Porträt zur Bundestagswahl Steffi Lemke (Grüne): "Es geht darum, dass wir hier alle gut leben können"
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06. September 2021, 13:47 Uhr
In dieser Woche stellt MDR SACHSEN-ANHALT die Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl vor. Für Bündnis 90/Die Grünen in Sachsen-Anhalt geht Steffi Lemke an den Start. Sie will sich besonders für den Artenschutz einsetzen. Gleichzeitig, so Lemke, müsse Klimaschutz sozial gerecht sein. Mit ihrer Partei fordert sie mehr Elektromobilität, mehr erneuerbare Energien und einen früheren Kohleausstieg.
Steffi Lemke sieht Deutschland in den nächsten Jahren vor großen Aufgaben. Für den Klimaschutz müsse man die Wirtschaft "in verschiedenen Bereichen fast neu erfinden", sagt die Grünen-Politikerin. Sie denkt da an die Energieversorgung, aber auch an das Verkehrswesen. Geht es nach Lemke, dann stellt eine neue Bundesregierung schneller auf Elektromobilität um, fördert den Ausbau erneuerbarer Energien stärker und steigt bereits 2030 statt 2038 aus der Braunkohle aus.
Das ist Steffi Lemke
Steffi Lemke sitzt seit 2013 für Bündnis90/Die Grünen im Bundestag. Bereits von 1994 bis 2002 war sie Abgeordnete. Dazwischen arbeitete sie als Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. Heute ist sie die Parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Naturschutzpolitik ihrer Fraktion. Lemke wurde 1968 in Dessau geboren und ist studierte Agrarwissenschaftlerin und ausgebildete Zootechnikerin.
Um das zu erreichen, tritt die derzeit einzige grüne Bundestagsabgeordnete für Sachsen-Anhalt auch bei der Wahl Ende September wieder als Spitzenkandidatin der Landespartei an. Lemke ist eine Politik-Veteranin, die bereits viermal in den Bundestag gewählt wurde.
Die gebürtige Dessauerin hat für die kommenden vier Jahre besonders ihr Bundesland im Blick, denn: "Die Einschläge der Klimakrise kommen auch in Sachsen-Anhalt näher." Sie verweist auf die Dürre, die Landwirten hier zu schaffen mache, und auf die letzten Hochwasser an Selke und Elbe. Umso wichtiger sei es ihr, dass der Transformationsprozess in der Strukturwandelregion im Süden gut gelingt. Aber auch, dass die Menschen vor Ort mitgenommen werden und ein sozialer Ausgleich geschaffen werde.
Mehrere Milliarden für Renaturierung
Lemkes Herzensthema ist allerdings der Artenschutz. Im laufenden Wahlkampf besucht Lemke deshalb auch Projekte wie den Verein Wildfisch- und Gewässerschutz 1985 Wernigerode. Der hat in der Harzstadt mehrere Fischtreppen mitgeplant und -gebaut. Die sorgen nun dafür, dass im Fluss Holtemme weiterhin die Bachforelle floriert.
Sollte ihre Partei nach der Bundestagswahl mitregieren, will Lemke solche Ehrenamtler mehr unterstützen. Außerdem will sie ein milliardenschweres Renaturierungsprogramm auflegen. Deutschland habe international schließlich eine "besondere Verpflichtung" für den Erhalt von Biotopen wie den Gebirgsbächen, erklärt Lemke. Der Artenschutz sei zudem eng mit dem Klimaschutz verbunden.
Die Spitzenkandidierenden der großen Parteien im Porträt
Dieser Beitrag erscheint im Rahmen der Berichterstattung des MDR über die Bundestagswahl 2021. In dieser Woche stellen Ihnen jeden Tag einen Spitzenkandidaten bzw. eine -kandidatin für Sachsen-Anhalt vor:
Montag, 6. September: Steffi Lemke (Bündnis 90/Grüne)
Dienstag, 7. September: Martin Reichardt (AfD)
Mittwoch, 8. September: Marcus Faber (FDP)
Donnerstag, 9. September: Jan Korte (Die Linke)
Freitag, 10. September: Karamba Diaby (SPD)
Samstag, 11. September: Heike Brehmer (CDU)
Das Porträt hören Sie jeweils um 9:20 Uhr bei MDR SACHSEN-ANHALT – das Radio wie wir, die Wahlziele dann um 12 Uhr.
Quelle: MDR/Stephan Schulz/Thomas Vorreyer
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 06. September 2021 | 09:20 Uhr