhof Frankfurter Alle, nach Oranienburg und den ganzen Außenring einschließlich Potsdam und Wustermark elektrisch. Für Westberlin lhnte der Aufwand ja nicht, das Verkehrsaufkommen war zu gering. Wenn Sie es nicht glauben, es ist leicht nachzuprüfen, in jedem Fahrplanheft der deutschen Reichsbahn war eine Streckenübersichtskarte mit Fahrleitungskennzeichnung. Im Eisnbahnmuseum sicher noch einsehbar.