Galeria Kaufhof in Wuppertal
Der insolvente Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof ist nach Angaben des Insolvenzverwalters bis zum Spätsommer finanziert. Bildrechte: IMAGO/Revierfoto

Nach Signa-Pleite Insolvenzverwalter: Galeria-Finanzierung bis Spätsommer gesichert

13. Januar 2024, 14:33 Uhr

Nach dem Insolvenzantrag des Mutterkonzerns kann sich die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof nach Angaben des Insolvenzverwalters Stefan Denkhaus bis zum Spätsommer durchfinanzieren. Was danach komme, soll kommende Woche verhandelt werden. Es gebe bereits mehr als zwei Interessenten. Auch die Mietpreise vieler Filialen sollen dabei neu verhandelt werden. Diese sind vielerorts höher als die marktübliche Mieten.

Der insolvente Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof ist nach eigenen Angaben ein weiteres halbes Jahr durchfinanziert. Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus mitteilte, reicht die Liquidität bis in den Spätsommer. Er wolle das Verfahren in sieben bis acht Monaten abschließen.

Zwei mögliche Interessenten für Warenhauskette

Galeria selbst äußerte sich erwartungsvoll. So seien die Umsätze von Oktober bis Dezember besser gewesen als im Vorjahreszeitraum. Die Warenhauskette gehört zurzeit noch zur ebenfalls insolventen Signa-Gruppe und sucht dadurch erneut einen neuen Eigentümer.

Galeria hatte am Dienstag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Ziel ist die Fortführung des Unternehmens. Denkhaus zufolge gibt es mindestens zwei Interessenten.

Die Kette betreibt in Mitteldeutschland noch fünf Häuser: in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Erfurt und Magdeburg.

Gespräche haben bereits stattgefunden. Näher wollte er sich dazu nicht äußern. In der kommenden Woche soll der Gläubigerausschuss über den Investorenprozess beraten, anschließend sollen die Verhandlungen beginnen.

Mieten sollen neu verhandelt werden

Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus will die Mietverträge für einige der Standorte neu verhandeln. Ziel seien marktübliche Mieten von sieben bis 12 Prozent des Umsatzes. Denn Filialen im Signa-Besitz zahlt das Unternehmen demnach Mieten von bis zu 30 Prozent des Umsatzes.

Sollte es in den Verhandlungen kein Entgegenkommen geben, schließt Denkhaus nicht aus, dass Verträge gekündigt und Galeria-Filialen geschlossen werden müssen. Bei einigen der Standorte muss Denkhaus mit Insolvenzverwaltern verhandeln, bei anderen mit nicht insolventen Immobiliengesellschaften.

dpa (lmb)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 13. Januar 2024 | 10:30 Uhr

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