Betrug mit Falschgeld Mehr gefälschte 200- und 500-Euro-Scheine im Umlauf
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29. Januar 2024, 15:45 Uhr
Geldfälscher haben in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich mehr Blüten unters Volk gebracht. Polizei, Handel und Banken zogen rund 56.600 falsche Banknoten aus dem Verkehr – fast ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. Verkäufern von Luxuswaren wurden dabei besonders oft falsche 200- und 500-Euro-Scheine untergejubelt.
- Rund 56.600 falsche Banknoten wurden 2023 aus dem Verkehr gezogen.
- Auch bei Euro-Münzen hat sich die Zahl an beschlagnahmten Fälschungen erhöht.
- Für Normalbürger ist das Risiko, mit Falschgeld in Kontakt zu kommen, gering.
Im vergangenen Jahr haben Geldfälscher wieder mehr Blüten in Umlauf gebracht. Rund 56.600 Banknoten wurden laut Bundesbank 2023 aus dem Verkehr gezogen. Das waren gut 28 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "Der Anstieg der Falschgeldzahlen liegt in wenigen größeren Betrugsfällen vor allem mit gefälschten 200- und 500-Euro-Banknoten begründet", erläuterte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz.
Falschgeld: Vor allem Luxusverkäufer von Betrug betroffen
Betroffen seien vor allem Verkäufer von Luxuswaren wie Schmuck, Uhren und Autos, denen falsche 200er und 500er untergejubelt wurden. Das treibe die Zahlen nach oben. Die Schadenssumme verdoppelte sich in der Folge von 2,7 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 5,1 Millionen Euro im Jahr 2023. Den höchsten rechnerischen Schaden durch Falschgeld in Deutschland hatte es im Jahr 2004 mit 6,1 Millionen Euro gegeben.
Die Produktion und Ausgabe der 500-Euro-Banknote waren zwar 2019 eingestellt worden, die noch im Umlauf befindlichen lilafarbenen Scheine sind aber weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel.
Falschgeld-Betrug auch bei Euro-Münzen
Einen deutlichen Anstieg verzeichnete die Bundesbank 2023 auch bei gefälschten Münzen. Fast 115.900 Stück wurden aus dem Verkehr gezogen, ein Jahr zuvor waren es nur knapp 73.400. Die Bundesbank erklärt dies vor allem damit, dass einige Unternehmen über längere Zeit verdächtiges Hartgeld sammelten und erst im vergangenen Jahr bei der Bundesbank einreichten. Zudem tauchten vermehrt gefälschte 2-Euro-Münzen auf.
In Europa insgesamt stieg die Zahl der sichergestellten Euro-Blüten im vergangenen Jahr ebenfalls deutlich – um rund 24 Prozent auf 467.000 an. Das Schadensvolumen erhöhte sich laut Bundesbank im Jahresvergleich von 21,5 Millionen Euro auf 25 Millionen Euro.
Geringes Falschgeld-Risiko für Normalbürger
Trotz der deutlich gestiegenen Zahl an Fälschungen sei das Risiko für Normalbürger, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, nach wie vor gering, so Burkhard Balz weiter. Im Schnitt kamen im Jahr 2023 in Deutschland sieben falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.
Neugestaltung der Euro-Scheine Um es Kriminellen noch schwerer zu machen, werden die Euro-Scheine in den kommenden Jahren neugestaltet. Die Entscheidung über endgültiges Design und Zeitpunkt der Produktion und Ausgabe wird die Europäische Zentralbank voraussichtlich 2026 treffen. Erfahrungsgemäß dauert es dann zwei bis drei Jahre, bis die Scheine in Umlauf kommen.
Fälschungen von schlechter Qualität
Insgesamt sei die Qualität der Fälschungen nicht gestiegen, betonte Balz. "Im Gegenteil: Wir haben eine große Masse an gefälschten Banknoten von sehr niedriger Qualität." Beim Großteil der Fälschungen reiche ein einfacher Blick aus, diese als solche zu erkennen.
Einen großen Anteil an den Blüten hatten in Deutschland auch im vergangenen Jahr leicht erkennbare Fälschungen insbesondere von 10- und 20-Euro-Noten mit dem Aufdruck "MovieMoney" oder "Prop copy". Die Banknoten, die im Internet als Spielgeld oder Filmrequisite angeboten werden, weisen keinerlei Sicherheitsmerkmale auf. Dennoch fallen Menschen immer wieder darauf rein.
dpa, MDR (smk)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. Januar 2024 | 11:00 Uhr