Eine Frau sitzt zu Hause am PC.
Wer in der Pandemie von Zuhause aus gearbeitet hat, tut das auch jetzt häufig noch. Bildrechte: IMAGO / Cavan Images

Auch nach Pandemie Fast ein Viertel der Erwerbstätigen arbeitet nach wie vor im Homeoffice

11. Juli 2023, 15:54 Uhr

Auch nach der Corona-Pandemie hat fast ein Viertel der Beschäftigten bundesweit von zu Hause aus gearbeitet. In Mitteldeutschland liegt der Anteil allerdings deutlich darunter. Dem Statistischen Bundesamt zufolge liegt Deutschland damit leicht über dem EU-Durchschnitt.

Die Arbeit im Homeoffice scheint für einen größeren Teil der Beschäftigten in Deutschland normal geworden zu sein. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, arbeiteten auch nach dem Ende der Pandemie im vergangenen Jahr 24,2 Prozent aller Erwerbstätigen zumindest gelegentlich von zu Hause. Im Jahr zuvor, als einschneidende Corona-Schutzmaßnahmen galten, waren es 24,9 Prozent.

Vor Corona nur halb so viele

Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit habe sich der Anteil der Menschen im Homeoffice nahezu verdoppelt. 2019 hätten diese Möglichkeit 12,8 Prozent genutzt.

Homeoffice-Anteil in Mitteldeutschland geringer

In den drei mitteldeutschen Bundesländern arbeiten teils deutlich weniger Erwerbstätige zumindest gelegentlich im Homeoffice als im bundesweiten Schnitt. So arbeiteten in Sachsen im vergangenen Jahr gut 16 Prozent der Erwerbstätigen täglich oder gelegentlich von zu Hause aus. 2020 waren es knapp 13 Prozent. In Sachsen-Anhalt waren es im vergangen Jahr zwölf Prozent. 2020 lag der Anteil in Sachsen-Anhalt bei rund zehn Prozent. In Thüringen sank die Zahl der Erwerbstätigen von knapp 13 Prozent im Jahr 2020 auf neun Prozent im vergangenen Jahr.

Deutliche Unterschiede je nach Branche

Der Anteil derer, die zumindest teilweise von Zuhause aus arbeiten, unterscheidet sich den Statistikern zufolge je nach Branche deutlich. So arbeiteten drei von vier IT-Dienstleistern im heimischen Büro, und auch bei Versicherungen und Pensionskassen sei Homeoffice mit einem Anteil von 70,4 Prozent weit verbreitet.

Nur sehr selten hätten Beschäftigte des Gesundheitswesens (6,6 Prozent), des Bau- und Ausbaugewerbes (7,8 Prozent) oder des Einzelhandels (8,3 Prozent) Gelegenheit, ihren Job in den eigenen vier Wänden zu erledigen.

Niederlande sind Homeoffice-Spitzenreiter

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland über dem EU-Schnitt von 22,6 Prozent. Homeoffice-Spitzenreiter sind die Niederlande mit 53,2 Prozent vor Schweden (45 Prozent) und Finnland (40,6 Prozent). In Rumänien und Bulgarien arbeiten hingegen mit jeweils gut vier Prozent die wenigsten Berufstätigen von zu Hause aus.

dpa (amu)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 11. Juli 2023 | 09:30 Uhr

Mehr aus Wirtschaft

Leunawerke in der Dämmerung
Die IG Bergbau, Chemie, Energie fordert für die Beschäftigten in der Chemieindustrie, wie hier in den Leuna-Werken, unter anderem sieben Prozent mehr Lohn. Bildrechte: imago images/Sylvio Dittrich

Mehr aus Deutschland