Teilnehmer des globalen Klimastreiks von Fridays for Future (FFF) stehen während einer Kundgebung mit Transparenten vor der Bühne.
Am 23. September demonstrierten weltweit Menschen zum Thema Klimaschutz. Auch in Dresden mobilisierte die Bewegung Fridays for Future viele Menschen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Klimaproteste Zehntausende in Deutschland beim globalen Fridays-for-Future-Aktionstag

23. September 2022, 21:58 Uhr

In 270 Städten bundesweit hatte Fridays for Future zu Kundgebungen aufgerufen. Allein in Berlin sollen mehr als 36.000 Menschen demonstriert haben. Auch in Erfurt und Leipzig gingen vor allem junge Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße.

Deutschlandweit haben am Freitag insgesamt etwa 280.000 Menschen für mehr Klimaschutz demonstriert. Das teilten die Organisatoren der Bewegung Fridays For Future mit. Sie hatte zum weltweiten "Klimastreik-Tag" Kundgebungen in mehr als 270 deutschen Städten organisiert. Die größten Demonstrationen fanden in Berlin und Hamburg statt.

36.000 Menschen in Berlin fordern "9-Euro-Ticket für immer"

In Berlin schlossen sich mehr als 36.000 Menschen den Protesten an, wie Fridays for Future unter Berufung auf die Polizei mitteilte. Die Bewegung hatte nur 8.000 Teilnehmer erwartet. Bei einer Kundgebung nahe dem Regierungsviertel rief die Aktivistin Luisa Neubauer den Teilnehmern zu: "Wer denkt, dass es keinen Ausweg gibt, dem bleibt nur Verzweiflung. Wer weiß, dass es anders geht, der kann loslegen und handeln. Wir haben das Wissen, also legen wir los." Nötig seien 100 Milliarden Euro für "sozialen Klimaschutz" und das Neun-Euro-Ticket "für immer".

In Hamburg kamen nach Angaben der Organisatoren 19.000 vor allem junge Menschen zum Klima-Streik. Sie forderten ein Ende der fossilen Energien sowie eine "konsequente Verkehrswende".

In Mitteldeutschland vergleichsweise wenig Teilnehmer

In anderen deutschen Großstädten waren die Kundgebungen deutlich kleiner: In München sprach die Polizei von 6.000 Demonstrierenden in der Innenstadt, in Frankfurt waren es 1.200. In Leipzig kamen 2.500 Menschen zusammen, wie die Leipziger Gruppe auf Twitter schrieb. In Erfurt versammelten sich nach Angaben der Landespolizei etwa 300 Menschen im Stadtzentrum.

Sie prangerten die Klimakrise als eine Gerechtigkeitskrise an. Die Folgen der Erderwärmung seien in jenen Ländern am stärksten, die am wenigsten zu ihr beigetragen hätten. "Überschwemmungen, Trockenheit und Hitzewellen werden immer häufiger und verursachen unvorstellbares Leid", hieß es in einer Mitteilung.

Unterstützung aus der Wirtschaft

Unterstützt wurde der Aufruf von vielen Natur- und Umweltschutzverbänden sowie vom Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW). "Unabhängigkeit von fossiler Energie - das wissen wir heute, ist kein Traum von Ökospinnern, sondern knallharte Sicherheits- und Wirtschaftspolitik. Dafür gehen wir auf die Straße!", sagte BNW-Geschäftsführerin Katharina Reuter.

Es war der elfte globale Streik der Organisation seit ihrer Gründung im Jahr 2018. Laut einer Aktionskarte von Fridays for Future waren auf allen Kontinenten Demonstranten für das Klima unterwegs.

dpa, AFP (kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 23. September 2022 | 18:00 Uhr

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